Chemikalienfreier Korrosionsschutz

Kühlprozesskreisläufe in der Industrie sichern


 


Verlässliche Kühlprozesse sind ein elementarer Faktor für Gewerbe und Industrie. Ob für die Kühlung von Hotelzimmern, Serverräumen oder bei Industrieprozessen – der Anspruch an Komfort und Betriebssicherheit sensibler Bereiche steigt täglich und bildet seit Jahren einen wichtigen Bestandteil der Gebäudetechnik. Besonders wichtig für die verlässliche Funktion der wassergeführten Kältekreisläufe ist die Qualität des verwendeten Systemfluids.

Maßgeblich beeinflusst wird die Wasserqualität in Kühlkreisläufen von der Kombination aus den verbauten Werkstoffen der Einzelkomponenten (Wärme- oder Kälteerzeuger/Verteilungsleitungen/Wärmetauschermaterial) und den vorhandenen Parametern des Wassers. Für die Warmwasserheizungen werden viele Parameter nach VDI 2035 definiert, deren Vorgaben natürlich auch bei Kaltwassersätzen Korrosion verhindern, Schäden unterbinden und eine Langlebigkeit aller eingebundenen Anlagenkomponenten sichern. Gerade Kaltwassersätze werden oft mit unaufbereitetem Trinkwasser befüllt, das gleichzeitig einen niedrigen pH-Wert besitzt, was zu Korrosion an eisenhaltigen Werkstoffen führt. In der Regel liegen lokal ermittelte pH-Werte in den Anlagen deutlich unter pH 8, nicht selten sogar bei nur pH 6 bis 7.

Diffusionsoffene Verbindungsschläuche, mit denen z. B. oftmals in der Vergangenheit die Wärmetauscher von Hotelzimmern angeschlossen wurden, bringen zusätzliches Korrosionspotential durch den Eintrag von Sauerstoff in das System. Als Konsequenz bilden sich Korrosionsprodukte in Form von Partikeln, die gleichzeitig wiederum mehrere Faktoren des Gesamtsystems negativ beeinflussen:

› Verschlammung des Systems

› Verringerung der Kälteleistung und -übertragung

› Ablagerungen

› Verstopfen von Filtern, die oftmals direkt in den Hauptvolumenstrom eingebaut sind und diesen gleichzeitig negativ beeinflussen

› vorzeitiger Ausfall von Anlagenkomponenten oder ganzen Anlagenteilen

› deutlich erhöhte Wartungs- und Energiekosten.

 

Beispiel aus der Praxis

Das Unternehmen Toni Prijon ist ein weltweit agierender Hersteller von hochwertigen Kajaks. Zur Formgebung und Produktion dieser Boote werden individuelle Pressformen verwendet, die durch einen Kaltwassersatz gekühlt werden. Für die Produktion ist somit eine zuverlässige Kühlung der Boot-Pressformen unabdingbar, um eine kontinuierlich hohe Fertigungsqualität zu gewährleisten und formgenaue Bootskörper herzustellen.

Problemstellung

Die Produktionsanlage wies bei der ersten Begehung starke Verschlammung und Korrosion auf. Die Produkte der Korrosionsprozesse bewirkten einen Totalausfall des Plattenwärmetauschers. Die kleinen Strömungskanäle waren komplett durch Ablagerungen zugesetzt und verhinderten den erforderlichen Kältetransport für die Produktion.

Durch den ständigen Wechsel der Pressformen kommt es stets zu Wasserverlusten, die durch das Nachfüllen von Trinkwasser (>2 m³ in zwei Monaten) kompensiert werden. Durch diesen Umstand gelangt immer wieder Wasser mit einem niedrigem pH-Wert in das System, welches durch die selbstregulierenden Prozesse der „EnwaMatic“-Technologie auf ein Niveau > pH 9 gebracht werden muss. Gleichzeitig besitzt das Trinkwasser eine Gesamthärte von > 20 °dH.

Die eingebauten Schmutzfilter mussten im Jahr bis zu dreimal gewechselt werden. In dieser Zeit stand die Produktion still. Für das Auswechseln der Filtereinsätze entstanden zusätzliche Betriebskosten in Höhe von 1800 €/a sowie ein deutlich höherer Stromverbrauch.

Lösung

Horst Hampl, Account Manager bei Enwa AS Deutschland, informierte den Geschäftsführer, Herrn Toni Prijon, über die „EnwaMatic“-Technologie als chemikalienfreien Korrosionsschutz und konnte ihn von der umweltfreundlichen, ökologischen Gesamtlösung für seine Produktionsanlage überzeugen. „Der Einsatz chemischer Substanzen war für uns nicht denkbar und hätte auch keine dauerhafte Gesamtlösung der Problematik darstellen können“, so Toni Prijon. Die fachgerechte Einbindung in die vorhandene Hydraulik oblag dem lokalen Heizungsbauunternehmen Josef Gantner, die Logistik sicherte Herr Tremmel, Niederlassungsleiter des Hauses Gienger in Rosenheim.

Es wurde eine „EnwaMatic EM 825“ mit automatischer Rückspülung im Bypass in den Rücklauf des Kühlprozesses integriert, da hier eine höhere Temperatur anliegt als im Vorlauf, welche die Prozesse der Technologie optimal unterstützt. Ein vorheriger Austausch des Kaltwassersatzes war nicht nötig, da der kontinuierliche Filterprozess, begleitet von dem Korrosionsschutz durch den selbstregulierenden pH-Wert, bereits nach kurzer Betriebsdauer das Problem löste.

Eigenschaften des „EnwaMatic“-Bypassilters

Durch den kontinuierlichen Filterprozess von bis zu 5 µm werden Partikel sorgsam separiert und anschließend durch die automatische Rückspülung dauerhaft aus dem System entfernt.

Gleichzeitig verändern die patentierten Filtermedien die Eigenschaften der Wasserqualität wie folgt:

› Vollständiger Korrosionsschutz durch pH-Wert-Regulierung < pH 8,5 – 10

› Echte Reduzierung und Regulierung der Gesamthärte

› Kontinuierliche Schlamm- und Partikelfilterung < 5 μm

› Natürliche Bakterienbarriere

› Automatische Luftabscheidung

 

Vorteile der ”EnwMatic” gegenüber chemischer Dosierung

› Chemikalienfreie Wasseraufbereitung, kein Zusatz toxischer oder aggressiver Stoffe in das Systemfluid

› Chemische Zusätze sind oft Nahrungsquellen für Bakterien

› Selbstregulierender Prozess in den Parametern nach VDI 2035

› Keine negative Beeinflussung der Wasserqualität durch Über- oder Unterdosierung

› Ein „Chemiecocktail“ vieler verschiedener Dosierstoffe unterschiedlicher Wirkungsweise ist ausgeschlossen

› Das Wasser wird in einen natürlichen, ausbalancierten Zustand versetzt

› Besonders zu empfehlen für Prozesse in der Lebensmittelindustrie, da hier der Einsatz von Chemikalien problematisch ist.

Mehrwert für den Kunden

Der Einsatz eines „EnwaMatic“-Bypassfilters ersetzt verschiedene Anlagenkomponenten komplett und reduziert bei Neuanlagen die Erstellungskosten deutlich:

› Keine chemischen Dosieranlagen

› Keine Entgasungsstationen

› Wegfall sämtlicher Schlammfänger

› Wegfall von Sieben und Schmutzfängern

› Reduzierung der Gesamtinvestition auf der Installationsseite durch Wegfall der benannten Baugruppen

› Keine Bevorratung von Chemikalien vor Ort

› Kein Austausch des vorhandenen Systemwassers: Sofort Einsetzbar in Anlagen mit starker Korrosion und Partikeln etc.

Kein Investitionsrisiko durch
kostenlose Testphase

Enwa Watertreatment (www.enwa.com) ist der norwegische Marktführer im Bereich Wasseraufbereitung, gleichzeitig jedoch erst seit kurzer Zeit im deutschen Markt tätig. Kundenzufriedenheit ist ein wichtiges und starkes Instrument. Das Unternehmen Prijon hat den „EnwaMatic“-Bypassfilter drei Monate kostenfrei testen können, um sich von der Effektivität dieser Technologie zu überzeugen. Wasseranalysen (durchgeführt von einem unabhängigen Dienstleister) haben die positiven Eigenschaften durch die optimale Veränderung der Parametern des Systemwassers dokumentiert und den Betreiber überzeugt. Transparente Fakten sprechen hier eine deutliche Sprache: „Ein mir bis dahin unbekanntes Produkt erst einmal testen zu können, um sich auch von der Wirkungsweise vor dem Kauf bereits zu überzeugen, war ein tolles und seriöses Angebot. Durch diese Vorgehensweise fühlte ich mich mit meinem Anlagenproblem verstanden“, so Toni Prijon.


Technische Fakten Produktionsprozess bei Prijon

Kaltwassersatz: Kühlprozess mit einer Kälteleistung von 185 kW

Systemvolumen: 3 m³


Folgende Ziele galt es zu erreichen:

sicherer, kontinuierlicher Produktionsablauf - ohne unkalkulierbare Stillstandszeiten

Reduzierung der laufenden Betriebskosten in Bezug auf Energiekosten, Reparatur und Service

Vermeidung des Einsatzes chemischer Substanzen als Beitrag für die Umwelt und zur Vermeidung von Anwendungsfehlern

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