Mangel an Fachkräften begegnen

Mitgliederversammlung und Freisprechung in Berlin

In der Kälte- und Klimabranche gestaltet sich die Suche nach qualifizierten Azubis immer schwerer, da auch andere Berufe um die Gunst der technisch interessierten Schulabgänger werben. Dies wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung der Innung Berlin/Brandenburg am 28. Mai 2010 deutlich. In der anschließenden Freisprechungsfeier konnten aber immerhin 15 junge Kälteanlagenbauer ihre Gesellenbriefe entgegennehmen, um sich anschließend den neuen Herausforderungen des Berufslebens zu stellen.

„Es heben doch bitte alle einmal die Hand, die heute bei der Übergabe der Gesellenbriefe schon einen sicheren Job in der Tasche haben.“ Diese Frage wurde im Rahmen der feierlichen Freisprechungsfeier der Innung für Kälte- und Klimatechnik Berlin-Brandenburg am 28. Mai 2010 gestellt. Fazit: Alle Hände gingen in die Luft. Dieses Ergebnis zeigt eindrucksvoll, dass man mit Fug und Recht behaupten kann, dass man sich als junger Kälteanlagenbauer eigentlich keine Sorgen um eine mögliche Arbeitslosigkeit machen muss. 

 

Werbung fürs Kälte-Handwerk | Sorgen machen müssen sich viel mehr die Inhaber von Kältefachbetrieben, wenn sie sich auf die Suche nach qualifiziertem Fachpersonal begeben müssen. Der Stellenmarkt ist nämlich ziemlich leergefegt. Und die Engpässe beginnen – zumindest in Berlin – schon früh. So schilderte ein Kälteanlagenbauer während der Mitgliederversammlung, dass er in diesem Jahr trotz persönlichen Engagements in Form von Informationsveranstaltungen an Schulen keinen Azubi für sein Unternehmen gefunden habe.

Doch trotz dieser Schwierigkeiten bei der Azubi-Suche warb der Obermeister der Innung Berlin/Brandenburg, Hartmut Bartelt, um weitere Betriebe, sich doch der Aufgabe, junge Menschen eine Ausbildung in ihrem Betrieb zu ermöglichen, nicht zu verweigern. In Berlin/Brandenburg bilden nämlich nur 20 bis 25 Fachbetriebe von insgesamt 125 gemeldeten Betrieben aus – zu wenig für Hartmut Bartelt. „Ausbildung ist eine gesellschaftliche Verpflichtung und bedeutet soziales Engagement. Aber Ausbildung bedeutet auch für den Ausbildungsbetrieb die Chance, mögliche Mitarbeiter für die eigene Firma zu gewinnen und damit die Leistungsfähigkeit eines Handwerksbetriebs zu steigern“, betonte er. Die Berlin/Brandenburger Innung überlässt es aber nicht nur den Handwerksbetrieben, sich um den Nachwuchs zu bemühen. Sie leistet hier tatkräftige Unterstützung. So ist die Innung z.B. auf Jugendmessen vertreten, um für eine Ausbildung in der Kälte zu werben. Zudem hat sie sich an einer Zeitungsbeilage der Berliner Morgenpost beteiligt, in der sich im Februar 2010 insgesamt 44 Handwerksinnungen auf über 100 Seiten den potentiellen Schulabgängern präsentierten.

 

Neuer Obermeister | Künftig wird sich Obermeister Hartmut Bartelt sogar noch intensiver um Ausbildungsfragen kümmern können als bisher. Er kehrt nämlich quasi zu seinen Wurzeln zurück und wird künftig (wieder) im Gesellenprüfungsausschuss aktiv sein. Dass er hierfür Zeit hat, liegt darin begründet, dass er nach sechs Jahren Obermeistertätigkeit nicht erneut für eine Kandidatur zur Verfügung stand. Die Mitgliederversammlung wählte einstimmig Björn Kleinschmidt zum neuen Obermeister, der bislang als Vorsitzender des Prüfungsausschusses in der Innung aktiv war. Man merkte ihm zwar an, dass er diese Aufgabe gerne einem anderen überlassen hätte, aber da sich kein anderer zur Verfügung gestellt habe, sei er bereit, Verantwortung zu übernehmen, damit die Innung weiter aktiv agieren könne, erläuterte Björn Kleinschmidt seine Entscheidung. Zu seinem Stellvertreter wurde – ebenfalls einstimmig – der frühere VDKF-Landesvorsitzende Ralf Benndorf gewählt. Die übrigen Vorstandsmitglieder bleiben wie gehabt. Björn Kleinschmidt übernimmt von Hartmut Bartelt eine gut aufgestellte Innung, die auch finanziell sicher dasteht und im vergangenen Geschäftsjahr sogar ein sattes Plus erwirtschaften konnte.

 

Feierliche Freisprechung | Im Anschluss an die Mitgliederversammlung fand im BestWestern-Hotel in Steglitz auch die Freisprechungsfeier statt. 20 angehende Kälteanlagenbauer und zwei Mechatroniker für Kältetechnik waren zur Prüfung zugelassen worden, von denen fünf noch einmal „in die Verlängerung“ müssen. Von den 17 erfolgreichen Azubis waren immerhin 15 zur feierlichen Übergabe der Zeugnisse erschienen – auch ein Beweis für das gute Klima, das mittlerweile in der Berlin/Brandenburger Innung herrscht und zu dem Hartmut Bartelt mit seiner besonnenen Art ein gutes Stück beigetragen hat. Die frischgebackenen Gesellen waren übrigens die letzten, die während ihrer theoretischen Ausbildung im Beruflichen Schulzentrum in Reichenbach bis zum Schluss Herrn Walter Bodenschatz als zuständigen Fachleiter genießen durften. Nach über 30 Jahren Tätigkeit wird Herr Bodenschatz in diesem Jahr in den Ruhestand verabschiedet.

Folgende Gesellen haben in Berlin/Brandenburg ihre Ausbildung erfolgreich beendet: Tim Behrens, Charles Braun, Andreas Engler, Michael Falke, Pierre Fritsch, Lars Hübner, Christian Junghans, Karsten Kaltschmidt, Tim Kretschmer, Dominic Schmidt, Philipp Schneider, Sebastian Stahnke, Konstantin Weide, Stefan Zabel und Lars Zeller. Die drei Prüfungsbesten sind Andreas Engler (Benndorf und Hildebrand GmbH) sowie Tim Kretschmer und Charles Braun (beide Kaeltro Scholz KG).

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