25 Jahre ÜWG

Mitgliederversammlung und Jubiläumsveranstaltung

Am 23. April 2013 trafen sich die Mitglieder der ÜWG (Überwachungsgemeinschaft Kälte- und Klimatechnik e.V., www.uewg-kaelte.de) zu ihrer jährlichen Mitgliederversammlung in Bonn. Nachdem der Fortbestand der ÜWG gesichert ist (Lesen Sie hierzu auch die Berichte in KKA 6/2011 und 3/2012 im Online-Archiv auf www.kka-online.info), konnte man sich in Bonn wieder der Sacharbeit widmen. Aber auch das Gesellige kam nicht zu kurz, denn die ÜWG feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen.

Zeitreise durch die Geschichte der ÜWG

Zum Start der ÜWG-Versammlung nahm der ÜWG-Vorsitzende Karl-Heinz Thielmann die Anwesenden mit auf eine Zeitreise durch 25 Jahre ÜWG-Geschichte. Startschuss für die ÜWG war der 19. März 1988. Im Keplerzimmer der Schwabenlandhalle in Fellbach fand damals die Gründungsversammlung der ÜWG statt. Versammlungsleiter und Mitinitiator der Gründung war der ehemalige Chefredakteur der KKA, Georg Bahmann (seit 1990 ist die KKA auch Verbandsorgan der ÜWG); Teilnehmer der Versammlung waren Präsidium und Verwaltungsrat des VDKF, Verband Deutscher Kälte-Klima-Fachbetriebe e.V (www.vdkf.de). Zum ersten Vorsitzenden der ÜWG wurde Eberhard Rathke gewählt, zu seinem Stellvertreter Karl Meis. Mitglieder des ersten Überwachungsausschusses (ÜWA) waren Fritz Schweikle, Herbert Trachte und Manfred Smentek, der auch als erster die Aufgabe des ÜWA-Obmanns übernahm. Schon auf der IKK 1988 war dann die ÜWG das erste Mal mit einem Stand vertreten, um die Branche über die Vereinsaktivitäten zu informieren – im ersten Vereinsjahr konnten so bereits 100 Mitglieder gewonnen werden. Bei der nächsten Versammlung 1989 trat Eberhard Rathke, der dieses Amt auch nur übergangsweise hatte übernehmen wollen, als Vorsitzender zurück. Manfred Smentek wurde zum neuen Vorsitzenden gewählt und Lutz Auschner übernahm das Amt des ÜWA-Obmanns – und behielt es für 19 Jahre! Nach dem frühen Tod von Manfred Smentek (1990) trat Günther Kirchner seine Nachfolge an (1990-1993), gefolgt von Karl Meis (1993-1996), Kurt Jeske (1996-2002), Frank Heuberger (2002-2010) und Karl-Heinz Thielmann. Die Geschäftsführung teilten sich in den vergangenen 25 Jahren Rudolf Pütz (1988-1991), Herbert Trachte (1991-2001) und Dr. Hartmut Klein (2001 bis heute). Nicht zu vergessen Frau Sigrid Becker, die als gute Seele der ÜWG seit 1992 ihre Dienste in der ÜWG-Geschäftsstelle leistet.

Wasserhaushaltsgesetz war Auslöser der Vereinsgründung

Die Geburtsstunde der ÜWG müsste man eigentlich auf das Jahr 1987 datieren – am 1. Januar 1987 trat nämlich die 5. Novelle des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) in Kraft. Mit dieser Änderung des WHG wurden alle Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen geregelt. Bis dahin waren nur Anlagen zum Lagern, Abfüllen und Umschlagen von wassergefährenden Stoffen betrachtet worden; 1987 kamen die sogenannten HBV-Anlagen im WHG hinzu (H = Herstellen, B = Behandeln, V = Verwenden). Solche Anlagen dürfen nur von Fachbetrieben errichtet, gewartet, instandgehalten und gereinigt werden. In allen möglichen Branchen – nicht nur in der Kältebranche – wurden daraufhin Güte- und Überwachungsgemeinschaften gegründet. Die ÜWG wollte – und tut dies bis heute – Fachkompetenz im Bereich des Umwelt- und Gewässerschutzes für die Branche liefern. Zur Verwirklichung der Zielsetzungen führt die ÜWG bei den beigetretenen Kälte- und Klimafachbetrieben eine Fremdüberwachung durch und verleiht und überwacht bei den angeschlossenen Betrieben die Fachbetriebseignung nach WHG §19 l. Zudem informiert die ÜWG die Branche in gemeinsam mit dem IKET (In­stitut für Kälte-, Klima- und Energietechnik, www.iket.de) durchgeführten Seminaren über Themen wie „Betrieblich verantwortliche Person“, „Wasserhaushaltsgesetz“ und „Druckbehälterverordnung“. Aber auch Seminare zur Umstellung von R22-Anlagen auf R134a wurden von der ÜWG durchgeführt.

Arbeit im Schwebezustand

Im Jahr 1992 wurde der ÜWG vom Institut für Bautechnik in Berlin die unbefristet geltende baurechtliche Anerkennung als Überwachungsgemeinschaft verliehen, auf deren Grundlage die ÜWG bis heute agiert. Dass eine unbefristete Anerkennung aber durchaus befristet sein kann, musste die ÜWG leider aktuell erfahren. Und damit sind wir schon mitten im Hauptthema der Mitgliederversammlung, die im Anschluss an den Rückblick auf die Vereinsgeschichte anstand.

Um als Überwachungsgemeinschaft weiter tätig sein zu können, muss die ÜWG auf Grundlage einer veränderten Gesetzeslage eine wasserrechtliche Anerkennung als Gütegemeinschaft beantragen. Die ausführlichen Hintergründe sollen an dieser Stelle nicht erneut dargelegt werden. Sie finden alle Details über die neue VAUwS (Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen) und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die ÜWG-Vereinsstruktur und -aktivitäten online im KKA-Archiv (Webcode KKA0U5DX bzw. KKA1Z4Z3 ins Suchfeld eingeben). ÜWG-Geschäftsführer Dr. Hartmut Klein konnte am 23. April 2013 in Bonn aber nur einen Zwischenbescheid geben, wie es mit der ÜWG weitergehen wird. Grund hierfür sind die langsam mahlenden Mühlen in den Ministerien. Die VAUwS ist nämlich immer noch nicht in Kraft getreten – Dr. Klein rechnet damit, dass dies erst Anfang 2014 der Fall sein wird. Solange die neue Verordnung aber nicht mit allen Details bekannt und noch nicht in Kraft getreten ist, kann auch die wasserrechtliche Anerkennung nicht beantragt werden. Derzeit prüft die ÜWG ihre Mitgliedsbetriebe daher noch auf Basis der alten Satzung und mit einer baurechtlichten Anerkennung. Sobald die neue Verordnung greift, habe man etwa vier Monate Übergangsfrist, erläuterte Dr. Klein die Sachlage. Solange könne man noch nach altem Muster agieren und prüfen, danach müsse aber die wasserrechtliche Anerkennung vorliegen. Um den Prüfbetrieb dann aufrecht erhalten zu können, müssen verschärfte Anforderungen an die Fachbetriebe, an die Prüfungen derselben und an die ÜWG-Vereinsstruktur erfüllt werden. Die ÜWG sei aber gut vorbereitet und bereite bereits die Anerkennungsunterlagen vor, um umgehend aktiv werden zu können, sobald die Verordnung wirksam wird, berichtete Dr. Klein. Die hektische Betriebsamkeit in der ÜWG Ende 2011 sei rückblickend nicht erforderlich gewesen; aber dass die Mühlen so langsam mahlen würden, sei nicht absehbar gewesen. Jetzt sei man aber gut gerüstet für die Zukunft.

Formales

Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurden die Haushaltspläne für 2012 und 2013 einstimmig abgesegnet, der Vorstand wurde ebenfalls einstimmig entlastet. Im Überwachungsausschuss standen Wahlen an: Wiedergewählt wurden Wolfgang Hausmann (Obmann), Karl-Heinz Thielmann und Norbert Isert; neu im Überwachungsausschuss sind Walter Franz und Olaf Baus. Als Mitgliedsbetrieb der ersten Stunde wurde die Firma Kälte Klima Stück (vertreten durch Herrn Peter Rott) für 25 Jahre Mitgliedschaft in der ÜWG ausgezeichnet.

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