Innung Sachsen feiert 25. Geburtstag

Für jeden etwas im Programm

„Die Sachsen sind inzwischen weit über ihre Landesgrenzen hinaus als ein lebenslustiges Volk bekannt“, heißt es in der KKA 1/96 zum fünften Geburtstag der Innung Sachsen. Und auch heute, nach nunmehr 25 Jahren Innungsaktivitäten, haben die Sachsen ihre Lebensfreude nicht verloren: Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm begleitete die Feierlichkeiten rund um das Jubiläum.

Am 04. Dezember 2015, dem Vortag der Jubiläumsfeier, fand der 20. Technik-Tag der Sächsischen Innung der Kälte- und Klimatechnik statt. Der Technik-Tag, der traditionell in der Aula des Beruflichen Schulzentrums Reichenbach abgehalten wird, wurde aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der Innung Sachsen in diesem Jahr in Oberwiesenthal veranstaltet.

Vorträge zum 20. Technik-Tag

Nach den Technikvorträgen – „Kältemittelsituation und Ausblick aus Sicht von Danfoss“, „CRII-Leistungsregelung und neues Verdichter-Steuer-Modul“ (Bitzer Kühlmaschinen GmbH) sowie „Löten von Kupferrohren für CO2-Anlagen“ (voestalpine Böhler Welding Group GmbH) – stellte Klaus Gritzner von Viessmann nach der Mittagspause Geschichtliches aus der Region rings um den Fichtelberg vor. Oberwiesenthal ist als höchstgelegenste Stadt Deutschlands und als Skigebiet des Erzgebirges für weiße Pisten bekannt. Doch in diesem Jahr spielte das Wetter nicht so recht mit.

Nachdem René Lötzsch von der Fichtelberg Schwebebahn GmbH den Aufbau und die Funktion von Beschneiungsanlagen sowie die Vorteile von maschinell erzeugtem Schnee ausgeführt hatte, konnten sich die zahlreichen Besucher des Technik-Tags bei grauem Himmel und Nieselregen selbst davon überzeugen, dass bei milden Temperaturen um die 10 °C auch in Oberwiesenthal keine Beschneiungsanlage läuft. Denn die Physik lässt sich auch von einer solchen Anlage nicht überlisten. Der Feuchtkugelwert, das Verhältnis zwischen Luftfeuchtigkeit und Außentemperatur, muss bei wenigstens -4,5 liegen. Dies ist beispielsweise bei einer Luftfeuchtigkeit von 30 % und einer Außentemperatur von 0 °C der Fall.

Beschneiungsanlage Oberwiesenthal

Die ungünstigen Witterungsbedingungen taten der guten Laune an diesem Tag jedoch keinen Abbruch. Schnell kam Wandertagsstimmung auf: Regenschirme wurden organisiert, wetterfeste Kleidung angezogen und auf ging es „im Gänsemarsch“ vom Hotel „Panorama“ bergab Richtung Beschneiungsanlage. Wenigstens der Blick auf den Hang des Fichtelbergs ließ Gutes hoffen, denn dort war dank des beständigeren Maschinenschnees immerhin noch eine Abfahrt möglich.

Vorbei ging es an dem 50.000 m³ großen Speichersee mit natürlichem Zulauf auf zum Leitstand der Pistenaufbereitungsanlagen. Über die vier Hochdruckpumpen werden hier bei voller Auslastung 440 m³/h Wasser zu Schnee umgewandelt. Das entspricht 0,3 m³ Schnee in der Sekunde. Während die Beschneiungsanlagen ursprünglich dazu geplant waren, um Ausfälle in den Tauperioden zu vermeiden, sind sie mittlerweile dringend notwendig, um die Wintersaison in Oberwiesenthal zu sichern.

Zurück im Hotel konnten die Teilnehmer bei Kaffee und Kuchen den Tag ausklingen lassen. Am Abend gab es ein gemütliches Beisammensein, bei dem sich ausgiebig über fachliche und private Themen ausgetauscht werden konnte. Und auch so manche Erinnerung wurde wach, an die Entstehung der Innung, aufregende Erlebnisse und verschneite Winter.

Jubiläumsveranstaltung

Bei strahlendem Sonnenschein eröffnete Innungsobermeister Wilfried Otto die Festversammlung am 05. Dezember 2015 in Oberwiesenthal mit einem Rückblick auf 25 Jahre ereignisreiches Innungsleben. Seinen besonderen Dank richtete er an Peter Scholl, der zum Ehrenmitglied der Innung ernannt wurde. Ebenso wie Obermeister Otto gehört er zu den Gründungsmitgliedern der Innung Sachsen. Ebenfalls geehrt wurde Ulrich Richter, der von Johannes Rösch, Vorstandsmitglied der HWK Chemnitz, das Ehrenzeichen für Verdienste um das Handwerk in Bronze verliehen bekam.

Grußworte an die Anwesenden richteten: Heribert Baumeister, Bundesinnungsmeister BIV und Vizepräsident des ZVKKW, Reiner Bertuleit, Landesinnungsmeister Niedersachsen/Sachsen-Anhalt, Wolfgang Zaremski, Präsident des VDKF, und Tasso Börner, Oberstudiendirektor und Schulleiter des Beruflichen Schulzentrums Vogtland mit den Schulteilen Reichenbach, Rodewisch und Klingenthal.

Alle Referenten waren sich darin einig, dass eine intensive Zusammenarbeit in der Branche wichtig sei. Auch wenn kritisch angemerkt wurde, dass die Partnerschaft an mancher Stelle bereits besser funktioniere als anderswo. In diesem Sinne wünschte sich Wilfried Otto im Namen der Innung für die Zukunft „Einigkeit und eine gemeinsame Sprache in unserem Handwerk“. Auch Heribert Baumeister stimmte dem zu, als er sagte: „Es ist dringend Zeit, dass wir etwas mehr Einigkeit in die Branche bringen und mit einer Stimme sprechen“.

Den Moment genießen

Was bedeutet eigentlich Glück? Was ist Erfolg? Und wie hängt das alles mit menschlichem Wirtschaften zusammen? In seinem Festvortrag zeigte Pater Dr. Dr. Hermann-Josef Zoche auf humorvolle Art und Weise, warum der Mensch Unzufriedenheit braucht und warum es gleichzeitig wichtig sei, im Hier und Jetzt zu leben. Pater Zoche erinnerte die Anwesenden nicht nur daran, dass die Wirtschaft dem Menschen dienen soll, sondern auch an christliche Werte wie Menschlichkeit. Mit allerlei Denkanstößen entließ er die Teilnehmer in den Festabend, an dem die Sachsen ihrem Ruf als lebenslustiges Volk alle Ehre machen konnten.

Eine rundum gelungene Veranstaltung, bei der für jeden Geschmack etwas dabei war.

Innungschronik

Anlässlich des 25-jährigen Bestehens hat die Sächsische Innung der Kälte- und Klimatechnik gemeinsam mit der Sächsischen Kältefachschule eine Chronik herausgegeben. Die Chronik dokumentiert den Weg seit der Gründung der „Sächsischen Kälteanlagenbauer­innung“ am 01.12.1990 in Oberwiesenthal. Wichtige Meilensteine waren die Ermächtigung zur eigenverantwortlichen Abnahme der Gesellenprüfung in Sachsen, die Gründung der Sächsischen Kältefachschule im Jahr 1993 und die vielen Veranstaltungen, auf denen Kontakte gepflegt und gemeinsam gefeiert wurde. Diese und viele weitere erinnerungswürdige Ereignisse und zahlreiche Daten und Fakten sind in der Chronik chronologisch in Bild und Schrift zusammengefasst.

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