Schauplatz „Schauwerk“

Mit einem Festakt feierte die Bitzer Kühlmaschinenbau GmbH am 4. Dezember 2009 ihr 75-jähriges Jubiläum. Seit seiner Gründung hat sich das Sindelfinger Unternehmen zu einem weltweit führenden Hersteller von Verdichtern, Verflüssigungssätzen und Druckbehältern für die Kälte- und Klimabranche entwickelt. Die Geschäftsführung zog eine positive Bilanz der vergangenen Jahrzehnte und warf trotz momentaner Wirtschaftskrise einen optimistischen Blick in die Zukunft.

300 Gäste – neben Mitarbeitern und Journalisten auch Kunden und Lieferanten aus aller Welt – ließen am 4. Dezember 2009 gemeinsam mit Chief Executive Officer (CEO) Peter Schaufler, Senator h. c., die Firma Bitzer (www.bitzer.de) hochleben und genossen einen Abend mit Galadinner, Reden und Showeinlagen. Der Grund für die Feierlichkeiten war das 75-jährige Firmenjubiläum des schwäbischen Verdichterherstellers, der als „Apparatebau für Kältetechnik“ im Jahr 1934 von Martin Bitzer gegründet wurde.

Schaufler Foundation | Schauplatz der Veranstaltung war das „Schauwerk Sindelfingen“ – eine ehemalige Bitzer-Produktionshalle für Kolben- und Schraubenverdichter –, in dem auf großen Leinwänden die Firmengeschichte präsentiert wurde: Sie zeigten Fertigungsstätten sowie Produkte von gestern und heute und machten Vergangenheit sowie Zukunft des Unternehmens lebendig. „Schauwerk Sindelfingen“ ist der Name des neuen Museums, in dem Kunstliebhaber Peter Schaufler seine Sammlung zeitgenössischer Werke der Öffentlichkeit ab Juni 2010 zugänglich machen wird. Das Schauwerk ist auch eine der drei Säulen der neu gegründeten Schaufler Foundation. Dabei handelt es sich um eine Stiftung, die neben der erwähnten Kunstausstellung zum einen die Nachfolgeorganisation der Firmengruppe sein wird, für den Fall, dass Peter Schaufler das Unternehmen nicht mehr führen kann; zum anderen soll sie Forschung und Lehre im Bereich der Kältetechnik fördern. Schon heute unterstützt Bitzer die Valerius Füner-Stiftung in Karlsruhe und finanziert eine Stiftungsprofessur an der Uni Dresden.

Krisenjahr 2009 | Peter Schaufler hat das Unternehmen 1979 übernommen – seitdem ist es stetig gewachsen, meist sogar zweistellig. Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise sind seit Oktober 2008 jedoch auch im Traditionsunternehmen Bitzer spürbar. Doch trotz Auftragsrückgängen von Oktober bis Dezember 2008 sei das Jahr 2008 das Zweitbeste in der Firmengeschichte gewesen, machte Hans P. Meurer (Chief Sales and Marketing Officer) im Rahmen einer Pressekonferenz vor den Feierlichkeiten deutlich. 2009 sah es dann aber auch für Bitzer nicht ganz so rosig aus. Es sei eine ganz neue Erfahrung für Bitzer gewesen, einmal nicht zweistellig zu wachsen, sondern ein Minus von 20 % hinnehmen zu müssen, führte Hans P. Meurer aus. Betriebsbedingte Kündigungen habe es aber nicht gegeben – dies gelte auch für 2010. Im Krisenjahr hätten die Auslandsmärkte ganz unterschiedlich reagiert: Während Deutschland nicht so stark betroffen gewesen sei, sei der osteuropäische Markt z.T. um 50 % geschrumpft – hier habe es vor allem Russland am stärksten getroffen. In Frankreich habe Bitzer 22 %
weniger Umsatz erzielt als im Vorjahr, in Italien sogar 30 %.  Auch Spanien sieht Hans P. Meurer langfristig geschwächt, während sich der chinesische Markt schon wieder erholt habe; in den USA sei 2009 sogar das beste Firmenergebnis erzielt worden.

Optimistisch in die Zukunft | Für 2010 erwartet man bei Bitzer aber wieder ein Plus von 10 % im Vergleich zum Jahr 2009. Der Optimismus hat diverse Gründe: Inzwischen würden sich die positiven Signale aus der Kälte- und Klimabranche mehren und Bitzer befinde sich wieder auf Wachstumskurs. „Das liegt unter anderem an unserer starken Innovationskraft sowie unserer Fähigkeit, die Anforderungen des Marktes zu erkennen und ihnen zu entsprechen“, erläuterte Peter Schaufler. Als Beispiel nannte er die Entwicklung und Produktion äußerst energieeffizienter Schraubenverdichter sowie den Einsatz natürlicher und umweltfreundlicher Kältemittel.