Rütgers

Wärme und Kälte aus dem Rhein

Ein völlig unansehnlicher Getreidespeicher, ursprünglich von der EG Ende der 50er Jahre erbaut zur Sicherstellung der Getreideversorgung auch in Notzeiten – nach Beendigung des kalten Krieges war das Gebäude ohne Funktion und inspirierte einen Mannheimer Architekten etwas Besonderes daraus zu machen: Sieben Investoren schlossen sich zusammen und es entstand eine Gebäude, das sich nun zu einem „Eye-catcher“ verwandelte, innen findet man Büros, das Feinschmecker-Restaurant „Marly“ und eben das Hotel „Speicher 7“. Der Blick über die Mannheimer und Ludwigshafener Industrielandschaft ist atemberaubend. Die Fassade ist aus rostendem Wellblech und, vor den früheren, stehenden Speicherbehältern, steht die Photovoltaik-Anlage. So liegt das Gebäude nicht nur architektonisch im Trend, sondern auch energetisch. Der Strom kommt aus der Sonne, die Wärme und Kälte aus dem Rhein.

Durch die Energieeinsparverordnung und das Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien erlebt die Wärmepumpe eine Renaissance wie in den 80er Jahren und wird vor allem interessant, wenn man heizen und kühlen möchte. Beides ist im Speicher 7 möglich.

Im Projekt Rheinkaispeicher 7 wird ein Brunnen als Energiequelle genutzt und führt über einen Primärkreis die überschüssige Kälte oder Wärme ab. Es wurde ein Brunnen, bzw. Schluckbrunnen gebohrt, der von der Rheinnähe profitiert und das ganze Jahr über relativ konstante Temperaturen und Wassermengen ermöglicht.

Als Wärmeerzeuger kommen zwei Wasser/Wasser-Wärmepumpen von McQuay zum Einsatz

Auf Grund der geringen Temperaturunterschiede zwischen Wärmequelle (Brunnen) und Wärmesenke (Warmwasser) erzielt die Wärmepumpe höchste Leistungszahlen.

Die Vorteile sind:

geringer CO2-Ausstoß,

geringer Stromverbrauch,

Verhältnis aufgewandter Strom in kW zu Nutzwärme in kW > 4,

keine Schornsteinanlage

Zum Einsatz kamen zwei McQuay-Wärmepumpen der Baureihe „WHB“, jeweils mit einem Kältekreis – diese gibt es auch als reiner Flüssigkeitskühler.

Die WHB-Wärmepumpen zeichnen sich aus durch:

stabile, selbsttragende Rahmenkonstruktion für Modulbauweise geeignet, jederzeit erweiterbar

Die Wärmetauscher sind ausgeführt auf der warmen Seite als Rohrbündelapparat, geeignet zum Reinigen der Rohre auf der Wasserseite und auf der kalten Seite als kompakter Plattenwärmetauscher in Edelstahl

Industrieverdichter von McQuay, 1-Rotor-Schraubenverdichter mit integriertem Ölabscheider, laufruhige Bauweise

stufenlose Leistungsregelung über Leistungsschieber, die den Kältemittelvolumenstrom an die geforderte Gebäudelast anpasst

umweltfreundliches Kältemittel R134a, ein Einstoffgemisch, das im normalen Betrieb Vorteile bringt, kein Ozonabbaupotential, geringer Treibhauseffekt (CO2-Ausstoß nur durch Antriebsleistung soweit nicht von der Photovoltaik abgedeckt)

elektronische Regelung des Kältekreises und Wasseraustrittstemperatur

Mikroprozessor-Rechner, Fa. Siemens mit McQuay-Software

Technische Daten je WP (Fab. McQuay Typ „WHB 051.1 SE ST“):

Heizleistung 200 kW

Warmwasser 32 °C auf 40 °C, max. 50 °C

Kaltwasser 8 °C auf 4 °C

Geräte-Leistungsaufnahme 47 kW elektrisch

Abmessungen : Länge 2,7 m x Breite 0,9 m x Höhe 1,1 m

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