Einfach.Gemacht!

Daikin Leading Air Convention 2017

„Einfach.Machen.“ – so lautet das Motto der Leading Air Convention 2017, die von der Firma Daikin vom 5. bis 7. April 2017 im Hotel Estrel in Berlin durchgeführt wurde. Auch für die dritte Leading Air Convention konnten prominente Referenten gewonnen werden, die die rund 550 Teilnehmer mit Wissen und Erfahrungen aus anderen Branchen inspirierten – dabei ging es u.a. um Themen wie Digitalisierung, Energieeffizienz, Mitarbeitermotivation und integrale Planung. Aber natürlich standen auch kälte- und klimatechnische Themen im Fokus.

Der erste Tag der Leading Air Convention war exklusiv den Fachpartnern vorbehalten. Daikin ließ hinter die Kulissen blicken und präsentierte Informationen zur Geschäftsentwicklung, zu neuen Lösungen aus den Bereichen Gewerbe und Industrie sowie zur strategischen Ausrichtung des Unternehmens. An den Folgetagen kamen Planer, Architekten sowie Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Presse hinzu. Abwechslungsreiche Podiumsdiskussionen, Vorträge zu Neuprodukten und von Daikin (www.daikin.de) erfolgreich realisierten Referenzen sowie intensiv genutzte Kommunikationspausen boten den Teilnehmenden Inspiration, Information und Anregungen für ihre tägliche Arbeit. Im Convention Bereich erwartete die Besucher ein eigens aufgebauter Messebereich, in dem Daikin, seine Neu-Akquisition Zanotti sowie acht weitere Unternehmen der Branche ihre Produktlösungen präsentierten. „Einfach.Machen. gelingt dann, wenn wir uns austauschen, miteinander kooperieren und Prozesse gemeinsam verbessern. Die Leading Air Convention verfolgt genau dieses Ziel der Vernetzung von Architekten, Planern, Herstellern, Anlagenbauern und anderen Stakeholdern. Lassen Sie uns den Bauprozess gemeinsam neu denken“, eröffnete Gunther Gamst, Geschäftsführer Daikin Airconditioning Germany, die Veranstaltung.

Einfach erfolgreich als Team

Der Sportpsychologe und Mentalcoach der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, Hans-Dieter Hermann, spielte den Teilnehmern gleich zu Beginn seines Vortrags den Ball zu. Einfach.Machen. sei eigentlich nur eine Frage der persönlichen Einstellung. In Zeiten, in denen von Mitarbeitern immer mehr Leistung in kürzerer Zeit erwartet werde, sei die richtige Einstellung eminent wichtig. Er gewährte dem Publikum Einblicke in die Teamdynamik der DFB-Elf und zeigte eindrucksvoll, was ein starkes Team ausmacht und welche Rolle dabei die Eigenmotivation spielt. Teamgeist, Fairness und Spaß an der Arbeit, Pflichtbewusstsein sowie hohe Eigenmotivation und gute Zielsetzungen seien die Erfolgsgrundlage sowohl für Sportler als auch für Unternehmer und Mitarbeiter. Im Team gelte es zusammenzuarbeiten, die Fehler der anderen auszugleichen und Kollegen einen Vertrauensvorschuss zu geben. In Bezug auf seine üblichen Zuhörer zollte Hermann den Anwesenden Respekt: „Die Nationalmannschaft kann sich auf ein Turnier fokussieren. Bei Ihnen ist eigentlich jeden Tag WM“. Um in diesem Umfeld die Mitarbeitermotivation hochzuhalten, seien zwischenmenschliche Anreize enorm wichtig. Für den Mentalcoach gehören zum Erfolgsgeheimnis von „Einfach.Machen.“ fünf Aspekte: ein starker Teamgedanke, ein motivierendes Sozialklima, Wertschätzung durch die Vorgesetzten, Fairness im Arbeitsalltag und Inspiration für die Arbeit. Die anschaulichen Beispiele und die motivierenden Anregungen des Coaches wurden vom Publikum begeistert aufgenommen.

Ein Plädoyer für die Einfachheit

Der zweite Keynote-Speaker Dieter Brandes, ehemaliger Geschäftsführer und Mitglied des Verwaltungsrats von Aldi Nord und Gründer des „Instituts für Einfachheit“, hielt ein starkes Plädoyer für die Einfachheit. Denn Einfachheit, so der Discounter-Spezialist, sei der Weg zum Wesentlichen und zum Erfolg. In seiner treffenden Analyse nahm Brandes kein Blatt vor den Mund und hielt der Baubranche einen Spiegel vor. Beispiele wie die Elbphilharmonie und der Flughafen Berlin zeigten auf, wie komplex und ineffizient der Bauprozess heute oftmals sei. Gerade die komplizierten Rechtsvorschriften wie auch unzählige Zusatzfunktionen vieler Geräte ständen der Einfachheit im Weg. Die Anzahl der Produkte, Komponenten und Beteiligten treibe die Komplexität exponentiell in die Höhe. Die Lösung des Problems ist für Brandes eindeutig: Wer Einfachheit will, braucht Klarheit und Verzicht. Die wichtigsten Schritte zur Einfachheit sind laut Brandes: Komplexität vermeiden, Komplexität reduzieren und Komplexität beherrschen. Dabei sei es sinnvoll, regelmäßig das eigene Tun zu hinterfragen: Was ist das Ziel des Systems? Welchen Nutzen schaffen wir damit? Was ist das Wesentliche? Bei seinen Ausführungen spannte der ehemalige Aldi-Manager einen Bogen über viele Jahrhunderte und stützte sich auf berühmte Persönlichkeiten wie Steve Jobs („Simplicity ist die wichtigste Kraft für Erfolg im Unternehmen“) und Antoine de Saint-Exupéry („Vollkommenheit entsteht nicht dann, wenn man nichts mehr hinzufügen kann, sondern, wenn man nichts mehr wegnehmen kann“) und brachte es schließlich selbst auf den Punkt: „Alles was auf Sie wie Quatsch wirkt, ist auch Quatsch.“

Einfach nachhaltig

Dass die Branche im Tagesgeschäft die vielfach genannte Einfachheit vermisst, wurde in der Podiumsdiskussion „Nachhaltigkeit in Gewerbeimmobilien – vom Stiefkind zum Pacemaker?“ sehr deutlich. Im Einführungs-Statement stellte Martin Bornholdt (Geschäftsführender Vorstand DENEFF), die komplexen Entscheidungsprozesse von Investoren und Entscheidungshilfen für energieeffizientere Technik dar. „In Politik und Verbänden gibt es zu viele Bewahrer. Wir können aber die Energiewende nicht schaffen, ohne dass es irgendjemandem weh tut.“ Im folgenden Gespräch zeigte sich, dass es oft die unterschiedlichen Interessen der Stakeholder sind, die einem nachhaltigen Gebäude im Weg stehen. Oliver Tober (Geschäftsführer Geising + Böker Generalplaner GmbH) und Volker Weinmann (Daikin Beauftragter Politik, Umwelt und Verbände) unterstrichen deshalb einmal mehr, was bei der Leading Air Convention mehrfach gefordert wurde: Um effiziente, kostengünstige und einfache Resultate zu erzielen, müssen die unterschiedlichen Akteure bereits frühzeitig zusammenkommen und Projekte gemeinsam und ganzheitlich planen. „Positive Beispiele müssen zudem stärker für die Politik wahrnehmbar gemacht werden. Wir müssen die Bewahrer aufrütteln und zeigen, was heute bereits mit der bestehenden Technik möglich ist“, führte er weiter aus. Thorsten Schütte (Geschäftsführer Nordport Plaza Hotel Betriebs-GmbH) bestärkte dies mit einem Appell an das Publikum: „Wir sind Unternehmer, keine Unterlasser. Die nachhaltige Technik ist bereits da, wir müssen sie nur einsetzen. Wir müssen einfach mehr „machen“ und weniger „diskutieren“.“ Damit das passieren kann, müssen jedoch auch die rechtlichen Rahmenbedingungen stimmen und langfristige Investitionen attraktiv machen. Dass in der Politik Einfachheit jedoch oftmals leichter gesagt als getan ist, erklärte Thorsten Herdan (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Abteilungsleiter „Energie“): „Wer schlicht nur Einfachheit von der Regierung will, vergisst, dass wir in einer Demokratie leben.“ Und er räumte ein: „Wir haben das Gebäudeenergiegesetz (GEG) nicht auf den Weg gebracht, das tut mir leid und ich kann mich dafür nur entschuldigen. Das Scheitern des GEG hat ein fatales Zeichen gesetzt.“ Nachhaltige Gewerbeimmobilien seien jedoch schon heute ein rentables Investment, bestätigte Dr. Nicole Röttmer (CEO und Gründerin The Co-Firm): „Bisher wurde Nachhaltigkeit überwiegend von Marketing- und CSR-Abteilungen forciert. Die Erfahrungen zeigen jedoch, dass nachhaltige Gewerbeimmobilien auch aus finanzieller Sicht profitabel sind und so im Kerngeschäft verankert werden müssen.“ Konsens herrschte bei den Teilnehmern darüber, dass die Wege zur Reduzierung des Energiebedarfs bei Gewerbeimmobilien geebnet seien. Sie müssten nur noch gegangen werden. Denn nur so lässt sich das Ziel der Bundesregierung erreichen, den Wärmebedarf des Gebäudebestands langfristig zu senken und dadurch bis 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu erhalten. Für Neubauten gilt dieses Ziel bereits bis zum Jahr 2020.

Einfach digital

Mit der zweiten Podiumsdiskussion packte Daikin ein heißes Eisen an: Das Thema „Digitalisierung in der Baubranche“ entfachte eine kontroverse Diskussion über vage staatliche Vorgaben, schleppende Umsetzung und fehlende Kooperation zwischen den Beteiligten am Bauprozess. Der Gesprächsbogen reichte dabei von der Lochkarte der frühen 50er Jahre bis zu BIM (Building Information Modeling). Dipl.-Ing. Helmut Bramann (Hauptverband der Deutschen Bauindustrie) startete die Diskussion mit einem positiven Blick auf das Thema und strich hervor, dass Ziele, wie der Masterplan Bauen 4.0 des BMVI oder der Erlass des BMUB vom 16. Januar zu BIM, Deutschland auf guten Kurs bringen. BIM sei dabei ein Musterbeispiel für kollaboratives Arbeiten. Moderator und KKA-Chefredakteur Christoph Brauneis gab zu Bedenken: BIM sei in der Praxis oftmals noch Wunschdenken und die Baubranche beim Thema Digitalisierung weiterhin rückständig. Die Teilnehmer der Diskussion waren im Folgenden um Lösungsansätze bemüht und zeigten starken Willen zur Verbesserung. Dr. Robert Elixmann (Kapellmann Rechtsanwälte) betonte, dass der Austausch zwischen den Partnern gestärkt und Ausführende sowie Hersteller in die Projektentwicklung eingebunden werden müssten, um die Vorteile der Digitalisierung optimal zu nutzen. Dipl.-Ing. (FH) Sven Krause (Geschäftsführer brendel Ingenieure GmbH) berichtete: „Die Vorteile von BIM kommen in vollem Umfang nur zum Tragen, wenn der BIM-Prozess von allen Beteiligten angewendet wird. Das heißt, Architekten, Planer, Ingenieure, Hersteller, Anlagenbauer und Betreiber müssen alle auf die BIM-Daten zugreifen können“. Rainer Strauch (Projektleiter Planung/Ausführung Rhomberg/Cree) animierte die Teilnehmer zu mehr Eigeninitiative: „In Nordamerika haben Planungsbüros und Bauunternehmer erkannt, dass BIM einen qualitativen Mehrwert darstellt und selbst die Initiative ergriffen. Auch wir sollten nicht auf Gesetze warten, sondern im Sinne dieser Veranstaltung einfach machen.“ Dass es hierfür in der Praxis jedoch an der Infrastruktur und den Schulungsmöglichkeiten für Mitarbeiter mangelt, berichtete Michael Gockeln (Geschäftsführer Gockeln GmbH Kälte Klima Energie). Für ihn steht fest, dass Handwerksbetriebe hier nur mit Partnern weiterkommen und vieles per Learning-by-Doing erlernt werden müsse. Gunther Gamst betonte ebenfalls, dass es vor allem Lösungsansätze für die Arbeit auf der Baustelle brauche: „Die wichtigsten technischen Daten können wir Planern und Architekten bereits heute liefern. Das größte Thema ist, dass die Technik auch für den Anlagenbauer praktikabel und einfach zu bedienen sein muss.“ Für die Teilnehmer der Diskussion steht fest, dass die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung die Branche in den kommenden Jahren stark prägen werden. Sie wird die Gewichtung der Akteure im Markt verändern und auch neuen Playern Türen öffnen. In den Pausen nach der Podiumsdiskussion war daher auch bei manchen Anwesenden – vor allem bei Vertretern des Handwerks – eine gewisse Verunsicherung zu spüren, ob man in Zeiten zunehmender Digitalisierung neben den Großen der Branche weiterbestehen könne oder evtl. nur zu Erfüllungsgehilfen degradiert werde.

Einfachheit in der Praxis

Einblicke in die Umsetzung der Technik gaben am Freitagvormittag die Vorträge zu drei Referenzprojekten aus den Bereichen Büro-, Hotel- und Gewerbeimmobilie. Bei allen Projekten stand der Total Solutions-Ansatz von Daikin und das Potenzial für Energieeinsparung im Fokus: Dass sich die breite Produktpalette von Daikin für Neubauten wie auch für die Sanierung eignet, belegt das von Gerold Freitag (Planungsberater bei Daikin) vorgestellte Bauprojekt der Immobiliengesellschaft Hamborner Reit in Duisburg. Seit kurzem werden dort ein bestehendes Bürogebäude und ein neu errichteter Bürokomplex mit Systemlösungen von Daikin klimatisiert. Auch detaillierte Kundenwünsche wurden erfüllt: So kann der Besprechungsraum durch eine Trennwand unterteilt werden und der Betreiber mithilfe eines Kontaktschalters die beiden installierten Innengeräte entweder im Verbund oder einzeln ansteuern und betreiben.

Im zweiten Vortrag berichtete Jens Gaigalat über den Baufortschritt beim Vorzeigeprojekt Arborea Marina Resort Neustadt. Ein Jahr nachdem das Hotelprojekt zum Gewinner des Daikin-Wettbewerbs „FOR F.R.E.E.“ gekürt wurde, sind die ersten Geräte verbaut. Mit dem Projekt tritt Daikin den Beweis an, dass schon jetzt im energieintensiven Hotelbereich niedrige Lebenszykluskosten und eine hohe Energieeffizienz möglich sind. Die gesamte Gebäudetechnik für Klima, Kälte, Lüftung und Heizen wurde von Anfang an übergreifend geplant und von Daikin kostenlos bereitgestellt. Die ersten Gäste werden im November 2017 in das Hotel an der Ostsee einchecken. Im Rahmen der LAC 2018 können sich die Teilnehmer bei einem geplanten Ausflug selbst von dem außergewöhnlichen Konzept überzeugen.

Für die Präsentation des dritten Projekts konnte Daikin mit Dirk Träutlein (VVG/Entwicklung Bau bei dm-drogerie markt) einen langjährigen Kunden gewinnen. Auf charmante Weise stellte der erfahrene Bauentwickler die Erfolgsgeschichte des nachhaltigen Haustechnikkonzepts von dm vor (einen ausführlichen Bericht finden Sie in KKA 2/2017, auch online unter www.kka-online.info im Archiv).

Produkt-Know-how

Produktinformations-Vorträge vervollständigten das Konferenzprogramm. Insgesamt wurden den Teilnehmern sechs Einheiten mit jeweils sieben parallel stattfindenden Vorträgen geboten – so konnte jeder selbst auswählen, welche Themen für ihn am interessantesten waren. Ob Kaltwasser, Splitklima und Wärmepumpen, VRV, Gewerbekälte, Lüftungsgeräte, Cloud Control Solutions, Service-Tools vor Ort und Online-Tools für die Planung oder die App Daikin to go – die Produktinformations-Vorträge wurden von den Teilnehmern rege genutzt. Insbesondere der Bereich Service erhielt in diesem Jahr einen hohen Stellenwert. Die Vorteile der Digitalisierung zeigen sich hier deutlich: Vom neuen digitalen Notfalllager über Füllmengenrechner und „D-Checker“ bis hin zur Auslegungssoftware „Astra“ wurden zahlreiche Tools vorgestellt, die die Arbeit weiter vereinfachen werden. Großes Interesse zeigten die Besucher auch an der Portfolioerweiterung durch die Übernahme des italienischen Herstellers von Industriekühlung Zanotti und der Ausweitung der R32-Splitklima-Range.

„Wir brauchen Macher“, resümierte Gunther Gamst in seinen Abschlussworten: „Als Plattform für Austausch und Kollaboration ist die Leading Air Convention für den einen oder anderen hoffentlich Motivator und Inspirationsquelle zum Einfach.Machen. Wir haben viele Ideen gesammelt, die zeigen, wie die Baubranche auch in Zukunft erfolgreich sein kann – das stimmt mich sehr zuversichtlich.“

Unterstützer und Partner

Branchennahe Unternehmen beteiligten sich als Convention-Partner an der Leading Air Convention und präsentierten sich im Messebereich: AAF-Lufttechnik (Hersteller von Partikel- und Molekularluftfiltern sowie HEPA- und ULPA-Filtern), Biddle (Hersteller von Türluftschleiern und Klimalösungen für öffentliche Gebäude, Einzelhandel und Industrie), Daikin Chemical (Hersteller u.a. von Kältemitteln und Gebäudebeschichtung ProfleXum-Konzept), Güntner (Hersteller von Verflüssigern und Komponenten), Mobile Field Report (Anbieter für Field Service Management), Rockwool (Hersteller von Steinwolle-Dämmungen), Zanotti Deutschland (Vertriebsgesellschaft für Gewerbekälte-Lösungen) und Zennio (Hersteller von KNX-Lösungen). Wie in den Vorjahren unterstützte die Bauverlag BV GmbH, größter Anbieter von Fachinformationen für Architektur und Bau im deutschsprachigen Raum, die Leading Air Convention als Medienpartner und stellte mit Christoph Brauneis und Burkhard Fröhlich die Moderatoren für die Podiumsdiskussionen.

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