Menerga

Sorptionsgestützten Klimatisierung im Forschungsprojekt

Die Forschungsanlage „inHaus2“ der Fraunhofer Gesellschaft wurde mit der neuartigen Technologie der sorptionsgestützten Klimatisierung des Herstellers Menerga (www.menerga.de) ausgerüstet. Dabei handelt es sich um einen Sorptionsprozess zur Entfeuchtung, bei dem Luft an der Oberfläche eines Rieselfilms aus konzentrierter Salzlösung getrocknet wird. Anschließend kann die Salzlösung wieder verwendet werden, in dem das überschüssige Wasser der Lösung durch Erwärmung entzogen wird. Hierzu reichen Temperaturen von 55 bis 70 °C, so dass regenerative Wärmequellen wie Solarthermie in Betracht kommen. Beim „inHaus2“ wird jedoch Fernwärme verwendet.

Mit der sorptionsgestützten Klimatisierung kann eine deutliche Steigerung der Energieeffizienz bei Klimageräten ermöglicht werden, dies sei auch bereits von der Fraunhofer Gesellschaft im Rahmen eines mehrere Jahre dauernden Forschungsprojektes nachgewiesen worden. Zur Kühlung der Luft kommen verschiedene Techniken zum Einsatz: Die Grundlast wird über Geothermie abgeführt, die im Verbund mit einem hybriden Kompakt-Kaltwassererzeuger des Mülheimer Klimatechnik-Herstellers betrieben wird – er kann bei steigendem Kühlbedarf zugeschaltet werden. In diesem Gerät sind drei Verfahren zur Kälteerzeugung realisiert und kaskadenförmig verschaltet. Bei geringen Außentemperaturen erfolgt die Kaltwassererzeugung über freie Kühlung. Bei steigenden Außentemperaturen kommt die „adiabate“ Verdunstungskühlung zum Einsatz und erst bei sehr hohen Außentemperaturen wird zusätzliche Kälte über einen Prozess mit Kompressor erzeugt.

„Die Geräte für die sorptionsgestützte Klimatisierung werden bereits in kleineren Stückzahlen produziert und Pilotprojekte laufen schon über vier Jahre sehr erfolgreich“, berichtet Dr.-Ing. Jürgen Röben, Geschäftsführer von Menerga.

Bei dem neuen Projekt stehen intelligente Raum- und Gebäudesysteme für Nutzimmobilien im Vordergrund. Erste Forschungsprojekte wie die intelligente Baustelle mit RFID-basierter Logistik (Radio Frequency Identification) wurden bereits ausgeführt. Forschungsschwerpunkte nach Fertigstellung des Gebäudes sind beispielsweise Büroarbeitsplätze, Multimedia für Veranstaltungen, Logistik, Gebäudeautomation, Hotel- oder Pflegeheim- und Krankenhaus-Raum­systeme. Von zentraler Bedeutung ist dabei stets auch der Ressourcen schonende Einsatz von Energie.

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