Besuchstermin im Supermarkt

Daikin-Kältetage in Lippstadt

Das Thema Gewerbekälte stand bei den Refrigeration Days 2013 von Daikin auf dem Programm. Rund 80 Planer, Filialisten und Kälte-Klima-Fachbetriebe nahmen an der Veranstaltung im westfälischen Lippstadt teil. Insbesondere die Einladung, am Vorabend die kältetechnischen Anlagen in einem Supermarkt in Augenschein zu nehmen zu können, bot die Möglichkeit für intensive Fachgespräche und den Meinungsaustausch zwischen Kälteanlagenbauern und Marktbetreibern.

Am 26. und 27. Februar 2013 trafen sich rund 80 Interessierte in Lippstadt, um an den von Daikin veranstalteten „Refrigeration Days“ teilzunehmen. Es ging darum, die Kälteerzeugung und -verteilung in Supermärkten unter die Lupe zu nehmen. Den Auftakt bot die Besichtigung des Edeka-Marktes Buschkühle im Lippstädter Stadtteil Bad Waldliesborn. Dieser nutzt seit 2010 das „Conveni“-Pack von Daikin (www.daikin.de) für die Lebensmittelkühlung. Die Abwärme kann zur Beheizung des Marktes eingesetzt werden. Diesen interessanten Ansatz der Wärme- bzw. Kälteverschiebung im Supermarktgebäude wurde dann auch näher betrachtet. Dies zeigte sich auch als ergänzende Technik interessant, da der besichtigte Supermarkt die neue Anlage vor allem für seinen Erweiterungsbau nutzt. So vergrößerte der Inhaber Carsten Buschkühle den Edeka-Markt 2010 von 1100 auf 1825 m2. Dennoch gelang es mit dem Einbau der Daikin-Anlagen vom Typ „Conveni-Pack“, die Energiekosten nur um 20 % steigen zu lassen. Bei einer fast doppelt so großen Verkaufsfläche wie zuvor sanken die Preise auf den Quadratmeter gerechnet deutlich. Das speziell für Supermärkte und Discounter entwickelte Daikin-„Conveni-Pack“ kombiniert Normal- und Tiefkühlung sowie Klimatisierung (Kühlen/Heizen) in einem Kreislauf. Das „Conveni-Pack“ (40 kW) kühlt im Edeka-Markt Buschkühle 32 laufende Meter neue Bedientheken, 12,5 m Convenience-Kühlregale, 7,5 m Wandkühlregale sowie einen Kühlraum für Obst und Gemüse. „Wir wollten eine energieeffiziente und innovative Lösung, die die Bereiche Kälte und Wärme integriert, um so auf eine Lüftungsanlage verzichten zu können“, berichtete Carsten Buschkühle den Besuchern vor Ort.

Projektbesichtigung

„Es war uns wichtig, diese Supermarkt-Technik und die damit verbundenen Einsparpotentiale anhand eines praktischen Beispiels zu verdeutlichen und zu zeigen, dass die Technik reibungslos funktioniert“, so Klaus Tadajewski, Daikin Assistant Manager Refrigeration. Im Edeka-Frische-Center Buschkühle in Bad Waldliesborn veranschaulichte er vor den rund 80 Teilnehmern die technischen Vorteile des Systems. Das speziell für Supermärkte und Discounter entwickelte „Conveni-Pack“ kombiniert Normal- und Tiefkühlung sowie Klimatisierung (Kühlen/Heizen) in einem Kreislauf und ist somit Heizung, Kälte- und Klimaanlage in einem. So werden Heizungsraum, Verflüssiger und Kältemaschinenraum überflüssig. „Durch die Nutzung der Kondensationswärme aus den angeschlossenen Kühlstellen und dem Wärmepumpenbetrieb können die Verkaufsfläche und alle genutzten Nebenflächen energieeffizient beheizt werden. Die Abwärme der Kühlmöbel kann zu 100 % zur Beheizung des Supermarktes im Winter eingesetzt werden.“ Dass eine Planung der eingesetzten Technik notwendig sei, betonte Dipl.-Ing. Andreas Pries, Ing.-Büro Genesis, der für die Planung der Kälteanlagen in Bad Waldliesborn zuständig war. Die Planung und Montage der Anlage setzen umfangreiche Kenntnisse in der Gewerbekälte und der haustechnischen Anlage (Heizung und Lüftung) voraus. Aus Gründen der Gewährleistung und der Priorität bei der Gewerbekälte in Supermarktprojekten sieht er es zudem als sinnvoll an, wenn die gesamte Anlage von einem Kälteanlagenbauer mit Schwerpunkt Gewerbekälte geplant (Detailplanung) und montiert werde. Schwierigkeiten könne es in Filialen geben, eine gute Technik durchzusetzen, wenn das Gebäude gemietet sei. In diesem Fall hat die Firma Schulze Kältetechnik aus Bielefeld in Abstimmung mit Daikin das Projekt durchgeführt, das vom Ing.-Büro Genesis von der Konzepterstellung bis zur Abnahme begleitet wurde.

F-Gase-Verordnung und Produkte

Am zweiten Veranstaltungstag gaben Experten von Daikin einen Ausblick in die Zukunft der Gewerbekälte. So wurden im Vortrag „Kältemittel der Zukunft: F-Gase wie geht es weiter?“ die verschiedenen Kältemittel gegenübergestellt, das Potential von F-Gasen erläutert sowie allgemeine rechtliche Rahmenbedingungen aufgezeigt. Bei der Frage „Inwieweit das „EcoDesign Energielabel“ die Gewerbekälte betrifft“, erläuterte Arndt Rolles, Technischer Kundenberater bei Daikin, die Maßnahmen des Herstellers zur Reduktion von direkten und indirekten Emissionen wie z.B. durch eine effiziente Ausregelung unterschiedlicher Kältelasten, Anpassen des Verflüssigungsdrucks und durch Einsatz einer selbstreinigenden Blende. In Gesprächen zwischen Betreibern und Kälteanlagenbauern zeigte sich, dass das Interesse für ein gemeinsames Miteinander besteht. So zeigte sich Jens Segebrecht, Betreiber eines Edeka-Marktes in Hannover, mit der kompletten Umrüstung auf Daikin-Anlagen sehr zufrieden, da er seit der Umrüstung nicht nur Kosten spare, sondern auch ein angenehmeres Raumklima habe, in dem seine Mitarbeiter gerne arbeiten und Kunden länger verweilen würden. Ein weiterer Kälteanlagenbauer zeigte sich daran interessiert, welche Kühlmöbel ein Supermarktbetreiber bevorzuge und welche Erfahrungswerte er damit habe.

Fazit

„Individuelle Sonderlösungen sind eine schöne Herausforderung, aber industriell gefertigte Produkte sind gefragt“, wie es Jochen Eisenhofer, Vertriebsleiter Industrial bei Daikin, formulierte, der die Veranstaltung moderierte. Letztlich zeigte sich der Meinungs- und Erfahrungsaustausch über alle fachlichen Informationen hinaus als wertvollster Nutzwert der diesjährigen „Refrigeration Days“. Eine Teilnahme bei einer Folgeveranstaltung kann daher nur empfohlen werden.

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