Stillleben mit Gießkanne

Kreativität kennt keine Grenzen

Was nicht passt, wird passend gemacht – was für viele Do-it-yourself-Handwerker gilt, findet man leider mitunter auch bei professionell arbeitenden Anlagenbauern in unserer Branche als gelebtes Motto. Selbstverständlich ist hier und da Improvisationstalent gefragt, wenn die Gegebenheiten vor Ort nicht so sind, wie man sie erwartet hat. Aber die kreativen Lösungen, die unsere Schnappschuss-Fotografen dieses Mal entdeckt haben, gehen dann doch einen Schritt zu weit.

Ein wahres Kunstwerk als Stillleben konnte KKA-Leser Ronnie Berzins in einer deutschen Bäckerei ablichten. Bei der Installation des Klimageräts im Verkaufsraum hatte der Monteur schlichtweg vergessen, dass man an einen Kondensatablauf denken sollte. Also wurde nachträglich geflickschustert und eine formschöne Gießkanne unter dem Gerät platziert, die über einen Schlauch das Kondensat auffängt. Wohlgemerkt ist das kein Provisorium, sondern eine dauerhafte Lösung des Problems. Auf das Konstrukt angesprochen, bemerkte die Verkäuferin im Laden sogar, dass man versucht habe, die Gießkanne und den Rest der „Dekoration“ an der Wand so zu wählen, dass das Ganze in das Ambiente der Bäckerei passe. Ein Versuch, der durchaus gelungen ist, denn die z.T. schief hängenden Bilder, die unterschiedlichen Rahmen und die süßen Herzchen passen hervorragend zum liebevollen Arrangement des Klimageräts mit seinem Appendix, der Gießkanne. Man kann nur hoffen, dass man bei den verkauften Backwaren mehr Sorgfalt an den Tag legt.

KKA-Schnappschuss-Fotograf Stefan Epstein kann mit seinem Foto belegen, dass auch andere Anlagenbauer kreative Lösungen finden können, wenn es darum geht, mit den örtlichen Gegebenheiten irgendwie klarzukommen. Beim Kühlaggregat einer Getränketheke war wohl in der Vergangenheit einmal ein Ventilator ausgefallen. Diesen hatte der findige (oder faule?) Monteur einfach durch ein Modell ersetzt, das gerade zur Verfügung stand. Der Ventilator war jedoch ein wenig zu groß geraten für die Getränketheke und konnte nicht frei laufen. Kein Problem: Man nehme einfach eine Kombizange und biege die Enden der Flügel ein Stück nach innen um, schon passt es. Kälteexperte Stefan Epstein sorgte schließlich für professionelle Abhilfe und den Ersatz durch die passende Komponente– vergaß dabei aber nicht, vor der Entsorgung des verbogenen Schmuckstücks auf den Auslöser seiner Kamera zu drücken, was ihm das Schnappschuss-Honorar von 50 Euro einbringt. Tun Sie es ihm gleich und senden Sie ähnliche Kuriositäten an .

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