Symbiose von Tradition und Innovation

Freisprechungsfeier der Innung Nordrhein

Einen herrlichen Spätsommertag hatten die Verantwortlichen der Kälte- und Klimatechnik-Innung Nordrhein gewählt, um ihre frischgebackenen Gesellen im Rahmen der Freisprechungsfeier gebührend zu ehren. Über 100 Gesellen konnten am 3. September 2016 in den Räumlichkeiten der IKKE in Duisburg die langersehnten Gesellenbriefe in Empfang nehmen.

108 Gesellen – diesen Zuwachs erhält die Kältebranche in diesem Jahr aus den Reihen der Fachbetriebe, die in der Innung Nordrhein organisiert sind. Damit haben es zwar nicht alle der 132 Teilnehmer an der Winter- und Sommerprüfung bis ins Ziel geschafft, aber die Ausbildungsbetriebe und die Lehrer der Schulen in Duisburg und Bonn können trotzdem stolz sein, so viele junge Männer (und auch zwei Frauen) erfolgreich auf ihrem Weg zur Gesellenprüfung begleitet zu haben. Sichtlich stolz waren auch die neuen Gesellen, als sie am 3. September 2016 ihre Gesellenbriefe in den Räumen der IKKE gGmbH in der Kruppstraße in Duisburg überreicht bekamen – übrigens einem Ort mit langer Tradition beim Thema Ausbildung. In den Gebäuden befand sich nämlich früher die Lehrwerkstatt der Firma Krupp und vor genau 55 Jahren trafen sich das erste Mal überhaupt junge Handwerker aus der ganzen Welt zur WM der Berufe (heute WorldSkills) in Duisburg. Mit einem Plädoyer für die Vorzüge des deutschen Handwerks stimmte der Obermeister der Innung Nordrhein, Emil Esser, die Anwesenden auf den feierlichen Moment der Übergabe der Gesellenbriefe ein. „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Den Rest haben wir gemacht“, zitierte er einen Text aus der humorvollen Image-Kampagne für das deutsche Handwerk, die uns seit vielen Monaten auf unzähligen Werbetafeln begleitet. Die Begeisterung für eine Ausbildung im Handwerk habe jedoch leider bei vielen Jugendlichen nachgelassen, urteilte Emil Esser. „Die meisten jungen Leute entscheiden sich leider für die Krawatte und nicht für den Blaumann, dabei hat das Handwerk viel zu bieten und es leistet auch enorm viel.“ Und im Gegensatz zu vielen akademischen Berufen könne man gerade im Kälteanlagenbauerhandwerk, wenn man sein Handwerk einigermaßen verstehe, sicher sein, niemals arbeitslos zu sein. Ein gute Portion Ehrgeiz und Fleiß schade dabei natürlich nicht, damit die Gesellen das Zitat Leonardo da Vincis auch erfüllen könnten:„Armselig der Schüler, der seinen Meister nicht übertrifft.“ Dieses Zitat zeigt, dass das Handwerk eine jahrhundertelange Tradition hat, aber Emil Esser machte auch deutlich, dass es nirgends eine so gelungene Symbiose aus Tradition und Innovation gebe wie im Handwerk. Und auch bei aktuellen Problemen wie der Flüchtlingskrise zeige das Handwerk, dass man anpacken könne, um den jungen Menschen aus der ganzen Welt eine Chance zu bieten – mehr als die Industrie zu leisten imstande bzw. bereit sei. Nach diesen gewichtigen Worten kam dann der Moment, auf den alle Gäste gewartet hatten: Emil Esser sprach die Gesellen feierlich von allen Pflichten und Rechten eines Lehrlings frei. „Genießen Sie den Moment. Sie stehen heute im Mittelpunkt.“  Emil Esser wies aber auch auf die neue Situation hin, die sich mit dem Gesellenstatus ergebe: „Sie verlassen jetzt den geschützten Raum der Lehre und müssen auf eigenen Beinen stehen.“
Auch IKKE-Geschäftsführer Karsten Beermann und der anwesende Bundesinnungsmeister Heribert Baumeister gratulierten den Gesellen und wünschten ihnen alles Gute, verbunden mit der Hoffnung, so manchen von ihnen bald in einem Meisterprüfungsvorbereitungskurs oder bei einer Innungsversammlung wiederzusehen.
Nach dem offiziellen Part im IKKE-Auditorium lockte dann das Sommerwetter alle ins Freie, wo Gesellen, ihre Familien und Partnerinnen, Ausbilder und Lehrer noch lange feierten und die Vorzüge der Kältetechnik in Schankanlagen ausgiebig testeten.

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