VDKF und BIV kooperieren

Wer bei dieser Überschrift ein Déjà-vu-Erlebnis hat, liegt richtig. Nicht zum ersten Mal hört man, dass eine engere Verzahnung der Verbandsaktivitäten zwischen BIV und VDKF eine sinnvolle Sache sei. Auf der BIV-Mitgliederversammlung Mitte März 2011 in St. Goar war sogar von dem Fernziel „Verschmelzung“ die Rede. In den vergangenen Jahren/Jahrzehnten hatte es mehrere Anläufe gegeben, den engen Schulterschluss zwischen den Verbänden herbeizuführen. Doch waren diese gut gemeinten Ansätze immer wieder gescheitert. Dies lag u.a. an persönlichen Querelen auf Ebene Präsidium, Vorstand und Geschäftsführung und daran, dass so mancher Akteur bestehende Verbandsstrukturen und -posten nicht opfern wollte. Statt Annäherung hieß es danach erbitterter Grabenkampf. Jetzt will man es also erneut miteinander versuchen. In einem ersten Schritt wurden drei Arbeitsgruppen gebildet, die mit Vertretern beider Verbände besetzt sind, um die Bereiche Strukturen, Gebietsreform und Geschäftsstelle zu diskutieren. Die Vorschläge sollen dann in den Führungsetagen weiter diskutiert werden. Was dabei herauskommen wird, ist allerdings noch offen.

Aber im Vergleich zu früheren Gesprächen über mögliche Kooperationen hat sich die Ausgangslage verändert. Der VDKF hat ohne die IKK an Macht verloren, der BIV hat mit Rückendeckung des ZVKKW und der Fördergemeinschaft des Deutschen Kälte- und Klimahandwerks an Stärke gewonnen. Es bleibt jedoch zu hoffen, dass die neuen Kooperationsbestrebungen trotz oder gerade wegen dieser verschobenen Kräfteverhältnisse nicht in einem Machtpoker um Posten und Einfluss enden, sondern dass alle Beteiligten versuchen, eine Lösung im Sinne ihrer Mitglieder herbeizuführen. Es geht schließlich nicht darum, vertraute Verbandsstrukturen zu erhalten, sondern darum, sinnvolle Arbeit für die Mitglieder zu leisten und Dienstleistungen zu erbringen, von denen diese profitieren. Und die daraus entstehenden Vorteile für Verbandsmitglieder müssen klarer kommuniziert werden. Es wurde und wird nämlich bislang viel zu viel darüber geredet, wie die Dachstrukturen von BIV und VDKF aussehen könnten, ohne zuerst einmal die Mitglieder zu befragen, was sie sich von ihren Verbänden erhoffen. Und dieses Ergebnis gilt es dann umzusetzen, und zwar auch in dem Falle, dass die Kältebranche der Meinung sein sollte, dass ein Verband genügt, um das Kältehandwerk zu vertreten.

Der Wille zur Zusammenarbeit scheint auf beiden Seiten vorhanden zu sein. Ich wünsche jedenfalls allen Beteiligten viel Erfolg bei dieser für unsere Branche so wichtigen Aufgabe.

 

Ihr Christoph Brauneis


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