Digitale Monteurhilfen – smarte Helfer für den Kältetechniker

Die wichtigsten Eigenschaften elektronischer Messgeräte

Elektronische Messgeräte für Druck, Temperatur und digitale Monteurhilfen sind heute auf dem Markt etabliert. Namhafte Hersteller führen ganze Baureihen in ihren Produktsortimenten. Die Anforderungen an diese Geräte sind nicht überall auf der Welt gleich. Einige Kältetechniker setzen auf bewährte Werkzeuge, andere wünschen den Einsatz neuester Technologien. Es gilt, die progressiven Bedürfnisse und jene nach Altbewährtem bedienen zu können. In breit angelegten Kundenumfragen wurden von REFCO die wichtigsten Eigenschaften der elektronischen Messgeräte eruiert und in diesem Artikel eingehend erörtert.

Umfrage unter 600 Kältetechnikern

Eine Umfrage unter 600 Anwendern von digitalen Produkten hat ergeben, welche Eigenschaften einer digitalen Monteurhilfe die wichtigsten sind. Diese Resultate lassen sich in beschränktem Maße auch auf andere digitale Produkte anwenden.

Die wichtigsten Eigenschaften sind die Genauigkeit und die Benutzerfreundlichkeit. Diese beiden Eigenschaften zu erfüllen ist ein Muss für digitale Werkzeuge für den Kältetechniker.

Die wichtigsten Eigenschaften sind die Genauigkeit und die Benutzerfreundlichkeit. Diese beiden Eigenschaften zu erfüllen ist ein Muss für digitale Werkzeuge für den Kältetechniker.

 

Genauigkeit der elektronischen Geräte

Worauf kommt es bei der Genauigkeit an? Natürlich soll die Abweichung des Anzeigewertes vom Effektivwert nicht zu groß sein. Eine Genauigkeit von 0,5 % allerdings reicht für die Installation einer Kälteanlage vollkommen aus. Die Genauigkeit der Drucksensoren einer Monteurhilfe bezieht sich auf die volle Skala (Full-Scale). Dies bedeutet, dass der Messwert bei einem Skalenbereich von 0-50 bar um 0,25 bar vom Effektivwert abweichen darf. Damit ergibt sich eine maximale Temperaturabweichung der berechneten Verdampfungstemperatur für R410A von +/-1 °C. Es soll weiter darauf geachtet werden, dass man nicht durch eine unnötig hohe Anzahl von Stellen hinter dem Komma geblendet wird. Entscheidend ist die Genauigkeit der Druckmesstechnik, welche durch eine gerätespezifische Kalibrierung erlangt wird und darüber hinaus eine zuverlässige Kompensation für Temperatureinflüsse beinhaltet.

 

Benutzerfreundlichkeit

Eine intuitive Benutzerführung hilft dem Kältemonteur, sich schnell zurecht zu finden und seine Arbeit effizient zu gestalten. Die oft benötigten Bedienelemente sollen durch wenige Klicks schnell ausgelöst werden können. Werden bei einem Gerät viele Funktionen zur Verfügung gestellt, braucht es eine kluge Menüführung.

 

Langlebigkeit

Eine digitale Monteurhilfe ist mehrere Jahre im Dauereinsatz. Es ist zu erwarten, dass es einige Male runterfällt, im Servicewagen ordentlich durchgeschüttelt wird und regelmäßig mit schmutzigen Handschuhen bedient wird. Gelegentlichem Spritzwasser ist das Gerät ebenfalls ausgesetzt, Betrieb unter Wasser ist jedoch ausgeschlossen. So muss selbstverständlich bei der Auswahl der eingesetzten Komponenten auf äußerst robuste und langlebige Komponenten gesetzt werden.

Den sich schnell wandelnden gesetzlichen Rahmenbedingungen muss eine Monteurhilfe angepasst werden können: Deshalb müssen Updates von Kältemitteln nach deren Neuerscheinung beim Hersteller ermöglicht werden. Updates von Geräte-Firmware mit neuen Funktionen sind heute unabdingbar! Verschleißteile benötigen eine ausreichende Verfügbarkeit und müssen einfach ausgetauscht werden können.

Langlebigkeit aus Sicht des Kältetechnikers bedeutet auch, dass das Gerät lange beim Kältetechniker bleibt: Eine Diebstahlsicherung schützt das Gerät bei Langzeiteinsätzen.

 

Robustheit

Die Bedienung und Funktionalität muss bei variierenden und fordernden Umweltbedingungen zur Verfügung stehen. Dies ist nur beim Einsatz von Druckknöpfen gegeben. Mit Umweltbedingungen bei sehr tiefen Temperaturen in Tiefkühlanlage bis zu Dachinstallationen bei >40 °C, unter Einsatz mit bloßen Händen und schmutzigen Handschuhen: da stößt jedes Touch-Display an seine Grenzen. Zum Schutz vor Stößen und Vibrationen wird ein stoßfester Koffer um das Gerät herum benötigt. Eine weiche Oberfläche des Gerätes selbst dämpft Stöße und dient einer angenehmen Haptik.

 

Verbindungsfähigkeit der Geräte

IoT ist in aller Munde. Dies bringt die Hersteller dazu, Geräte mit Bluetooth Low Energy (BLE) in Verbindung mit einer kostenlosen App auf dem Mobilgerät zur Verfügung zu stellen. Bringen diese Apps den Kältetechnikern einen Nutzen? Werden die Messwerte der Monteurhilfe einfach auf der App gespiegelt und können die Einheiten auch auf der App gesetzt werden, so handelt es sich lediglich um Spielereien. Die Einheiten stellt ein Monteur höchstens einmal bei der Inbetriebnahme um.

Eine App bringt dem Kältetechniker erst dann einen großen Nutzen, wenn er die Messdaten, die er mit der Monteurhilfe generiert, in einem Bericht festhalten kann. Idealerweise werden alle Geräte, die zur Dokumentation benötigt werden, über BLE verbunden und so alle relevanten Daten in einem Bericht pro Installation oder Wartungsfall gesammelt. Damit kann der Kältetechniker seinem Kunden den Wert seiner Dienstleistung schnell darlegen, spart Zeit und hat die Wartungsdaten über die Jahre immer zur Verfügung.

So wird die Berichterstellung ein medien­bruchfreier Ablauf. Diese Arbeitsweise wird die Service-Dienstleistungen stark verändern – es gilt für den Kältetechniker, rechtzeitig auf diesen fahrenden Zug aufzugspringen.

Oft steht an Kälteanlagen kein mobiles Netz zur Verfügung und das Mobilgerät oder Service-Tablet ist nicht immer geladen. So muss die Konnektivität mehrerer Geräte auch ohne Mobilgerät funktionieren. Messgeräte ohne Anzeige des Messwertes sind demnach ungeeignet.

 

Überhitzung und Unterkühlung

Die Werte für Überhitzung und Unterkühlung müssen mit Hilfe verlässlicher Kältemitteldaten berechnet werden. Damit kann die Optimierung der Kälteanlage für den ordentlichen Betrieb durch den Kältetechniker erfolgen. Zu beachten ist, dass dies für eine kombinierte Anlage – mit Kühlung und Wärmepumpe – einfach möglich sein sollte. Der Kältetechniker sollte in der Lage sein, die Überhitzung und Unterkühlung in beiden Betriebsfällen zu prüfen, ohne dazu die Schläuche abhängen und neu anschließen zu müssen.

 

Vakuummessung

Vor dem Befüllen ist ein Kältekreislauf fachgerecht zu evakuieren. Die ordentliche Evakuierung muss mittels Vakuummessung überprüft werden. Kabelgebundene Vakuumsensoren sind in einigen Monteurhilfen enthalten. Die Vakuummessung hat an der Stelle im Kältekreislauf zu erfolgen, die am weitesten vom Anschlusspunkt der Vakuumpumpe entfernt ist. Dadurch sollte die Reichweite von der Monteurhilfe zur Vakuummessstelle genügend weit sein und darf sicherlich nicht innerhalb der Monteurhilfe erfolgen. Oft ist die Reichweite der Kabel zu kurz. Ein kabellos verbundenes Vakuummessgerät löst dieses Problem.

 

Preis

Die vorgenannten Eigenschaften heutiger digitaler Monteurhilfen bringen dem Kältetechniker viel mehr Nutzen als jene früherer Generationen. Bei Preisvergleichen von Monteurhilfen ist immer der Lieferumfang zu beachten. Einige Monteurhilfe-Sets beinhalten neben dem Gerät selbst Vakuumsensoren, Temperaturfühler oder Temperaturklemmen und Schläuche in diversen Ausführungen.

Digitale Monteurhilfe «REFMATE» von REFCO

Im Frühling 2019 hat REFCO eine neue digitale Monteurhilfe auf den Markt gebracht. Die Erkenntnisse aus obiger Umfrage wurden dabei berücksichtigt. Das Schweizer Produkt vereint eine hohe Genauigkeit, Qualität und Zuverlässigkeit.

– Patentierte Analog-Anzeige

– Grosses 4.3“ TFT-Farbdisplay

– Anzeige der Überhitzung und Unterkühlung

– Intuitive Steuerung über Druckknöpfe

– Hohe Präzision mit Genauigkeitsklasse 0,5

– Flexible Stromversorgung mit AA-Batterien oder USB-Anschluss

– Kabellose Kommunikation mit App und anderen Geräten

– Abschließbar für Langzeitmessungen

Zum Gerät wird eine kostenlose App «REFMESH» auf Android und iOS zur Verfügung gestellt. Weitere Informationen unter www.refmate.ch.

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