Hochwertiges Marzipan
sicher gekühlt

Lagerung bei konstanten 15 °C

Bei der Firma Lubeca Marzipan, einem der führenden Hersteller von Marzipan- und Nougatmassen in Lübeck, ist die exakte Einhaltung der Lagertemperatur der hochwertigen Marzipanmasse oberstes Gebot. In einem neu errichteten, 1994 m2 großen Hochregallager decken Verflüssigereinheiten in Kombination mit Industrieverdampfern den Kühl- und Heizbedarf vollständig ab.

Die Hansestadt Lübeck ist weltberühmt für ihr Marzipan. Die Firma Lubeca Lübecker Marzipan Fabrik v. Minden & Bruhns GmbH & Co. KG zählt zu den führenden Herstellern von Marzipan- und Nougatmassen, Schokoladenkuvertüren sowie Haselnuss- und Mandelpräparaten als Halbfabrikate für die Weiterverarbeitung. Ihre Kunden sind Konditoren und Bäcker, Chocolatiers, Patissiers sowie Unternehmen der Süß- und Backwarenindustrie in weltweit über 50 Ländern. 2011 plante Lubeca für seine Fertigprodukte den Neubau eines temperierten 1994 m2 großen und 18 m hohen Hochregalpalettenlagers. Die Rahmenbedingungen für die Lagerung der hochwertigen Marzipanmasse sowie der weiteren Produkte unterliegen hohen Qualitätskriterien.

100 Tonnen Produkte pro Tag

Die besondere Herausforderung bei der Klimatisierung des Lagers ist, dass täglich 100 Tonnen Produkte mit einer Temperatur von 20 °C und höher eingelagert werden und die Lagertemperatur bei 15 °C bis 18 °C liegen muss. Solange die Halle in den Sommermonaten mit warmer Ware beschickt wird, besteht bei Lubeca ein Kühlbedarf. Die benötigte Kälteleistung liegt bei 113 kW. Im Winter muss ein Auskühlen des Lagers auf unter 15 °C vermieden werden. Der erste Lösungs­ansatz war eine klassische Verbundanlage in Kombination mit einer Gasheizung. Die erste Kostenschätzung zeigte aber schnell, dass diese Lösung nicht akzeptabel war. Die Kosten für die Beheizung der Halle, welche nur selten benötigt wird, waren sehr hoch. Auch den nötigen Platzbedarf für die Verbundanlage und die Heizungstechnik hätte man nur schwer bereitstellen können. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Daikin (www.daikin.de) und dem Daikin-Fachpartner WKK Wärme- Kälte-Klimatechnik Service GmbH aus Bad Bramstedt (www.wkk-service.de) konnte eine alternative, innovative Lösung angeboten werden.

Wärme- und Klimabedarf mit einer Einheit abdecken

Über eine Daikin-Verflüssigereinheit „ERQ“, die eigens für den Einsatz an externen Wärmetauschern konzipiert wurde, wird die Hallenklimatisierung jetzt umgesetzt. Das ursprüngliche Einsatzgebiet der Verflüssigereinheit ist die Anwendung an externen Wärmetauschern in Lüftungsgeräten. Die Anlage stellt eine sehr gute und kostengünstige Alternative zum Pumpenkaltwasser dar. Das externe Register wird direkt mit Kältemittel beaufschlagt. Über das mitgelieferte Expansionsventilkit und die Kommunika­tionsbox, die alle erforderlichen Bauteile und Fühler beinhalten, kann die Anlage effizient betrieben werden. Es werden verschiedene Regelmöglichkeiten angeboten: eine Abluft-, Raum-, aber auch eine Zuluftregelung ist möglich. Da alle „ERQ“-Verflüssigereinheiten Wärmepumpen sind, können sie auch den Wärmebedarf bereitstellen, ohne dass ein weiteres Register benötigt wird. Das vorhandene Kühlregister wird über die Umkehrfunktion zum Heizregister. Das spart Kosten bei der Lüftungsanlage, weil nur ein Register benötigt wird und natürlich auch bei der Installation der Pumpenwarmwasserversorgung.

Gleichmäßige Luftverteilung in der Halle

Die Verflüssigereinheiten wurden an Industrieverdampfer angeschlossen. In der Lagerhalle von Lubeca sind insgesamt neun Anlagen mit einer Kälteleistung von je 14 kW bei 35 °C Außentemperatur und einer Heizleistung von je 13 kW bei –12 °C Außentemperatur installiert. Der Kühl- und Heizbedarf kann somit vollständig abgedeckt werden. Jeweils eine Anlage ist an einen Verdampfer angeschlossen. Die Verflüssigereinheiten stehen direkt über den Verdampfern auf dem Dach der Lagerhalle. Somit war der Montageaufwand gering und zusätzliche Aufstellflächen im Gebäude wurden nicht benötigt. Lediglich ein kleiner Schaltschrank, der die Temperaturregelung der Lagerhalle übernimmt und die Anlagen in den Kühl- oder Heizbetrieb startet, steht in der Halle. Die Verdampfer sind mit Weitwurfdüsen ausgestattet, um die kalte Luft über die Regale auf die andere Hallenseite zu bringen. Durch den Dichteunterschied fällt die kalte Luft dort nach unten. Dadurch kann im Kühlfall eine gleichmäßige Luftverteilung gewährleistet werden. Während des Heizbetriebs ist diese Luftführung allerdings eher ungünstig. Durch die Höhe der Halle von ca. 18 m entsteht eine Temperaturschichtung im Raum von mehreren Grad. Um diese aufzulösen und die warme Luft unter der Hallendecke nach unten zu bringen, wurden vier Ventilatoren in der Halle platziert, die die Luft im Heizbetrieb nach unten bringen.

Die Kombination von Verflüssigereinheiten und Industrieverdampfern hat neben den geringeren Investitionskosten auch den Vorteil, dass die Anlagensicherheit höher ist. Dadurch dass mehrere einzelne Systeme installiert wurden, bedeutet ein Ausfall einer Anlage noch keinen Warenschaden, sondern lediglich eine Leistungseinbuße von ca. 11 %. Das gilt für den Kühl- und für den Heizbetrieb.

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