Bauherren setzen auf Wärmepumpen

Laut Statistischem Bundesamt liegt der Anteil von Wärmepumpen als primäre Heizquelle in neugebauten Wohngebäuden 2013 bei 32,2 %. Dies zeigt, dass Endkunden die Wärmepumpe immer mehr als Heizsystem der Zukunft wahrnehmen.

Luftwärmepumpen immer beliebter
Häufig entschieden sich Bauherren für Luftwärmepumpen. 22,9 % der installierten Heizungen im Neubau nutzen die Wärmequelle Luft, wohingegen der Anteil erdgekoppelter Wärmepumpen gesunken ist. Bereits seit 2011 verzeichnet die Erdwärmebranche einen Rückgang der Neuinstallationen. 2010 lagen Luft- und Erdwärmepumpen mit Anteilen von 14,8 und 14,1 % noch in etwa gleich auf. Karl-Heinz Stawiarski, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP; www.waermepumpe.de) e.V., sieht diesen Rückgang in der leichteren Erschließbarkeit der Wärmequelle sowie der gestiegenen Effizienz der Luftwärmepumpen begründet. Trotzdem sollten bei der Entscheidung für eine Wärmequelle auch die Zusatznutzen einer Erdwärmeanlage berücksichtigt werden. Dadurch kann man sich mit erdgekoppelten Anlagen das konstante Temperaturniveau des Erdreichs zunutze machen und in den heißen Sommermonaten effizient sowie umweltfreundlich kühlen. Zudem wird für nachfolgende Generationen mit einer Erdwärmeanlage eine erneuerbare Energiequelle auf dem eigenen Grundstück erschlossen.

Wärmepumpe im Osten und Süden stark
Interessant sind auch die regionalen Unterschiede: Im Osten Deutschlands entscheiden sich Bauherren neu errichteter Wohnhäuser sehr häufig für eine Wärmepumpe; die südlichen Bundesländer liegen ebenfalls über dem Durchschnitt. Die Schlusslichter bilden hingegen die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen sowie die nördlichen Bundesländer Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Auch der Anteil der Wärmequellen ist in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich gewichtet. Erdwärme ist besonders beliebt in Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt, gleichwohl auch hier ein rückläufiger Trend zu beobachten ist. In Baden-Württemberg sind über sechsmal mehr Luftwärmepumpen in Neubauten installiert worden, als erdgekoppelte Anlagen.

Neubausektor muss Vorbild für Bestand werden
Aus energiepolitischer Sicht bieten die Zahlen aber keinen Anlass für falschen Optimismus. Angesichts von fast 20 Mio. Bestandswohngebäuden ist der Einfluss der jährlich rund 100 000 Neubauten marginal: Nur in jedem achten Wohngebäude wird mit erneuerbaren Energien geheizt – und von den bestehenden fossilen Heizkesseln sind 80 % hoffnungslos veraltet und ineffizient. Um das zu ändern, brauchen die Hausbesitzer attraktive Anreize, um in die Nutzung erneuerbarer Wärme zu investieren.

Dazu gehört neben geeigneten Förderprogrammen auch ein gerechteres Preisgefüge der Energieträger am Wärmemarkt. Wärmepumpenstrom ist gegenüber anderen Heizenergieträgern überproportional mit Steuern, Abgaben und Umlagen belastet. Das bestraft nicht nur die Verbraucher, die sich mit einer Wärmepumpe für ein besonders klimaschonendes Heizsystem entschieden haben, sondern schafft zudem einen fixen Preissockel, der flexiblere Tarifmodelle verhindert.

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