Klassenzimmer mit System lüften

Prüfung und Dokumentation der Raumluftqualität in einer Gesamtschule

Das regelmäßige Lüften von Klassenräumen gehört zu den Schutzmaßnahmen gegen Corona-Infektionen in Schulen. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um Fenster und Türen zu öffnen? Mit dem „IDA-Monitor“ können wichtige Parameter für die Raumluftqualität wie die CO2-Konzentration, die Lufttemperatur und die Luftfeuchtigkeit analysiert werden. Im Klassenzimmer zeigt dann eine Ampel an, wann gelüftet werden sollte. Zu häufiges oder zu seltenes Öffnen der Fenster wird so effektiv verhindert.

Herzstück der „IDA-Monitor“-Systemlösung ist die Software, die alle Daten, die auf dem zentralen Server gesammelt werden, auswertet und so die Dokumentation des Lüftungskonzepts ermöglicht. Gleichzeitig können die Verantwortlichen auf einem Monitor die Luftqualität in allen angeschlossenen Räumen überwachen. Diese „Cockpit-Funktion“ ermöglicht auch das Eingreifen von außen, wenn sich das Klima im Raum verschlechtern sollte.

„Ich habe den IDA-Monitor für meine Schule entwickelt, weil ich mich nicht auf subjektive Entscheidungen über Zeitpunkte und Häufigkeit des Lüftens in unseren Klassenzimmern verlassen wollte“, berichtet Frank Wedekind, Schulleiter der Richard-von-Weizsäcker-Gesamtschule in Rietberg. „Mit den Sensoren in den Räumen und ihrer Anbindung an den Server haben jetzt nicht nur die Kollegen die Raumluftqualität im Unterricht immer im Blick. Wir können die erhobenen Daten auch analysieren und so wertvolle Erkenntnisse aus dem Schulalltag gewinnen.“

Raumluftqualität messen

Die Abkürzung IDA steht für „Indoor Air“, zu Deutsch Raumluft. Nach DIN EN 13779 gilt die CO2-Konzentration als allgemein anerkannter Parameter für die Raumluftkategorie. Darüber hinaus sind auch die Lufttemperatur und -feuchtigkeit wichtige Anhaltspunkte, die zur Beurteilung herangezogen werden. Aus allen drei Faktoren wird ein Gesamtparameter errechnet, der auf einen Blick die Qualität der Raumluft anzeigt. Auch Rückschlüsse über die wahrscheinliche Viruslast im Raum sind so möglich.

In der Klasse misst ein aufgestelltes Sensor-Modul den CO2-Gehalt, die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit. Eine Ampel zeigt an, wann die Zufuhr von Frischluft nötig ist. Der „IDA-Monitor“ vernetzt über eine von Frank Wedekinds Kollegen André Heinemann programmierte Software diese Sensoren über das WLAN mit einem zentralen Server im Haus oder auch im Internet. Die Daten werden dort revisionssicher verwaltet und stehen dann für die Dokumentation ebenso wie für aktuelle Entscheidungen zur Verfügung. Bei Bedarf kann bei Erreichen von Schwellenwerten auch eine Push-Nachricht an beliebige digitale Endgeräte geschickt werden.

Grenzwerte einhalten und dokumentieren

Der „IDA-Monitor“ ermöglicht Schulen darüber hinaus, die Einhaltung der Grenzwerte für die Raumluftqualität nachzuweisen. Außerdem bietet er die Möglichkeit, auch sogenannte Aktoren einzubinden, die zum Beispiel der Raumentlüftung dienen und so vollautomatisch gesteuert werden können. Die Darstellung der aktuellen Messwerte und -verläufe beispielsweise für das Facility-Management erfolgt als Grafik mit Tendenzen und zusätzlich in einem Cockpit für einzelne Räume.

Beim Referenzobjekt, der Richard-von-Weizsäcker-Gesamtschule in Rietberg, sind aktuell rund 20 Sensoren in das System eingebunden. Eine Erweiterung auf weitere Räume der Schule ist bereits geplant. Aktuell ist der Technik-Kurs im Jahrgang 10 dabei eine Kleinserie aufzulegen und im Rahmen einer Facharbeit in der Oberstufe werden die mathematischen Grundlagen der CO2-Verteilung im Raum beschrieben.

Der IDA-Monitor lässt sich zudem auch auf weitere Nutzungsformen wie beispielsweise Bürogebäude übertragen, in denen während der Corona-Pandemie regelmäßiges Lüften das Ansteckungsrisiko reduzieren soll.

Weitere Informationen und Kontakt:
www.ida-monitor.com


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