Verkaufszahlen zeigen Aufwärtstrend

Eurovent-Markterhebung über Klima-/Lüftungstechnik

Eurovent Market Intelligence (EMI), ein europäisches Statistikbüro für den HLK&K-Markt, hat die Ergebnisse seiner Studie über die Verkaufszahlen des Jahres 2010 im Gebiet Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) veröffentlicht. Grundlage für die Studie sind bei Produzenten der Branche erhobene Daten.


Die jährlichen Datensammlungen sind 2011 für EMI erfolgreich verlaufen: Im Vergleich zum Vorjahr wurden 60 % mehr Teilnehmer verzeichnet, was etwa 160 mitwirkenden Unternehmen entspricht. Yannick Lu-Cotrelle (Manager von Eurovent Market Intelligence) freut sich über diesen Erfolg, weil „eine größere Teilnehmerzahl bei den Umfragen bedeutet, dass der EMEA-Markt besser repräsentiert wird und die Verlässlichkeit der Daten noch größer ist“.  Er unterstreicht ebenfalls den besseren repräsentativen Charakter der Erhebungen für den Nahen Osten dank der Teilnahme von großen Unternehmen aus der Branche, wie z. B . Zamil, Awal Gulf und auch SKM.

Unter den Datensammlungen mit der größten Dynamik wurden bei den Lüftungsgeräten und Gebläsekonvektoren Teilnahmequoten von +39 % bzw. +50 % verzeichnet. Das erste Erhebungsjahr für Kühlbalken ist gut angelaufen: Zu den neun Teilnehmern zählen Namen wie Flaktwoods, Lindab und Swegon.


Die Erfolgsfaktoren

Zuallererst ist eine der wichtigsten Achsen von Eurovent Market Intelligence die Anreicherung der in den Berichten vorhandenen Informationen. Seit 2011 sieht Eurovent Market Intelligence nämlich in seinem vierteljährlichen Erfassungsprogramm ein Prognosesystem vor (Market Evolution). Als einer der Pioniere in diesem Bereich legt das Büro großen Wert darauf, dass diese Systementwicklung mit der europäischen Gesetzgebung im Einklang steht. Die internationale Anwaltskanzlei Hogan Lovells hat daher eine rechtliche Prüfung durchgeführt und in einem Memorandum die Konformität des Prognosesystems mit dem europäischen Wettbewerbsrecht bestätigt.

Der zweite Faktor, der diesen Erfolg erklärt, ist die Entwicklung von auf der Website verfügbaren Tools. Die 2007 geschaffene Website gibt den Teilnehmern persönlichen Zugang zu einer Online-Datenbank und damit die Möglichkeit, selbst Daten zu extrahieren und zu analysieren, auf Vergleiche mit konstantem Panel zuzugreifen oder Verkaufstrends zu verfolgen.

Schließlich wurde seit Januar 2011 ein gesteigertes Interesse der von Eurovent zertifizierten Unternehmen für das „Market Intelligence“-Programm beobachtet. Vor dem Hintergrund eines großen Schwankungen unterworfenen Markes möchten die Hersteller ihre kurz- und mittelfristigen Perspektiven verbessern und Strategien zur optimalen Ausnutzung von Marktchancen aufstellen.

Auf globaler Ebene war 2010 für den gesamten HLK&K-Sektor das Jahr des Aufschwungs, der sich 2011 fortzusetzen scheint.


Wasserkühlanlagen (Chiller): immer gute Aussichten

Der Markt der Wasserkühlanlagen in der EMEA-Zone beläuft sich 2010 auf mehr als 16 Millionen kW, was einem Anstieg von +10 % im Vergleich zu 2009 entspricht.

Bei kleinen Kapazitäten (<50 kW) konzentrieren sich die Verkäufe auf Südeuropa: Frank­reich, Italien und Spanien vereinigen bereits zwei Drittel des Umsatzes auf sich. Was die mittleren Kapazitäten zwischen 50 und 700 kW angeht, sind hier Italien und Frankreich, aber auch Deutschland vertreten. Auf diese drei Länder zusammen entfällt fast die Hälfte der europäischen Verkäufe. Der Absatz in dieser Kategorie erreicht im Nahen Osten ungefähr 10 % des EMEA-Marktes.

Bei den Anlagen mit großer Kapazität (>700 kW) sind Frankreich und die Türkei die Hauptabnehmer, die insgesamt etwa 27 % der Verkäufe in Europa auf sich vereinen. Danach folgen Benelux, Deutschland, Italien und England, die jeweils über 10 % Marktanteil liegen. Der Nahe Osten ist ebenfalls ein sehr dynamischer Markt, auf den ein Drittel der im EMEA-Gebiet verkauften Maschinen entfällt.

Fast drei Viertel der «verkauften Kilowatt» entsprechen Geräten mit Wasser-Luft-Technologie (luftgekühlt); Wasser-Wasser-Anlagen (wassergekühlt) machen den Rest aus.

Die Aussichten für das Jahr 2011 sind im Ganzen ermutigend: Für Osteuropa wird ein Wachstum zwischen 11 und 17 %, für Afrika von 11 % und für das restliche Europa zwischen 5 und 12 % erwartet. Griechenland ist allerdings noch nicht aus der Krise heraus und weist negative Verkaufsprognosen für 2011 auf.


Luftaufbereitungsgeräte: ein dynamischer Markt im Nahen Osten

Der Markt der Luftaufbereitungsgeräte in der EMEA-Zone belief sich im Jahr 2010 auf mehr als 1,5 Milliarden Euro. Die Hauptabsatzgebiete dieses Marktes befinden sich in Nordeuropa:  Deutschland stellt fast ein Viertel des europäischen Marktes dar, Skandinavien 17 % und England, Benelux sowie Russland jeweils um die 8 %.

Der Nahe Osten spielt eine mehr oder weniger untergeordnete Rolle: Der Umsatz im Jahr 2010 entspricht noch nicht einmal 10 % des EMEA-Marktes. Hier dominieren vor allem Dachanlagen, die nicht unbedingt den Einbau von Luftaufbereitungsgeräten erfordern.

Bezogen auf 2009 stellen wir allgemeine Wachstumssteigerungen in Nordeuropa und einigen Ländern Südeuropas, darunter Portugal, fest. Diese Zahlen müssen jedoch relativiert werden, da die meisten Länder Osteuropas von Verlusten betroffen waren, wie z. B. die Tschechische Republik, wo der Umsatz um mehr als 10 % zurückgegangen ist.

Gemäß den Vorhersagen von 2009 erleben die am meisten von der Krise betroffenen Länder wie die skandinavischen Länder eine sehr leichte Verbesserung (um die 4 %), die im Falle von Norwegen noch höher ausfällt: Dieses Land führt mit einem Zuwachs von etwa 19 %, der aber im Jahr 2011 wieder größtenteils gedämpft werden dürfte.

Die Hälfte der 2010 im EMEA-Gebiet ver­kauften Anlagen sind Geräte mit einem Luftdurchsatz von höchstens 5000 m³/h, und diejenigen mit einer Luftleistung von bis zu 15 000 m³/h stellen ein Drittel der Verkäufe dar.

Die Vorhersagen für 2011 sind mit Steigerungsraten zwischen 5 und 7 % eher optimistisch, wobei für die Ukraine und ehemals zur Sowjetunion gehörende Länder sogar mehr als 20 % erwartet werden.


Gebläsekonvektoren: Italien mit Rückenwind

Die Anzahl der 2010 verkauften Gebläsekonvektoren liegt in der EMEA-Zone bei etwa 1 Million Geräten. Der Absatz in Europa entspricht dabei circa 75 % des Marktes.

In Europa lassen sich vier Hauptgebiete ausmachen: Italien, das sich mit fast einem Drittel des Marktanteils vor Frankreich (um die 13 %) positioniert, anschließend die iberische Halbinsel mit fast 9 % des europäischen Marktes und schließlich Deutschland, die Türkei und das Vereinigte Königreich, die jeweils etwa 5 % des Umsatzes ausmachen. Der Nahe Osten behauptet sich wiederum mit 20 % des Absatzes an zweiter Stelle des EMEA-Marktes.

 2-Leiter-Systeme sind mit drei Viertel des Umsatzes die meistverkauften, das restliche Viertel entfällt auf die 4-Leiter-Kategorie. Genau wie im Jahr 2010 dürfte bei den Absätzen von 2011 kein großes Wachstum zu verzeichnen sein, mit Ausnahme der Türkei, wo die Umsatzsteigerung im zweistelligen Bereich liegen wird. In den anderen Ländern wird eine leichte Stagnation spürbar sein, insbesondere in Russland und Portugal.


Dachanlagen: ein weitgehend vom Nahen Osten dominierter Markt

Der Nahe Osten behauptet 2010 seine Stellung als EMEA-Marktführer mit etwa 60 000 verkauften Geräten, was mehr als zwei Dritteln des Gesamtabsatzes entspricht. Den zweiten Platz nimmt Afrika mit nahezu 10 % der Verkäufe ein. Die europäischen Hauptkunden sind die iberische Halbinsel (18 %), Frankreich (17 %), Italien (14 %) und England (14 %), auf welche die Mehrzahl der in Eu­ropa verkauften Dachanlagen entfällt.

Im Nahen Osten ebenso wie im restlichen Europa sind die meist verkauften Dachanlagen diejenigen mit einer Kapazität zwischen 29 und 72 kW.  Bei den kleineren Kapazitäten (bis 29 kW) zeigt sich der Markt im Nahen Osten jedoch weitaus dynamischer: mehr als 10 000 Geräte gegenüber knapp 2000 in Europa.

In Europa ist die Technologie mit „reversi­blem“ Betrieb mit über der Hälfte des Absatzes am weitesten verbreitet, während im Nahen Osten nahezu alle Verkäufe auf Geräte entfallen, die ausschließlich im Kühlungsbetrieb laufen.

Für das Jahr 2011 müssten der Nahe Osten und Afrika ihre Positionen halten, wobei Anstiege um die 25 % möglich sind. In Europa wird das größte Wachstum in Osteuropa erwartet, insbesondere in Deutschland, wo der Zuwachs 50 % übersteigen könnte. Gleichwohl bleibt der deutsche Markt in diesem Segment unbedeutend. Dieses Wachstum wird nicht ausreichen, um Westeuropa (Italien, Frankreich, iberische Halbinsel) zu entthronen, wo mit Steigerungsraten von etwa 20 % zu rechnen ist.

Insgesamt wird 2011 ein gutes Jahr für den Markt der Dachanlagen sein und ein zweistelliges Wachstum mit sich bringen.


Kühltürme: Marktaufteilung zwischen Deutschland und dem Nahen Osten

Der Markt der Kühltürme, der 2010 auf 231 Mio. Euro geschätzt wurde, teilt sich auf zwei Gebiete auf: Deutschland und den Nahen Osten, die jeweils 18 % des EMEA-Marktes darstellen. Den dritten und vierten Platz belegen Frankreich und Italien mit einem Gesamtmarkt in Höhe von knapp 40 Mio. Euro. Was die Technologie angeht, so sind offene Nasskühltürme mit mehr als der Hälfte der verkauften Geräte auf dem EMEA-Markt am stärksten vertreten.

Die Prognosen für 2011 lassen erwarten, dass Deutschland seine Position mit einem Wachstum von 6,8 % beibehalten wird, was ebenso für den Nahen Osten gilt, wo ein Zuwachs von 4,1 % vorhergesagt wird. Nur Portugal und die nordischen Länder (Dänemark, Finnland, Norwegen, Schweden) dürften einen Rückgang um die 4 % verzeichnen. In der übrigen Europazone wird weiterhin insgesamt ein sehr leichter Wachstumstrend vorherrschen.

 

Wenn Sie weitere Informationen wünschen, schreiben Sie eine E-Mail an: statistics@eurovent-marketintelligence.eu oder besuchen Sie www.eurovent-marketintelligence.eu.

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