Einstürzende „Neu“bauten

Schnappschüsse aus China und Belgien

Wenn im Zusammenhang mit Kälte- und Klimaanlagen über Sicherheit gesprochen wird, dann geht es meistens um Brennbarkeit bzw. Toxizität von Kältemitteln oder im übertragenen Sinne um sichere, also dichte Anlagen. Auf den Schnappschüssen der KKA-Leser Heribert Baumeister und Volker Heidrich sieht man jedoch Anlagen, bei denen man eher Konsequenzen befürchten muss, die durch die Erdanziehungskraft hervorgerufen werden – als Begleitmusik beim Betrachten der Bilder empfiehlt sich daher die Band „Einstürzende Neubauten“.

In seinem Urlaub in Genk in Belgien entdeckte KKA-Leser Volker Heidrich dieses formschöne Kälteaggregat an der Außenwand einer italienischen Eisdiele. Frei nach dem Motto „Was nicht passt, wird passend gemacht“ hat hier ein Anlagenbauer eine haarsträubende Konstruktion gefertigt. Das Schutzgehäuse aus Metall – wenn man es so bezeichnen mag – wurde nicht an der Wand befestigt, sondern liegt einfach auf den Komponenten auf, auch die Holzplatte als Regenschutz liegt lose auf. Die Krönung ist allerdings die äußerst fragile Aufstellung auf ein paar Wackersteinen. Nicht gerade vertrauenserweckend wirken auch die dünnen Metallbügel, mit denen das Aggregat an der Wand befestigt ist. Sicherheitsbedenken hat der Betreiber jedenfalls nicht, denn auf dem Hof rund um das Aggregat spielen oft Kinder, die sich sicher schon einmal beim Versteckspielen unter das Gerät gekauert haben.
Sicherheitsaspekte werden auch auf der Baustelle ganz groß geschrieben, die KKA-Leser Heribert Baumeister bei einem Besuch der chinesischen Stadt Shanghai besichtigen durfte. Der Trupp Bauarbeiter ist anscheinend gerade dabei Klimakassetten oder Luftauslässe in der Zwischendecke einzubauen. Mal ganz abgesehen von der abenteuerlichen Stromversorgung über mehrere einzelne Verlängerungskabel und vom heillosen Chaos und der Unordnung auf der Baustelle ist auch auf diesem Bild eine äußerst standsichere Konstruktion zu bewundern. Um an die Zwischendecke zu gelangen, balanciert ein Arbeiter auf einer selbst gebauten Leiter, die aufgrund ihrer fehlenden Länge auf einem Metallgerüst platziert wurde.
Es darf gewettet werden, welche Konstruktion zuerst zu den Einstürzenden Neubauten zählen wird: die an der belgischen Eisdiele oder die auf der chinesischen Baustelle. Sicher ist zumindest das Schnappschuss-Honorar von je 50 Euro für unsere Leserfotos.

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