Daimler gewinnt Kältemittel-Klage in Frankreich

Mitte Juni 2013 hatte Frankreich einen Zulassungsstopp für Autos von Mercedes Benz verhängt, weil diese mit dem Kältemittel R134a in den Klimaanlagen ausgestattet waren. Die französischen Behörden wollten Daimler zwingen, in neuen Modellen das Kältemittel R1234yf einzusetzen.
Wie die KKA bereits mehrfach berichtete, sträubt sich Daimler gegen den Einsatz des neuen Kältemittels R1234yf, weil man Sicherheitsbedenken hat. Vor dem obersten Verwaltungsgericht in Paris bekam Daimler nun am 27. August 2013 Recht und darf weiterhin Fahrzeuge mit R124a-Klimaanlagen ausliefern.Dies gilt übrigens für alle anderen EU-Staaten - Deutschland eingeschlossen - in gleicher Weise.

Der Kältemittel-Hersteller Honeywell bedauert diese Entscheidung und nimmt wie folgt Stellung:

"Es ist bedauerlich, dass die Entscheidung Daimlers, der MAC Richtlinie [Richtlinie über Emissionen aus Klimaanlagen in Kraftfahrzeugen] nicht zu entsprechen, die Zeit des Gerichts beansprucht, die Industrie verärgert und zu einem bürokratischen Ablenkungsmanöver mit negativen Folgen für die Umwelt geführt hat. Umfassend und effektiv angewandt, kann die Richtlinie erreichen, dass das Äquivalent zu 8 Millionen Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr oder zu 4 Millionen Autos auf europäischen Straßen eingespart wird. Honeywell setzt sich weiterhin für die schnelle Durchsetzung der MAC Richtlinie ein und wird seine Kunden, die HFO-1234yf als sicheren und kostengünstigen Weg nutzen, gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen, dabei unterstützen. Sicherheit in Bezug auf die Anwendung geltenden Rechts ist nötig, um Fairness, Gesetzestreue, kontinuierliche Innovationen und Investitionen in umweltfreundliche Produkte sicherzustellen.
 
Zudem eine Einordnung zu der Entscheidung des Automobilherstellers Toyota, zur Nutzung des alten Kältemittels HFC-134a zurückzukehren:
 
Die Entscheidung Toyotas zur Nutzung von HFC-134a zurückzukehren, ist nicht auf Sicherheitsbedenken, sondern auf rechtliche Ungewissheit zurückzuführen. Toyota hat die im Juni veröffentlichten Ergebnisse des kooperativen Forschungsprogramms der SAE mitgetragen, dass HFO-1234yf sicher in Pkw eingesetzt werden kann. Es ist wichtig, dass die MAC Richtlinie zeitnah umgesetzt wird, damit diejenigen Fahrzeughersteller, die die notwendigen Vorbereitungen getroffen haben, um der Richtlinie zu entsprechen, dafür nicht bestraft werden."


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