Sensibilisierung für gesündere Innenraumluftqualität

Europäisches Jahr der Luft

Gesündere Innenraumluftqualität durch Luftfilter

Pro Jahr verursachen Luftverschmutzungen bei rund 420 000 Europäern Herz-Kreislauf- und Atemwegerkrankungen, die zum vorzeitigen Tod führen. Die EU-Kommission hat aufgrund dieser aktuellen Untersuchungsergebnisse der Europäischen Umweltagentur (EUA) 2013 zum „Jahr der Luft“ erklärt und konzentriert sich in Kooperation mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verstärkt auf die Verbesserung der Luftqualität in Europa. Der Mensch hält sich durchschnittlich 90 % seiner Zeit in geschlossenen Räumen auf. Da ist es naheliegend, in Immobilien für effektive Luftfiltermaßnahmen zur Verbesserung der Innenraumluftqualität zu sorgen. Wichtig bei der Auswahl geeigneter Filtermedien ist deren Wirksamkeit in Verbindung mit ihrer Energieeffizienz. Die aktuelle Europanorm EN 779:2012 mit neuer Klassifizierung hilft entsprechend weiter.

Weil man Feinstaub und Ozon nicht sehen und nicht riechen kann, nennt Jacqueline McGlade sie „Hidden killers“. Die Direktorin der Europäischen Umweltagentur ist sich mit vielen Experten sicher, dass diese Luftverschmutzer den Zeitpunkt des Todes heimlich näher bringen. Trotz erfolgreicher Maßnahmen zur Verringerung von Emissionen in den vergangenen Jahren belegt eine im September 2012 veröffentlichte EU-Studie, dass von Luftschadstoffen nach wie vor ein drastisches Gesundheitsrisiko für das Herz-Kreislaufsystem sowie Lunge, Leber und Milz ausgehen: Hiernach starben im Jahr 2010 europaweit rund 420 000 Menschen vorzeitig an den Folgen verschmutzter Luft [1] – etwa 75 000 Personen davon in Deutschland – im Durchschnitt zehn Jahre zu früh [2].

„Europäisches Jahr der Luft“

Für EU-Umweltkommissar Janez Potocnik waren die Ergebnisse dieser Studie Grund genug, 2013 zum  „Europäischen Jahr der Luft“ zu erklären, um die Luftreinhaltungspolitik zu überarbeiten. Dabei verfolgt er ein großes Ziel: Mit Hilfe schärferer Gesetze und Normen soll die Luft bis 2050 so sauber sein, dass unter anderem kein Mensch an Feinstaub oder zu hohen Ozonwerten vorzeitig sterben muss. Hierzu werden beispielsweise deutlich strengere Grenzwerte für Schadstoff­emissionen bei Autos, Bussen, LKW, bis hin zu privaten Holzöfen angepeilt.

Grundbedürfnis: saubere Luft

Aber was ist mit dem Schutz der Gesundheit in den 37 Jahren bis 2050? 72 % der Befragten einer aktuellen Eurobarometer-Erhebung waren unzufrieden mit den Bemühungen der Behörden zur Verbesserung der Luftqualität. Zu Recht, denn obwohl sich Schwefeldioxid- und Kohlenmonoxid-Emissionen um 50 % und mehr reduzieren ließen, sind in städtischen Gebieten vor allem Feinstaub, bodennahes Ozon und Stickoxid gestiegen. So atmen mehr als 95 % der europäischen Bevölkerung regelmäßig Ozonmengen ein, die die von der WHO empfohlenen Werte (strikter als im EU-Recht vorgesehen) überschreiten. 90 % der Befragten waren davon überzeugt, dass Herz-Kreislauf- und Atemwegerkrankungen in diesem Zusammenhang ein ernstes Problem darstellen [3]. Leider haben sie Recht.

Gefilterte Innenraumluft

Während sich internationale, nationale und auch kommunale Gremien um die vielerorts drastisch notwendigen Verringerungen der Schadstoffemissionen bemühen, bleibt der Bevölkerung weit mehr als nur geduldig abzuwarten: Der Mensch verbringt im Durchschnitt bis zu 90 % seines Lebens in geschlossenen Räumen. Weil hier ungefähr die Hälfte aller Luftpartikel von außen kommen, ist es besonders in Ballungszentren nur naheliegend, sowohl in gewerblichen als auch privaten Bereichen effiziente Luftfilter einzusetzen. Innenräume sind bei Messungen deutlich stärker mit Umweltgiften belastet als die Außenluft. Diese kommen zum Beispiel durch Ausdünstungen von Baumaterialien, Produktionsprozessen, Reinigungsprodukten, Kerzen, Feuerstellen, Küchen, Haushaltsgeräten, Kommunikationsanlagen, etc. zustande. So verwundert es nicht, dass die Luftverschmutzung in Innenbereichen oftmals bis zu 50fach stärker ist als open air. Diese Emissionen haben vor allem einen negativen Einfluss auf die Entwicklung der Lungenfunk­tionen speziell im Alter von zehn bis 18 Jahren. Zudem  können verminderte Leistungsfähigkeit über verstärkte Erkrankungsgefahr bis hin zu chronischen Leiden und Tod mögliche Folgen sein.

Prävention, die sich rechnet

Saubere, gefilterte Luft steigert das allgemeine Wohlbefinden und nachweislich die Leistungsbereitschaft und Produktivität. Zudem führt die Investition in eine effiziente Luftfiltrierung zur Senkung der Krankheitsanfälligkeit und der damit verbundenen Ausfallquoten am Arbeitsplatz.

„Wir möchten gerne das ‘Europäische Jahr der Luft‘ zum Anlass nehmen, Entscheidungsträger für den Betrieb von gewerblich genutzten Immobilien für dieses Innenraumluft-Thema zu sensibilisieren“, so Tobias Zimmer, EU-Produktmanager für Taschenfilter beim Luftfilterhersteller Camfil. Für die Camfil-Gruppe ist 2013 gleich in zweifacher Hinsicht ein besonderes Jahr. Denn der weltweit agierende Konzern ist seit 1963 – also jetzt 50 Jahre lang – als innovativer Produktentwickler, beharrlicher Vorreiter und Interessenvertreter aktiv für gesunde und produktionstechnisch optimale Innenraumluftbedingungen.

„Solange die EU-Grenzwerte in Ballungszentren kontinuierlich überschritten werden, sind hier energieeffiziente Feinstaubluftfilter der Klassen F7 bis F9 (gemäß EN 779:2012) beziehungsweise 2-in-1-Kombinationsfilter gefragt, die neben feinen Partikeln auch Ozon und andere schädliche Gase abscheiden können“, ergänzt Zimmer.

Die richtige Filter-Auswahl

Praktische Entscheidungshilfe bei der Auswahl der geeigneten Luftfilter für Lüftungssysteme ist die Europanorm 779:2012, die die Klassifizierung von Grob- und Feinstaubfiltern regelt. Seit letztem Jahr bestimmt neben dem mittleren auch der minimale Wirkungsgrad die Filterklassen F7, F8 und F9, was zu einer branchenübergreifenden Korrektur bisheriger Einstufungen geführt hat. So können beispielsweise heute viele Feinstaubfilter aus synthetischen, statisch aufgeladenen Materialien mit schnellem Wirkungsverlust nicht mehr ihrer bisherigen Filterklassifizierung gerecht werden.

Je besser der Wirkungsgrad eines Filters ist, desto höher ist jedoch auch der Energieverbrauch der Anlage. Das hängt mit dem im Laufe des Filterbetriebs steigenden Luftströmungswiderstand und damit einhergehenden Druckdifferenzen zusammen, die für mindestens 30 % des Energieverbrauchs verantwortlich sind, um die Luft durch die Filteranlagen zu pressen. Bei kontinuierlich steigenden Energiekosten kann der Betrieb einer Luftfilteranlage entsprechend kostenaufwändig werden. Neben verlässlichen Wirkungsgraden sind also auch Filter mit möglichst niedrigen Druckdifferenzen gefragt.

Eine weitere Hilfe beim europaweiten Luftfiltervergleich der nach Eurovent zertifizierten Hersteller ist die neue Energieeffizienz-Klassifizierung. Einheitliche Label vermitteln Informationen über den Jahresenergieverbrauch sowie über den Anfangs- und Mindestwirkungsgrad jedes Filters.

Sollte keine zentral gesteuerte Lüftungsanlage vorhanden sein oder Sinn machen, eignen sich mobile Luftreiniger, die ein Volumen zwischen 100 und 6000 m3/h umwälzen und bodenstehend oder wandmontiert für Raumgrößen zwischen 25 und 400 m2 ausgelegt sind. Hiermit können sich beispielweise Lagerräume, Einzelhandel, kleinere Praxen und Büros, Kindergärten und Schulen oder auch private Haushalte vor gesundheitsgefährdender Luftverschmutzung schützen.

„Das eine tun und das andere nicht lassen“ bedeutet für Camfil, die Bemühungen der Europäischen Union in Bezug auf die Senkung der Emissionsbelastungen zu unterstützen und auf dem noch langen Weg hin zu sauberer Außenluft Produktlösungen zu schaffen, mit denen sich die Bevölkerung zwischenzeitlich wirkungsvoll vor Feinstaub, bodennahem Ozon und Stickoxid schützen kann.

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