EC statt AC

Ventilatoren in EC-Technik bei Luftkühlern

Mit der Baureihe „FKN/T…EC“ hat die Firma Roller das Angebot an Deckenluftkühlern, die serienmäßig über EC-Ventilatoren verfügen, komplettiert. Ferner wurde die Umstellung im Bereich der kubischen Luftkühler bis Ventilatordurchmesser 300 mm umgesetzt.

In der Unternehmensphilosophie der Fa. Walter Roller ist seit jeher ein Punkt aufgeführt, der die anzustrebende Effizienz der Produkte beschreibt: „Hohe Leistung bei minimalem Energieverbrauch“, sich also mit den Möglichkeiten der Effizienzsteigerung von Luftkühlern zu beschäftigen, hat im Hause Roller seit jeher einen sehr großen Stellenwert. Und das schon lange bevor auf der Chillventa überwiegend „grüne“ Messestände zu sehen waren.

Daher arbeitet man neben der Optimierung im dem Bereich Wärmeaustauscher und der Abtauung des Luftkühlers auch am Einsatz von neuen energieeffizienten Ventilatoren. Jede Neuentwicklung in diesem Bereich, die von Vorteil sein könnte, wird überprüft und gegebenenfalls in die Serie übernommen. Bereits 2006 stellte Roller die überarbeitete Baureihe der „SV“-Spezialluftkühler mit EC-Ventilatoren vor. Die „SV“-Verdampfer werden hauptsächlich im Prozess der Wurst­reifung eingesetzt. In diesem speziellen Bereich werden u.a. variable Luftmengen gefordert. Hier können die EC-Ventilatoren ihren zweiten Pluspunkt ausspielen: Eine zweite Drehzahlstufe kann über einen einfachen Schalter angesteuert werden. Durch ein Programmiergerät, das speziell für den Einsatz in der Fertigung oder im Außendienst konzipiert wurde, lassen sich die zwei voreingestellten Drehzahlstufen sehr einfach umprogrammieren. Eine Anpassung an die benötigten Betriebsbedingungen ist daher problemlos möglich.

Verdichterlaufzeiten senken und COP verbessern

Im Allgemeinen birgt der Einsatz von effizienter Ventilator-Antriebstechnik an Luftkühlern zwei Vorteile: Zum einen wird die direkte Leistungsaufnahme der Motoren gesenkt. Zum anderen wird durch höhere elektrische Wirkungsgrade deutlich weniger Abwärme in den Kühlraum abgegeben. Dadurch sinken die Verdichterlaufzeiten und der COP der Kälteanlage verbessert sich entsprechend.

Diese signifikanten Vorteile waren ausschlaggebend dafür, sich nach weiteren effizienten Ventilatoren umzuschauen. Des Weiteren wurde der Trend Energieeffizienz auch für die Kunden immer wichtiger. Große Supermarktketten und Discountermärkte verlangen in ihren Ausschreibungen oft explizit EC-Technologie. Diese nicht anbieten zu können, kann ein K.O.-Kriterium sein.

Die neuen Motoren müssen neben der Verbesserung des Wirkungsgrads weitere Ziel-Kriterien erfüllen:

1. Der Motoraustausch sollte ohne große konstruktive Veränderungen am Endprodukt möglich sein.

2. Im Sinne kurzer Amortisationszeiten muss ein eventueller Mehrpreis möglichst gering ausfallen.

3. Die bisherigen Luftmengen und damit die dokumentierten Kälteleistungen sollten möglichst eingehalten werden.

4. Die verschiedenen Verdampfer-Baureihen sollten mit einer geringen Vielfalt an Motoren abgedeckt werden.

5. Die Betreiber haben traditionell ältere (und sehr alte) Verdampfer im Feld in Betrieb. Daher hatte von vornherein eine 1:1-Austausch-Kompatibilität im Servicefall hohe Priorität.

6. Roller-Kunden schätzen die Zuverlässigkeit der Produkte. Daher kommt nur ein Premium-Zukaufteil mit den entsprechenden Eigenschaften in Frage.

7. Trennbare Spannungsversorgung (Ser­vicestecker oder Klemmkasten)

Umrüstung auf EC-Motoren

Zunächst begann man in 2009/2010 mit der Umrüstung von bisher verwendeten Spaltpolmotoren Ø 250 mm auf hocheffiziente EC-Ventilatoren. Die Energieersparnis liegt hier bei bis zu 70 %.

Die Ersparnis beträgt 110 W bei gleichzeitig annähernd identischer Luftmenge. Zusätzlich ist die zweite Drehzahlstufe mit ca. 20 % geringerer Luftmenge dargestellt. Der „Ausstieg“ aus den Spaltpolmotoren Ø 250 mm erfolgte reibungslos. Da sich im Lieferumfang stets der erforderliche Steckadapter und die Stecker-Zuleitung befinden, kann auch der Ersatzbedarf für ältere Verdampfermodelle optimal bedient werden. Die Maße der Gitter und Flügel stimmen überein und können ggf. vom alten Lüfter übernommen werden. Durch die zwei programmierbaren Drehzahlen konnte die Typenvielfalt in diesem Bereich halbiert werden. Die bisherigen Spaltpolmotoren liefen vollständig aus und werden auch im Ersatzteilfall nicht mehr angeboten.

Die erzielten Erfolge legten nahe, weitere Luftkühlerbaureihen mit EC-Ventilatoren auszustatten. 2011 fiel der Startschuss für die nächste Phase. Im Durchmesserbereich 300 mm wurden die bisher verwendeten AC-Ventilatoren ausnahmslos durch EC-Technik ersetzt. Auch hier konnte eine noch respektable Energieeinsparung von bis zu 30 % erreicht werden.Im Ventilatorbereich größer 300 mm sind optimierte AC-Ventilatoren verbaut, diese können aber schon heute nach Wunsch mit EC-Technik aufgerüstet werden.

Das in 2012 eingeführte EUROVENT-Energieeffizienz-Label belegt eine hohe Effizienz der Ventilatoren an Luftkühlern mit entsprechend guten Klassifizierungen (bis A++). Die Darstellung der Klassen orientiert sich an der „Ampel“ wie bei Kühlschränken und ermöglicht dem Kunden/Betreiber eine rasche Übersicht, ob es sich bei dem Luftkühler um ein hochwertiges (effizientes) Produkt oder um einen „Stromfresser“ mit alter Technik handelt.

Aktuell geht der kompakte Deckenluftkühler „FKN/T…EC“ überarbeitet mit neuen Ventilatoren an den Start. Die montagefreundlichen Features wie z.B. der herausnehmbare Wärmetauscherblock wurden beibehalten. Für die Roller-Klimageräte „HKN/D“ für Hotels, Büros, Praxen, etc. sind die Radialgebläse in EC-Technik ebenfalls erhältlich. Somit sind heute schon weite Teile des Roller-Produktangebots Ventilator-antriebstechnisch auf dem allerneusten Stand.

Da dieses Produkt-Relaunch einher geht mit keiner, oder nur mit geringer Preisanpassung, brachte es ein Roller-Kunde auf den Punkt: „Die Luftkühler sparen ja eigentlich schon im Karton.“

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