Jung gebliebener Jubilar

FGK – 40 Jahre für die Klimatechnik aktiv

Klimaanlagen sind Krankmacher! Mit dieser und ähnlichen Äußerungen musste sich die Klima- und Lüftungsbranche Ende der 60er Jahre herumschlagen. 1970 entschieden sich daher Vertreter der Branche die „Förderungsgemeinschaft Klima“ (FGK) zu gründen, um gegen das seinerzeit miese Image anzukämpfen. Die FGK ist schon vor Jahren in das FGK (Fachinstitut Gebäude-Klima e.V.) umbenannt worden und es ist davon auszugehen, dass der FGK (Fachverband für Gebäude-Klima e.V.), wie die, der, das FGK künftig heißen wird, auch noch weitere Jahrzehnte zum Wohl der Klimabranche aktiv sein wird. Am 17. Juni 2010 konnte man auf jeden Fall auf 40 Jahre FGK anstoßen.


Klima-Tag über europäische Verordnungen | 40 Jahre FGK – wenn das kein Grund zum Feiern ist. Bevor man am 17. Juni 2010 im Mövenpick Hotel in Berlin aber die Korken knallen ließ, galt es einige staubtrockene Stunden zu überstehen. Vor die Feierlichkeiten hatten die Verantwortlichen des FGK rund um Geschäftsführer Günther Mertz und den Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr.-Ing. Ulrich Pfeiffenberger nämlich den Schweiß, bzw. den schon fast traditionellen Klima-Tag gesetzt. Und dieser beschäftigte sich in diesem Jahr mit „Europäischen Verordnungsvorhaben und ihre Relevanz für die Klima- und Lüftungstechnik“. Diese trockene Thematik hat es aber durchaus in sich, wie z.B. bei den Ausführungen zum Erneuerbare Energien Wärme Gesetz (EEWärmeG), zur REACH-Richtlinie, zur Ökodesign-Richtlinie oder zur neuen VOB deutlich wurde. So wird man sich z.B. künftig mit Anforderungen beschäftigen müssen, die unter dem Stichwort  „Erneuerbare Kälte“ große Herausforderungen (aber auch große Chancen) für unsere Branche mit sich bringen werden. Es ist politisch klar formuliert, dass der Anteil der Erneuerbaren Energien eben nicht nur im Bereich der Wärme-, sondern auch im Segment der Kälteerzeugung forciert werden soll. Jedes behandelte Thema des Klima-Tags ist für sich schon so komplex, dass eine genauere Betrachtung den Rahmen dieses Nachberichts sprengen würde. Wer sich aber detaillierter mit den Themen beschäftigen möchte, findet auf der Homepage des FGK (www.fgk.de) einen Link zu den kompletten Vortragsunterlagen des Klima-Tags.

 

Jubiläumsveranstaltung | An der Jubiläumsveranstaltung „40 Jahre FGK“ nahmen rund 90 Mitglieder und Vertreter befreundeter Verbände und Organisationen teil. Prof. Dr.-Ing. Ulrich Pfeiffenberger stellte zunächst die aktuellen Aktivitäten und die jüngste Entwicklung des FGK dar. Ursprüngliches Ziel des FGK war es, fachliche Überzeugungsarbeit zu leisten und eine aggressive Pressearbeit zum Wohl der Klimatechnik zu betreiben. Mittlerweile stellt das FGK aber deutlich mehr dar als nur die „PR-Agentur der Branche“. Das FGK ist intensiv in die nationale und europäische Normungsarbeit involviert und leistet wertvolle Dienste in der Wissensvermittlung im Bereich der Klima-, Lüftungs- und Kältetechnik. Mit der Unterstützung von rund 300 Mitgliedsunternehmen, 11 Mitgliedsverbänden, Mitgliedsverlagen, wissenschaftlichen Einrichtungen und namhaften Fördermitgliedern und Privatpersonen werden von der Wohnungslüftung bis zur Reinraumtechnik über die gesamte Wertschöpfungskette alle Marktsegmente abgebildet.

Der Ehrenvorsitzende des FGK, Prof. Dr.-Ing. Fritz Steimle, zeichnete die Entstehungsgeschichte des FGK nach und zeigte Meilensteine in der Entwicklung der einstigen „Förderungsgemeinschaft Klima“ zum „Fachinstitut Gebäude-Klima“ auf. Zwei Fachvorträge ergänzten das Programm der Jubiläumsveranstaltung: Ministerialrat Peter Rathert, BMVBS, informierte über die Klimaschutzpolitik der Bundesregierung und gab einen Ausblick auf die EnEV 2012. Bernd Hanke, Fraport AG, stellte in seinem Vortrag „Energieoptimierung bei der Sanierung von Technikzentralen eines Flughafens – besondere Anforderungen bei der Umsetzung im laufenden Betrieb“ die „richtig große Klimatechnik“ mit Luftvolumen im Millionen-Kubikmeter-Bereich vor.

Die Feierlichkeiten zum FGK-Jubiläum fanden ihren krönenden Abschluss in einem stimmungsvollen Festabend, bei dem die vielen Gäste und FGK-Mitglieder das, bzw. den FGK hochleben ließen. 

 

Ehrgeizige Ziele | Der Anlass „40 Jahre FGK“ diente aber nicht nur dazu, in vergangenen Erfolgen und Zeiten zu schwelgen. In seinem Ausblick auf die Zukunft fokussierte Prof. Pfeiffenberger insbesondere seine Vision eines „Dachverbandes Technische Gebäudeausrüstung“. Hier bringt sich das FGK zusammen mit dem BHKS in Stellung, um in einer „Arbeitsgemeinschaft TGA“ als Keimzelle für einen Dach- oder Bundesverband zu wirken, der in der Endversion „der starke Wirtschaftsverband der Branche“ sein soll, wie FGK-Geschäftsführer Günther Mertz ausführte (Lesen Sie hierzu auch das Editorial in dieser Ausgabe der KKA).Ein erster Schritt in diese Richtung ist die Umbenennung des FGK von „Fachinstitut“ in „Fachverband für Gebäude-Klima e.V., was von den FGK-Mitgliedern einstimmig angenommen wurde. Die Schaffung eines Bundesverbandes in der TGA-Branche wäre sicher hilfreich, aber wie schon Günther Mertz im Rahmen der Mitgliederversammlung formulierte, „ist das Selbstbewusstsein einzelner Verbände aus meiner Sicht nicht unerheblich“. Und ZVSHK, ZVKKW oder den VDMA davon zu überzeugen, ihre Eigenständigkeit zugunsten eines anderen Verbandes zu beschneiden, ist nur schwer vorstellbar.

Während der geplante Bundesfachverband allerdings noch in den Kinderschuhen steckt, hat ein anderer neuer Verband seine Tätigkeit bereits aufgenommen: Unter Beteiligung 19 führender europäischer Lüftungsgerätehersteller und mehrerer Verbände wurde am 7. Juli 2010 in Brüssel die europäische Dachorganisation EVIA – European Ventilation Industry Association gegründet. Ziel der Organisation ist die aktive Mitgestaltung der relevanten europäischen Verordnungsvorhaben wie EuP, EPBD und RES, insbesondere unter den Aspekten Gesundheit, Hygiene und Energieeffizienz. Von deutscher Verbandsseite wurde EVIA maßgeblich vom FGK sowie dem Herstellerverband Raumlufttechnische Geräte e. V. mit initiiert und forciert. Strukturell basiert die Verbandsorganisation – und damit auch die inhaltliche Ausrichtung – auf zwei Säulen, nämlich dem Bereich der Wohnungslüftungsgeräte einerseits und den RLT-Zentralgeräten für den Nichtwohnbereich andererseits.

Mit der Gründung der europäischen Dachorganisation EVIA wurde dem Anliegen und Bestreben der europäischen Lüftungsgeräteindustrie Rechnung getragen, stärkeren und insbesondere abgestimmten Einfluss auf die europäischen Verordnungsvorgaben zu nehmen. Weitere programmatische Zielsetzungen des Verbandes liegen in einer aktiven Mitgestaltung der europäischen politischen Rahmenbedingungen.

 

FGK-Vorstand teilweise neu besetzt | Im Rahmen der Mitgliederversammlung des FGK wurden zwei neue Mitglieder in den FGK-Vorstand gewählt. Ulrich Kössel wird in der Nachfolge von Rolf Richter die Interessen des ZVSHK, Zentralverband Sanitär Heizung Klima, im FGK-Vorstand vertreten. Neu in den Vorstand gewählt wurde Lutz Reuter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Firma Trox GmbH als Vertreter der Komponentenhersteller.

Der FGK-Vorstand setzt sich nun wie folgt zusammen: Prof. Dr.-Ing. Ulrich Pfeiffenberger  (Ingenieurges. Pfeiffenberger mbH), Vorsitzender; Dr.-Ing. Gerd Schaal (LTG Aktiengesellschaft), stellv. Vorsitzender; Robert Baumeister (Herstellerverband RLT-Geräte e.V.); Robert Funcke (caverion GmbH); Friedhelm Körner (Johnson Controls Systems & Service GmbH); Ulrich Kössel (ZVSHK); Lutz Reuter (Trox GmbH).

Der Vorstand des Fachinstitutes FGK richtete in seinem Organ zudem eine Stabsstelle für Europafragen ein. Bekleidet wird diese Funktion von Dr.-Ing. Jürgen Röben, Geschäftsführer der Menerga GmbH. „Mit diesem wichtigen Schritt tragen wir der hohen Bedeutung der europäischen Aktivitäten des FGK Rechnung“, erläutert Professor Dr.-Ing. Ulrich Pfeiffenberger, Vorsitzender des FGK-Vorstandes. Zu diesen europäischen Aktivitäten zählen vorrangig die Normungs- und Lobbyarbeit. Hierbei stehen die europäischen Verordnungen EPBD, EuP und RES im Vordergrund.

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