Doppelarbeit vermeiden

VDKF-Mitgliederversammlung in Hamburg

Am 1. April 2011 fand in den ehrwürdigen Räumen der Handwerkskammer in Hamburg die Mitgliederversammlung des VDKF (Verband Deutscher Kälte-Klima-Fachbetriebe) statt. Wichtige Themen gab es einige zu besprechen. Nachdem die Irrungen und Querelen rund um die IKK Vergangenheit sind und der Verband in ruhigerem Fahrwasser fährt, sollten nämlich die Weichen für die Zukunft des VDKF gestellt werden.

Damit ein Verband in einer Branche Flagge zeigen kann, müssen natürlich die Mitglieder hinter ihm stehen und die geplanten Aktivitäten von Präsidium, Geschäftsführung und Verwaltungsrat mit ihrem Votum in einer Mitgliederversammlung legitimieren. Doch wieder einmal waren nicht die satzungsgemäß erforderlichen 10 % der VDKF-Mitglieder erschienen, um eine Beschlussfähigkeit herbeizuführen. Damit agiert die Verbandsspitze das zweite Jahr in Folge, ohne dass ihre Tätigkeit und der Haushalt des VDKF durch die Mitglieder abgesegnet werden konnten. Um diese Widrigkeit ein für alle Mal zu beseitigen, hatte der Verwaltungsrat extra einen Antrag auf Satzungsänderung gestellt, dass künftig eine Mitgliederversammlung immer beschlussfähig sei, wenn sie ordnungsgemäß einberufen wurde – eben ohne die 10 %-Klausel. Doch mangels Beschlussfähigkeit konnte über diesen Antrag nicht abgestimmt werden. Dies kann erst auf der nächsten Versammlung geschehen – und zwar egal ob 10 % der Mitglieder vor Ort sind oder nicht. In Hamburg wurde auch schon beraten, ob man nicht eine außerordentliche Mitgliederversammlung im Herbst 2011 einberufen solle, um dann die 10 %-Kuh endgültig vom Eis zu bekommen.

 

Tätigkeitsbericht der VDKF-Führung

Auch ohne Beschlussfähigkeit nahm die Versammlung ihren geplanten Verlauf. In ihren Tätigkeitsberichten informierten VDKF-Präsident Werner Häcker und Verwaltungsratssprecher Wolfgang Zaremski die Anwesenden zunächst über die Aktivitäten des VDKF seit der letzten Versammlung und über die geplanten Aktionen. Werner Häcker berichtete über den verbesserten Internetauftritt (www.vdkf.de), der übersichtlich und ohne Firlefanz über den Verband und seine Aktivitäten informiert. Die Online-Informationen werden zudem durch einen Newsletter ergänzt. Weitere Aktionen waren die gemeinsam mit Frigotechnik Berlin veranstaltete Kälte-Klima-Konferenz in Berlin im Dezember 2010 (die KKA berichtete), der Besuch von 15 VDKF-Mitgliedern aus Baden-Württemberg auf der Messe Cool Expo in Istanbul. Eine weitere Aktion war die Beteiligung am Bäcker-Metzger-Modell in Baden-Württemberg, bei dem interessierte Bäcker und Metzger über Energiesparmaßnahmen (hierzu zählt natürlich auch die Kältetechnik) in ihren Betrieben informiert wurden; und die Teilnahme am Arbeitskreis „Qualitätssicherung von Wärmepumpen“ im baden-württembergischen Wirtschaftsministerium. Dann hatte es wieder eine vom VDKF organisierte und in die Frankfurter Messe ISH integrierte IKK Building gegeben (die aber recht „übersichtlich“ blieb). Was im Jahresrückblick besonders auffällt, ist die Tatsache, dass die Aktivitäten des VDKF – oder zumindest die, über die im Rahmen der Mitgliederversammlung berichtet wurde – zum großen Teil in Baden-Württemberg stattgefunden haben. Hier wäre es sicher wünschenswert, wenn der VDKF künftig in allen Landesteilen stärker Akzente setzen würde.

Technische Infos und Klimabroschüre

VDKF-Vizepräsident Kai-Michael Kuder berichtete von einer Entscheidung des Verwaltungsrats eine technische Informationsstelle beim VDKF einzurichten. Man wolle einen Service für Mitglieder schaffen, der ansonsten aber nicht offen kommuniziert werden soll. Es sei damit jedoch keine Konkurrenz zur Informationsstelle Technologie des Bundesinnungsverbands, die in hervorragender Weise vom BIV-Mitarbeiter Peter Bachmann besetzt wird, geplant. Da Peter Bachmann für alle Ratsuchende als Ansprechpartner zur Verfügung steht – auch für VDKF-Mitglieder – ergibt es aus Sicht der KKA jedoch wenig Sinn, eine solche Redundanz zu schaffen; zumal die VDKF-Informationsstelle nicht mit einem festen Ansprechpartner besetzt werden soll, sondern die Infos über „ehrenamtliche Auskunftsgeber“ vermittelt würden.

Im Zusammenhang mit Informationen durch den VDKF ist auch eine Broschüre mit dem Titel „Angenehmes Klima in Wohngebäuden“ zu nennen, die der VDKF gemeinsam mit dem ZVSHK (Zentralverband Sanitär Heizung Klima) und dem VdZ (Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik e.V.) herausgegeben hat. In dieser Broschüre werden Endkunden über die Möglichkeiten informiert, wie man in Gebäuden sinnvoll und energiesparend heizt, kühlt, lüftet und klimatisiert. Die Broschüre ist ansprechend und informativ gestaltet. Aber es sei die Frage gestattet, warum hierfür eine Zusammenarbeit mit dem ZVSHK gesucht wurde. Wäre nicht ein Schulterschluss mit dem BIV sinnvoller gewesen oder auch eine Kooperation mit dem FGK (Fachverband Gebäude-Klima e.V.), die absolute Profis in Sachen Öffentlichkeitsarbeit pro Klima- und Lüftungstechnik sind.

Eine weitere Dienstleistung des VDKF ist die Rechtsberatung durch Rechtsanwalt Alpers. Dieser arbeitet an einer Datenbank mit Infos zu Kauf- und Werkvertragrecht sowie Gewährleistung. In der Datenbank sollen die am häufigsten gestellten Fragen und dazugehörige Antworten gesammelt werden. Die Mitarbeit am „Runden Tisch Supermarkt“, der Plan bei der anstehenden Überarbeitung der F-Gase-Verordnung stärker Einfluss zu nehmen, die Mitarbeit in der AREA und die ERFA-Gruppe Frauen waren weitere Themen der Versammlung.

 

Zusammenarbeit mit BIV

Genau wie auf der BIV-Mitgliederversammlung im März in St. Goar wurde auch beim VDKF die künftige Zusammenarbeit der beiden Verbände erörtert. Wer an die hitzigen Debatten in der Vergangenheit in diesem Zusammenhang zurückdenkt, war sicher erstaunt, dass dieses Thema mit extrem wenig Emotionen besprochen wurde – nach der Vorstellung der geplanten Schritte gab es keine einzige Wortmeldung aus der Versammlung. Man ist geneigt, dies als positives Zeichen zu sehen, dass die alten Grabenkämpfe überwunden sind. Erstes Ziel soll nun sein, die Geschäftsstellen zusammenzulegen und daran anknüpfend weitere gemeinsame Strukturen zu schaffen. Hierfür gab es ein einstimmiges Votum der VDKF-Mitglieder. Und diese gemeinsamen Strukturen und eine stärkere Abstimmung zwischen BIV und VDKF sind dringend erforderlich. BIV-Vorstandsmitglied Klaus Gering, der in Hamburg anwesend war, traf mit seiner Bemerkung, dass man das Gefühl habe, auf einer BIV-Versammlung zu sein, da exakt die gleichen Themen diskutiert würden, den Nagel auf den Kopf. „Wir verbrennen die Ressourcen unserer Branche!“, war sein Fazit. Man müsse die Kräfte stärker bündeln, um nicht irgendwann von anderen Gewerken untergebuttert zu werden. Man darf gespannt sein, ob sich BIV und VDKF hierbei schnell einig werden, denn es sind kein kosmetischen Maßnahmen, sondern vielmehr grundlegende Strukturveränderungen notwendig.

Die nächste planmäßige VDKF-Mitgliederversammlung findet im Mai 2012 in Bonn statt – dann wird auch das 50. Jubiläum des Verbands gefeiert – hierfür sucht der VDKF übrigens Zeitzeugen.

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