Eine Gruppe, ein Kompetenzzentrum

Vom Ein-Mann-Betrieb zum erfolgreichen mittelständischen Unternehmensverbund

Die Kälte Eckert GmbH hat sich von einem Ein Mann-Betrieb zu einem erfolgreichen mittelständischen Unternehmen für Klima- und Kälteanlagen mit rund 60 qualifizierten und spezialisierten Mitarbeitern entwickelt. Inzwischen haben sich unter dem Dach der Kälte Eckert Gruppe neben der Kälte Eckert GmbH noch sechs weitere Unternehmen zusammengeschlossen. Die KKA sprach mit Michael Eckert, der gemeinsam mit seinem Bruder Holger Eckert und CFO Lars Glöckner das Unternehmen als Geschäftsführer leitet, über die Entwicklung – insbesondere in den letzten Monaten – und die weiteren Ziele.

KKA: Allein in diesem Jahr sind seit April 2023 drei weitere Unternehmen zur Kälte Eckert Gruppe hinzugekommen. Wie kam es zu diesem signifikanten Zuwachs in den letzten Monaten?

Eckert: Zunächst haben wir die Suche nach potenziellen Partnerunternehmen seit Herbst 2022 deutlich verstärkt und intensiviert. Gleichzeitig sehen wir, dass wir vom Markt zunehmend auch direkt angesprochen werden. Unser Konzept der Gruppe, die sich als Unternehmensverbund versteht, kommt bei den Firmen sehr gut an. Unser Ziel ist es, dem einzelnen Unternehmer die unternehmerische Freiheit zu lassen und ihm gleichzeitig die Unterstützung unseres Verbundes (beispielsweise technisches Knowhow, Personalentwicklung, Einkaufskonditionen) geben zu können. Im Ergebnis dürfen wir uns heute über die drei neuen Partner freuen. Und wir können bereits absehen, dass wir in Kürze weitere Partner in unserem Gruppenverbund begrüßen ­dürfen.

KKA: Bisher hatten die Mitglieder der Gruppe zwischen 10 und 20 Mitarbeiter. Mit WSH Wurzinger kam zuletzt ein Unternehmen hinzu, das mit 86 Mitarbeitern sogar größer ist als die Kälte Eckert GmbH mit rund 60 Mitarbeitern. Wie ist diese Entwicklung zu bewerten?

Eckert: Wir sind bezüglich der Unternehmensgröße nicht festgelegt. Uns ist vor allem wichtig, dass die Unternehmen sich rechtzeitig mit der Zukunft auseinandersetzen und die Geschäftsleitung die Vorteile in unserem Gruppenverbund als den richtigen Schritt für eine erfolgreiche Weiterentwicklung empfindet. WSH Wurzinger konnte uns als Partnerunternehmen schnell überzeugen. WSH ist im Bereich Lüftungstechnik ein sehr erfolgreicher und marktbekannter Anbieter. Bereits frühzeitig hatte Herr Wurzinger ergänzend zur Lüftungstechnik die beiden Firmen WSH Kältetechnik und WSH Facility gegründet, um diese Gewerke neben der Lüftungstechnik selbst anbieten zu können. Der Einstieg in die Gruppe wird diese Unternehmen weiter fördern und entwickeln. Gleichzeitig konnten wir mit WSH Wurzinger einen sehr starken Partner finden, der uns zum einen mit hervorragendem Knowhow im Bereich Lüftung unterstützen wird und uns zum anderen am Standort Unterfranken als Basis für unser weiteres Wachstum zur Verfügung steht.

KKA: Inklusive der Kälte Eckert GmbH sind nun insgesamt sieben Unternehmen in der Gruppe. Wie ist die Gruppe organisiert?

Eckert: Wie bereits angesprochen, verstehen wir uns als Unternehmensverbund und sind als Gruppe organisiert. Vielleicht wäre es deshalb richtiger von einem Verbund als von einer Gruppe zu sprechen. Die einzelnen Unternehmen sind weiterhin selbstständig und treten unverändert mit Ihrem bisherigen Auftritt und Logo am Markt auf. Sie können und sollen jedoch jederzeit auf die Gruppe zurückgreifen, wenn es Themen gibt, die gemeinsam besser zu lösen sind. Hierfür wurde eine übergeordnete Gesellschaft bzw. Organisation gegründet, die sich um Themen wie Personalsuche, technische Weiterbildung – insbesondere natürliche Kältemittel – aber auch bürokratische Aufgaben wie beispielsweise die Unterstützung bei der Erstellung von staatlich geforderten Auswertungen und Statistiken oder die Suche nach einem passenden Sicherheitsbeauftragten kümmert. Ziel ist hier, dass die Unternehmen sich um Ihr Kerngeschäft kümmern können und gleichzeitig von der Gruppe bei allen anderen Themen entlastet werden.

KKA: Die Unternehmen in der Kälte Eckert Gruppe sind allesamt im Südwesten angesiedelt – die Meilbeck Kälte- und Klimatechnik GmbH in Grünberg bei Gießen ist der nördlichste Punkt. Wird langfristig auch an eine bundesweite Organisation gedacht?

Eckert: Das stimmt. In der Vergangenheit waren wir eher auf den Süden Deutschlands fokussiert. Mit der Erfahrung die wir mittlerweile gesammelt haben und mit unserem heute deutlich stärkeren Team haben wir uns das Ziel gesetzt, deutschlandweit aufgestellt zu sein. Dies auch, weil wir damit unter anderem ein zuverlässiges und flächendeckendes Servicenetz für unsere Kunden und unsere Gruppenmitglieder abbilden können. Dies ist insbesondere auch für die Mitarbeiter eine wesentliche Entlastung, weil weniger Fahrzeiten für Serviceeinsätze erforderlich werden. Aber auch die Fahrtkosten und die CO2-Bilanz werden sich hierdurch deutlich verbessern.

KKA: Die Kälte Eckert Gruppe nutzt als gemeinsame Plattform Volumeneffekte beim Einkauf, um für die einzelnen Mitglieder bessere Konditionen zu erhalten. Es gibt aber auch eine eigene Akademie zur Aus- und Weiterbildung und ein eigenes Programmierteam. Wie werden diese Zentralbereiche finanziert?

Eckert: Zunächst finanzieren sich die Veranstaltungen der Akademie durch Teilnehmerbeiträge. Darüber hinaus anfallende Kosten wie z.B. die Organisation und Verwaltung werden von der Gruppe gemeinschaftlich getragen. Im Einkaufsbereich können die anfallenden Kosten durch die verbesserten Einkaufskonditionen aufgefangen werden. Und natürlich gilt in einer Gemeinschaft: Einer für alle, alle für einen. Soll heißen wir unterstützen uns gegenseitig, wir helfen uns gegenseitig. Es ist klar, dass die angesprochenen Unterstützungen und Leistungen der Gruppe auch Geld kosten. Diese werden solidarisch unter den Gruppenmitgliedern verteilt. Unterm Strich muss es aber natürlich für alle Beteiligten ein attraktives miteinander sein.

KKA: Welche weiteren Vorteile bietet die Gruppe?

Eckert: Neben den bereits genannten Unterstützungsmöglichkeiten sehen wir mittlerweile eine deutlich stärkere ­Wahrnehmung im Markt. Dies gilt sowohl für Kunden und Lieferanten als auch für Mitarbeiter. Insbesondere in der Mitarbeitergewinnung ergeben sich dadurch ganz neue Möglichkeiten, aber auch im Bereich Neukundengewinnung werden wir anders wahrgenommen. Durch den gemeinsamen Auftritt und eine übergreifende Zusammenarbeit, können wir mittlerweile ein sehr breites Spektrum an Technologien in Projekttypen und Projektgrößen realisieren, die für ein einzelnes Unternehmen nicht denkbar gewesen wären. Darüber hinaus können wir größere Kunden mit mehreren Standorten als strategischer Partner umfassend unterstützten. Sei es in der Planung, Realisierung oder in der Wartung. Dasselbe gilt natürlich auch für unsere Lieferanten, mit denen wir als Gruppe anders zusammenarbeiten können.

KKA: Haben Sie sich fachliche Schwerpunkte gesetzt oder decken Sie mit der Gruppe alle Bereiche der Kälte-, Klima- und Wärmepumpentechnik ab?

Eckert: Richtig, in erster Linie sehen wir unsere Zukunft im Bereich Kälte, Klima und Wärmepumpentechnik. Hier werden wir weiter unsere Kompetenz und unser bereits vorhandenes Wissen, auch mit Hilfe der Gruppenmitglieder, ausbauen und erweitern.

KKA: Welche langfristigen Ziele haben Sie sich gesetzt?

Eckert: Unser Ziel ist es, einen sehr starken und erfolgreichen Unternehmensverbund in Deutschland aufzubauen, der sich bereits heute mit den technischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen unserer Zukunft auseinandersetzt und hierfür Lösungen erarbeitet und bereithält. Die Stärken und der Auftritt des einzelnen Unternehmens sollen sich innerhalb dieses Verbundes weiterentwickeln. Und die Gruppe sieht sich hierbei als Partner und unterstützt diese Weiterentwicklung.

KKA: Herzlichen Dank für das Gespräch.

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