Redundanz in EDV-Räumen

R22-Ausstieg im Klinikum

Wo in einem Klinikum aufwendige Technik ihren Dienst leistet, werden die Räume schnell durch die Wärmeabgabe der Geräte aufgeheizt. Für den sicheren und zuverlässigen Betrieb muss die Einhaltung der Temperaturgrenzwerte gewährleistet werden. Hohe innere Lasten entstehen jedoch nicht ausschließlich durch technische Gerätschaften, wie Serverracks, USV-Anlagen oder Medizintechnik, sondern auch durch die steigende Dichtigkeit modernisierter oder neu gebauter Gebäude. Alle diese Faktoren machen eine Klimatisierung unumgänglich.

Serverräume gibt es mittlerweile überall, unter anderem auch in medizinischen Einrichtungen – so wie in einem der größten Klinikverbände in Bayern, der schon lange auf die Klimatisierung seiner USV- und Serverräume setzt. Die namhafte medizinische Einrichtung ist unter anderem auf chirurgische Eingriffe spezialisiert und zählt zu den führenden Kliniken im Bereich Handchirurgie und das weltweit.

Da die vorhandenen Klimasysteme noch mit dem Kältemittel R22 betrieben wurden, und das vollständige Verbot ab Anfang 2015 greift, stellte sich die Frage nach der Erneuerung der Systeme. Zum einen aufgrund des R22-Verbots, da die Geräte kältetechnisch nicht mehr instandgesetzt werden dürfen und somit eine Neuinstallation „kurzfristig“ im laufenden Betrieb durchgeführt werden müsste, damit die Server keinen Schaden nehmen. Zum anderen aus energetischen Gründen, denn ein neues System bietet den Vorteil, dass mindestens 30 % weniger elektrische Leistung benötigt wird, um die gleiche Kühlleistung zu erzeugen. Je mehr Geräte ausgetauscht werden, umso höher ist die Betriebskosteneinsparung.

Schon seit einiger Zeit verfolgte man diesen Gedanken und so wurde die Firma Elektro-Kälte-Wärme Forster aus Schongau (www.elektroforster.de) in die Vorplanung für die Systemerneuerung durch die Planungsabteilung des Klinikverbands einbezogen. Die wichtigsten Punkte in der Vorplanung waren: Ausbau der veralteten R22-Anlagen, Installation der neuen Systeme und Anpassung an den aktuellen Leistungsbedarf. Eine der wichtigsten Kundenanforderungen war zudem eine Einbindung der Klimasysteme in die vorhandene Gebäudeleittechnik. Mit der Umrüstlösung von Panasonic (www.aircon.panasonic.de) konnten die vorhandenen R22-Rohr- und -Elektroleitungen bei der Installation eines neuen Systems mit dem Kältemittel R410A weiterhin verwendet werden. Neben einem klar gegliederten Prüfablauf gibt es kaum herstellerspezifische Einschränkungen.

Ferner ist aufgrund der einzuhaltenden Temperaturwerte für den unterbrechungsfreien Betrieb der Server eine Redundanzschaltung vorgesehen worden. Dies wurde durch den Einsatz des Interface „PAW-SERVER-PKEA“ realisiert, das einen redundanten Betrieb von zwei Klimasystemen sicherstellt. So können die zusammengeschalteten Anlagen je nach gewünschter Einstellung als Redundanz sowie alternativ angesteuert werden. Sobald eine Anlage auf Störung schaltet, setzt die zweite sofort den Betrieb fort, gleiches gilt beim Überschreiten der eingestellten Raum-Sollwerttemperatur. Zusätzlich bieten potenzialfreie Kontakte für die Ein-/Aus-Schaltung und eine externe Störmeldung Möglichkeiten für externe Einbindungen.

Bereits mit der Aufgabenstellung seitens des Endkunden arbeitete die ausführende Firma Elektro-Kälte-Wärme Forster eng mit der Kaut-Niederlassung in München (www.kaut.de) zusammen, die vom Anfangskonzept bis zur Inbetriebnahme mit Rat und Tat zur Seite stand. Da im Klinikum derzeit verschiedene Modernisierungsmaßnahmen getätigt werden, wurde das Projekt in drei Abschnitte aufgeteilt. Die zu berücksichtigenden Besonderheiten waren natürlich die Einhaltung der Ruhezeiten im Krankenhaus sowie die brandschutztechnischen Gegebenheiten vor Ort.

Geschäftsführer Lorenz Forster stellt zufrieden fest: „Wir haben uns für Panasonic entschieden, da wir in EDV-Räumen schon häufig die ‚PKEA‘- Geräteserie erfolgreich eingesetzt haben. Gerade diese Baureihe mit ihren für Technikräume optimierten Betriebseigenschaften, der besonderen Konnektivität, der hohen Laufruhe sowie der hohen Effizienz waren für den Endkunden die ausschlaggebenden Faktoren, sich für unser Konzept zu entscheiden.“

Technische Daten

Eingesetzte Technik:


3 Panasonic „CS-E9PKEA“ und „CU-E9PKEA“
3 Panasonic „CS-E12PKEA“ und „CU-E12PKEA“
1 Panasonic „CS-E15PKEA“ und „CU-E15PKEA“
4 Panasonic „PAW-SERVER-PKEA“-Anlagensteuerung über SPS-S7 (Siemens)

 
Technische Besonderheiten der „PKEA“-Klimageräteserie:

Verwendung der vorhandenen R22-Kältemittelleitungen;

Auslegung für Dauerbetrieb;

optimaler Wirkungsgrad selbst bei –15 °C Außentemperatur;

widerstandsfähige Wälzlager;

zusätzliche Leitungstemperaturfühler als Einfrierschutz.

 
Interface für die Klimatisierung von EDV-Räumen:


„PAW-SERVER-PKEA“-Interface für EDV-Räume mit potenzialfreien Kontakten für einfache Einbindung in GLT-Systeme. An ein Interface können bis zu zwei „PKEA“-Innen­geräte angeschlossen werden.

 
Das Interface bietet folgende Funktionalität für EDV-Räume:

Ein/Aus über potenzialfreien Kontakt

Temperatureinstellungen

Redundanzsystem

Alternativbetrieb

Störmeldung über potenzialfreien Kontakt

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