Mobile Kälte für Leichtbauhallen

Kälteerzeugung und -verteilung bei der Messe Eurobike

Um der großen Nachfrage gerecht zu werden, ergänzt die Messe Friedrichshafen während der Eurobike die Ausstellungsfläche mit zwei zusätzlichen Leichtbauhallen, für die eine praktikable und leistungsfähige Lösung zur Klimatisierung gefunden werden musste. Die Firma Hotmobil Deutschland stellte eine Komplettleistung aus Kälteerzeugern, Lüftungsgeräten und einem Luftverteilsystem mit flexiblen und optisch unauffälligen Luftschläuchen für die Messedauer zur Verfügung. Darüber hinaus lieferte Hotmobil die Lösung für die Klimaanlage des Pressezentrums und des VIP-Bereichs. Dies gelang nur durch die bereit gestellten langen Druckschlauchleitungen.

Die internationale Fachmesse Eurobike ist die Leitmesse der Fahrradbranche. Ende August 2012 trafen sich Hersteller, Händler und Bike-Fans wieder auf dem Messegelände in Friedrichshafen am Bodensee: 1250 Aussteller aus 49 Ländern, über 40 000 Fachbesucher aus 100 Nationen, dazu 1800 Journalisten aus 36 Ländern. „Die weltweiten Branchengrößen kommen mit ihren Neuheiten vier Tage nach Friedrichshafen“, hatte die Messegesellschaft zuvor in einer Pressemitteilung angekündigt. Mehr als 350 Weltpremieren wurden vorgestellt, darunter neben den neuesten Elektrofahrrädern auch Entwicklungen wie elektronisches Schalten per Fingertipp oder Dynamo-Scheinwerfer mit Fernlicht-Funktion.

„Durch die Zahl der Aussteller mit ihrer Fülle an Neuheiten haben wir in diesem Jahr zusätzlich zwei Mobilhallen aufgestellt“, berichtet Matthias Kohler, einer von insgesamt drei Technik-Koordinatoren bei der Messe Friedrichshafen. Damit standen für die Eurobike weitere 4500 m² Ausstellungsfläche zur Verfügung. Allerdings hatte der Technik-Koordinator noch ein weiteres Problem zu lösen: Der Messetermin liegt mitten im Hochsommer. Trotz der festen Thermowand­elemente der Leichtbauhallen musste vermieden werden, dass das Messegeschäft wegen tropischer Innentemperaturen leidet. So musste eine möglichst einfach zu realisierende Möglichkeit gefunden werden, um die zusätzlichen Messehallen für Aussteller und Besucher so komfortabel wie möglich zu klimatisieren.

 

Komplettlösung für die Klimatisierung von Zelt-Messehallen

Am westlichen Ende des Bodensees hatte der Energiedienstleister Hotmobil (www.hotmobil.de) die passende Lösung für die Kühlung der zusätzlichen Messehallen parat. Mit dem Unternehmen arbeitete die Messe Friedrichshafen bereits bei früheren Messeveranstaltungen erfolgreich zusammen. Für die temporären Messehallen stellte Hotmobil mobile Kältezentralen bereit, die zusammen mit Lüftungsgeräten und über Luftschläuche bis zu 80 000 m³/h gekühlte Luft in die Hallen einströmen ließen. „Wir brauchten für diese Aufgabenstellung einen Partner, der eine komplette Lösung für die Klimatisierung anbieten kann, wenn außer einer leeren Halle keine Technik-Infrastruktur verfügbar ist“, sagt Matthias Kohler, der dafür bundesweit Angebote eingeholt hatte.

Zum Leistungsumfang gehörten auch flexible Luftverteilschläuche, die mit Hilfe von Hubarbeitsbühnen an Drahtseilen unter der Hallendecke über die gesamte Hallenlänge eingezogen wurden. Über die textilen, optisch unauffälligen Luftverteilschläuche konnte die von den außen aufgestellten Kälteerzeugern gekühlte Luft zugfrei in die Halle geleitet werden. Hotmobil löste auch die Stromversorgung für die mobilen Kälteerzeuger, für die ein 125 Ampere-Anschlusskabel nötig ist. An Stromkapazität mangelt es auf dem Messegelände zwar nicht, das Problem seien jedoch mitunter die Entfernungen, wie Matthias Kohler berichtet: „Stromversorgung um die nächste Ecke heißt hier, dass schnell mal hundert Meter Kabel zusammenkommen.“ Auch für diese Fälle halten die Servicetechniker von Hotmobil die passenden Kabellängen bereit.

Während des Messebetriebes erwiesen sich die beiden eingesetzten Kälteerzeuger mit je 150 kW Kälteleistung pro Mobilhalle, die sich damit gleich an zwei „Fronten“ zu bewähren hatten, als die richtige Wahl: Bei zeitweise 32 °C Außentemperatur kamen noch zusätzliche Kühllasten durch die Messestandbeleuchtungen hinzu, so dass in den Leichtbauhallen ohne Klimatisierung unzumutbar hohe Innentemperaturen geherrscht hätten.

 

Klimatisierung für Pressezentrum und VIP-Bereich

Das Risiko zu hoher Innentemperaturen drohte während der Eurobike auch für den wichtigen Konferenzbereich: Kurz vor Messestart versagte die stationäre Kälteerzeugung ihren Dienst; die Ursache ließ sich wegen der nötigen umfangreichen Reparaturarbeiten so kurz vor dem Messetermin nicht mehr beheben. Bei sommerlichen Außentemperaturen musste die Klimatisierung sichergestellt werden, denn im Pressezentrum sollten Journalisten der internationalen Radsport-Presse und ARD-Sportreporter über die Neuheiten der Eurobike berichten können. Mit dem Einsatz eines mobilen 265 kW-Kaltwassersatzes ließ sich die nötige Kälteenergie problemlos bereitstellen. Die eigentliche Problemlösung lag jedoch in der Verbindung zur Kälteanlage im Gebäude: Die Technikzentrale liegt zwischen zwei Messehallen unter dem Dach eines Gebäudetraktes, der von Verbindungsbauten umgeben ist. Damit war die Verbindung von der mobilen Kältezentrale bis zur Anbindung an das Leitungsnetz nur über das Flachdach möglich – zumal auch noch eine ganze Gebäudehöhe zu überwinden war. Die Servicetechniker von Hotmobil verlegten dafür über das Flachdach 80 m Druckschlauchleitungen in der Dimension DN 100. Zuvor hatten Fachfirmen vorbereitend Anschlussübergänge in die Kälteverteilung eingeschweißt und zwei Löcher in die Außenwand der Technikzentrale gebohrt. Eine mobile Umwälzpumpe förderte das Klimakaltwasser von der mobilen Kältezentrale bis zum Anschluss an die Leitungsanlage im Gebäude. „Mit der mobilen Kältezentrale konnten wir dafür sorgen, dass bei den Pressekonferenzen und in den VIP-Bereichen trotz der ausgefallenen Anlage angenehme Temperaturen herrschen“, resümiert Christian Raidler von der Abteilung Technik/Service Energiemanagement der Messe Friedrichshafen.

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