Das Kaut-Meeting in Kassel

Produktneuheiten von Panasonic, Galletti, driSteem und Cotes

Das jährliche Kaut-Meeting, bei dem das Wuppertaler Handelshaus seine Kunden über Neuheiten im umfangreichen Produktprogramm informiert, hat eine lange Tradition. Nach ein paar Jahren Pause, in denen das Unternehmen umstrukturiert und der Generationswechsel vollzogen wurde, präsentierte sich die Alfred Kaut GmbH & Co. vom 3.-5. März 2016 in Kassel seinen Kunden wieder als Anbieter starker Marken und kompetenter Partner von der Planung bis zur Inbetriebnahme.

„Steh auf, wenn du ein Kaut-Fan bist“ – so klang es vor Jahren einmal bei einem Kaut-Meeting. Zur Melodie von „Go west“ von den Pet Shop Boys hatte ein begeisterter Kunde und „Kautianer“ eine Lobeshymne auf das Unternehmen getextet und vor versammelter Mannschaft zum Besten gegeben. Auch wenn die inoffizielle Kaut-Hymne beim Meeting vom 3.-5. März 2016 in Kassel nicht zu hören war – zufriedene Kunden waren trotzdem in großer Zahl erschienen. Für das gute Verhältnis zwischen der Firma Kaut und seinen Kunden spricht auch, dass die Verbundenheit nicht auf einzelne Personen beschränkt ist, sondern in den Handwerksbetrieben quasi weitervererbt wird – so war 2016 der Sohn des damaligen Kaut-Hymnen-Sängers dabei. Rainer Frigger, Geschäftsführer Vertrieb bei Kaut, freute sich daher zu Recht, dass er sowohl viele langjährige gute Kunden, deren Nachfolger als auch Neukunden beim Kaut-Meeting begrüßen durfte. Auch in der Familie Kaut wird die Tradition hochgehalten: Seit 2013 ist mit Christina Victoria Kaut und ihrem Bruder Philip Maximilian die vierte Generation in der Verantwortung für das 1892 gegründete Unternehmen.

Bundesweiter Service und Logistik

Das Vortragsprogramm war dicht gepackt mit Fachinformationen über die Produkte der Hersteller Panasonic (Klimatechnik und Wärmepumpen), Galletti (Kaltwassersätze), driSteem (Befeuchtung) und Cotes (Entfeuchtung), die von Kaut z.T. exklusiv in Deutschland vertrieben werden. Neben den Geräten an sich gehören aber noch viele weitere Aspekte zum Leistungsumfang von Kaut. Diese Bereiche wurden zunächst von Rainer Frigger vorgestellt. Dazu zählt an erster Stelle das 150 Mitarbeiter umfassende Kaut-Team – mit z.T. jahrzehntelanger Erfahrung –, das Kunden bei der schnellen und reibungslosen Abwicklung bei Projekten von der Planung, über die Ausführung bis zur Inbetriebnahme betreut. Mit zehn Niederlassungen in ganz Deutschland ist dabei sichergestellt, dass auch die persönliche Unterstützung des Kaut-Kundendienstes schnell gewährleistet ist, wenn vor Ort Probleme auftreten sollten oder sonstige Unterstützung gefragt ist. Zum Service gehört auch eine schnelle Lieferung von Geräten und Ersatzteilen, die durch das eigene, 8000 m² große Lager am Stammhaus in Wuppertal ermöglicht wird. Weitere Servicebausteine sind Service- und Planungshandbücher, Ausschreibungstexte, CAD-Zeichnungen, Berechnungs- und Auslegungsprogramme sowie Newsletter.

Mehrere Referenten von Kaut und Vertreter der Lieferanten stellten im Laufe des Tages eine Fülle an neuen Produkten, bzw. deren Verbesserungen und Weiterentwicklungen vor. Aber auch gelungene realisierte Projekte wurden beschrieben, um durch diese Best-Practice-Beispiele Anreize zu geben, für welche Projekte sich die Anlagen von Panasonic, Galletti, driSteem und Cotes eignen. Die detaillierte Darstellung der Referate würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen, daher sollen an dieser Stelle nur einige Highlights Erwähnung finden. Wer weitere Details erfahren möchte, sei auf die Kaut-Homepage www.kaut.de verwiesen. Dort finden sich neben Produktinformationen auch Hinweise zu weiteren Schulungen, in denen man die Themen vertiefen kann.

Neue Panasonic-Geräte mit R32

Andreas Gelbke, Country Manager Panasonic Deutschland, gab einen Überblick über die Strukturen und Produktbereiche des Konzerns, konzentrierte sich dann aber natürlich auf die Klima- und Wärmepumpentechnik. Zu den vorgestellten Neuheiten gehört das komplett neu konstruierte Klimagerät „Z..SKE“ aus der „Ethera“-Baureihe. Es besitzt ein neues und deutlich schlankeres Design, eine erhöhte Energieeffizienz  (A+++), ist mit 19 dB(A) flüsterleise, reinigt die Luft durch das „nanoe“-Filter- und Luftaufbereitungssystem und sorgt für weniger Zugerscheinungen durch den Einsatz der sogenannten „Aerowings“, die die Luft fast horizontal entlang der Decke ausblasen. Das „Z“ wird künftig in mehreren Panasonic-Produktnamen auftauchen und steht für die Verwendung des neuen Kältemittels R32, an das man sich als Kälteanlagenbauer gewöhnen sollte. Weitere Panasonic-Neuheiten sind u.a. die „PU2“-Deckenkassetten mit flacherer Deckenblende und geraden Kanten, „Mini-ECOi“-Außengeräte mit 8 und 10 PS, „WHE“-Wasserwärmetauscher mit oder ohne Umwälzpumpe, das „MW1“-Hydromodul zur Wärmerückgewinnung in „ECOi“-Dreileiter-Systemen, neue zentrale Bedienstationen und die Einführung der ersten Modelle einer neuen „H“-Generation der „Aquarea“-Wärmepumpengeräte mit neu konstruiertem Hydromodul, das vor allem für den Anlagenbauer zahlreiche Verbesserungen bei Installation, Wartung und Inbetriebnahme aufweist.

Keine Angst vor R32

Die Angst vor dem neuen Kältemittel R32 nahm den Anwesenden Marcel Ohligschläger, Vertriebsleiter Klimasysteme bei Panasonic, in seinem Vortrag. Für manche Anlagenbauer ist R32 noch ein Buch mit sieben Siegeln und es bestehen Vorbehalte aufgrund seiner Brennbarkeit. Hier müsse man sich aber keine Sorgen machen, wie Marcel Ohligschläger aufzeigte. Zum einen wüssten viele nicht, dass sie bereits lange mit R32 arbeiten, da R32 eine Komponente des bekannten R410A ist. Mit einem GWP von 650 ist es jedoch im Vergleich zu R410A (GWP: 2088) langfristig einsetzbar und weist eine 10 % höhere Energieeffizienz auf. Als gering brennbare Substanz zählt es zu den sogenannten A2-Kältemitteln, wobei von R32 trotzdem kaum eine nennenswerte Gefahr ausgeht. Damit es überhaupt brennt, müssen eine Kältemittelkonzentration von 0,3 bis 0,6 kg/m³, eine Zündenergie von 30 bis 100 mJ und eine offene Flamme mit einer Temperatur von über 600 °C zusammenkommen. Die Brenngeschwindigkeit liegt selbst dann mit 1,9 km/h unter der einer normal gehenden Person (4 km/h). Sollte z.B. die komplette R32-Füllmenge eines 7 kW-Klimageräts in einem kleinen Serverraum mit 7 m² entweichen, reicht dies noch nicht, um eine zündfähige Konzentration zu erzeugen. Trotzdem muss man als Installateur diese Gefahr kennen und beachten, dass Bördelverbindungen in geschlossenen Räumen verboten sind.

Galletti-Kaltwassersätze

Michele Pugiotto (Export Manager bei Galletti) und Shahab Keshawarz (Abteilung Kaltwassersysteme bei Kaut) stellten die Kaltwasser- und Wärmepumpensysteme des italienischen Herstellers und das Unternehmen selbst vor. Galletti ist im Kälte-/Klima-„Bermuda-Dreieck“ in Norditalien mit mehreren Produktionsstandorten beheimatet. 2015 erwirtschaftete Galletti mit 460 Mitarbeitern einen Umsatz von ca. 96 Mio. Euro. Zum Produktportfolio gehören luftgekühlte Kaltwassersätze zur Außenaufstellung von 4 kW bis 1,2 MW (mit Freikühlbetrieb von 70 bis 985 kW), luftgekühlte Kaltwassersätze zur Innenaufstellung von 6 bis 214 kW (mit Freikühlbetrieb von 76 bis 170 kW), wassergekühlte Kaltwassersätze zur Innenaufstellung von 5 bis 680 kW, luftgekühlte Kaltwassersätze für den Anschluss an externe Verflüssiger von 42 bis 420 kW, Verflüssigungssätze von 5 bis 213 kW, polyvalente Wärmepumpen mit 100 % Wärmerückgewinnung (luftgekühlte von 5 bis 320 kW und wassergekühlte von 40 bis 420 kW) und eine Fülle unterschiedlicher Gebläsekonvektoren.

Be- und Entfeuchtung

Jens Hetmank (Niederlassungsleiter Kaut Dresden) berichtete über die Funktionsweise und Einsatzmöglichkeiten der Adsorptionstrocknung. Für dieses Segment vertreibt Kaut bereits seit 1991 die Produkte des dänischen Herstellers Cotes. Bei der Adsorptionstrockung, die vor allem bei Anwendungen zum Einsatz kommt, bei denen eine besonders niedrige Luftfeuchtigkeit gefordert ist, wird die zu trocknende Luft durch einen mit einem Adsorbens (z.B. Silicagel) gefüllten Rotor geleitet, in dem die Luft entfeuchtet wird. Gleichzeitig durchströmt ein warmer Regenerationsluftstrom den Rotor an anderer Stelle und treibt das Wasser wieder aus dem Adsorbens. Zwei spannende Referenzanlagenbeschreibungen in einem Kloster und bei einem Hersteller von Photovoltaikmodulen machten die Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten deutlich.

Michael Wilcke, Abteilungsleiter Luftbefeuchtung bei Kaut, rundete schließlich den Vortragsreigen ab mit einem Bericht über Befeuchtungssysteme der Marke driSteem. Nach seinen Ausführungen war allen Anwesenden klar, dass man eine gut funktionierende Befeuchtungslösung nicht von der Stange kaufen sollte. Zu viele Parameter gilt es zu beachten und man muss schon einige Erfahrung mitbringen, um wie Herr Wilcke entscheiden zu können, ob ein Elektro­dampfbefeuchter, ein Hochdruckdüsenbefeuchter, ein Dampfbadgenerator oder ein Gasdampfbefeuchter die richtige Wahl ist.

Zum Glücksspiel verführt

Nach getaner Arbeit im Tagungsraum konnten sich die Teilnehmer des Kaut-Meetings bei einer stimmungsvollen Abendveranstaltung erholen, denn schließlich gehört auch das gemeinsame Feiern neben dem Geschäftlichen dazu, wenn man eine gute Lieferanten-Kunden-Beziehung pflegen möchte. Auch wenn die Zusammenarbeit mit Kaut und der Einsatz der beschriebenen Produkte für Kunden in der Regel kein Vabanque-Spiel bedeutet, so stand am Abend in Kassel das Glücksspiel im Mittelpunkt des Geschehens. Mit 2000 Euro Spielgeld ausgestattet, konnten alle Anwesenden versuchen, ihr Geld an von professionellen Croupiers betreuten Spieltischen bei Poker, Black Jack, Roulette und Craps zu vermehren. Sieger des Abends war derjenige, der Schlag Mitternacht das meiste Geld gewonnen hatte. Um den Tages- bzw. Nachtsieg noch einzustreichen, wurden Einsätze und Risikobereitschaft zum Ende der Spielzeit von vielen drastisch erhöht, was dazu führte, dass etliche – der Schreiber dieser Zeilen eingeschlossen – am Ende mit leeren Händen dastanden; was bei Spielgeld zu verschmerzen war.

Spaß gemacht hat das Kaut-Meeting aber allen – auch wenn man sich im Tagesgeschäft wieder daran gewöhnen muss, sich die Alles-oder-Nichts-Mentalität eines Zockers abzugewöhnen. Den eigenen Gewinn mehren können die „Kautianer“ aber trotzdem, wenn sie die Zusammenarbeit mit der Alfred Kaut GmbH & Co. fortsetzen.

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