Deutsche Umwelthilfe

Strengere Regulierung von F-Gasen: DUH sieht Erfolg für klimafreundliche Lösungen


Bild: Clipdealer

Bild: Clipdealer
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßt die Einigung über die europäische Verordnung zur Verwendung von fluorierten Gasen (F-Gas-Verordnung) als wichtigen Erfolg für klimafreundliche Kältetechnik und Wärmepumpen. Diese enthält deutliche Verschärfungen, um klimaschädliche fluorierte Kältemittel schrittweise zu reduzieren. Ein weiterer Meilenstein sei das schrittweise Verbot des weltweit stärksten Treibhausgases Schwefelhexafluorid (SF6) in Schaltanlagen, so der Verein. Darüber hinaus dürfen in Anwendungsbereichen wie Wärmepumpen oder Klimaanlagen klimawirksame F-Gase in spätestens zehn Jahren in Neuanlagen nicht mehr verwendet werden. Die DUH fordert von der Bundesregierung nun die rasche Umsetzung der Vorgaben, den direkten Umstieg auf natürliche Alternativen sowie eine entsprechende Förderung, etwa im Bereich der Gebäudewärme oder beim Ausbau erneuerbarer Energien.

Dorothee Saar, Leiterin Verkehr und Luftreinhaltung der DUH: „Dass der Umstieg auf natürliche Kältemittel machbar ist, sehen wir etwa bei Kälteanlagen in Supermärkten: Bei der letzten Überarbeitung der Verordnung vor zehn Jahren gab es noch große Bedenken, heute werden kaum noch Anlagen ohne natürliche Kältemittel verkauft. Eine ähnliche Entwicklung gibt es bei den Wärmepumpen: Viele Hersteller weiten ihr Angebot aus – und das müssen sie nun auch, denn neu verkaufte Wärmepumpen dürfen spätestens in zehn Jahren nur noch mit natürlichen Kältemitteln betrieben werden. Das ist auch deshalb mehr als sinnvoll, weil Wärmepumpen mit natürlichen Kältemitteln zu den effizientesten auf dem Markt gehören.“

Da fluorierte Kältemittel mit geringerem Treibhausgaspotential weiterhin noch gut zehn Jahre erlaubt sind, drohen bis dahin zunehmend Ersatzstoffe aus der Chemikaliengruppe der PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) auf den Markt zu strömen. „Die Chemielobby steht bereit, in der verbleibenden Zeit den Markt mit Ersatzstoffen wie PFAS zu überschwemmen, die zwar weniger klimaschädlich sind, dafür aber unsere Umwelt und unser Trinkwasser unwiderruflich belasten und unsere Gesundheit gefährden. Wir fordern die Bundesregierung auf, sich für umweltverträgliche und natürliche Alternativen einzusetzen. Klima- und Umweltschutz dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden“, so Saar.

Klima- und umweltfreundliche Alternativen zu F-Gasen stehen bereit und sind zum Teil lange im Einsatz. Dazu zählen CO2 als Kältemittel, Propan, Ammoniak, Wasser oder Vakuum. Darüber hinaus arbeiten Kälteanlagen oder Wärmepumpen mit diesen Kältemitteln meist deutlich effizienter, so die DUH.

Thematisch passende Artikel:

06/2022 BIV/VDKF/ZVKKW/LIK

Brandbrief zur Novellierung der F-Gase-Verordnung

„Ist Ihnen der sichere und störungsfreie Betrieb von Rechenzentren, Blutbanken, Operationsräumen, Bäckereien, Produktionsanlagen in der Automobil- oder chemischen Industrie wichtig? Unterstützen...

mehr

Brandbrief zur Novellierung der F-Gase-Verordnung

„Ist Ihnen der sichere und störungsfreie Betrieb von Rechenzentren, Blutbanken, Operationsräumen, Bäckereien, Produktionsanlagen in der Automobil- oder chemischen Industrie wichtig? Unterstützen...

mehr
01/2021

Verbreitung umweltfreundlicher Kältemittel fördern

Projektabschluss „Reduktion klimaschädlicher F-Gase in Bayern“

Projektziel Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) startete im September 2014 ein Projekt zur Reduktion von fluorierten Gasen in Kälte- und Klimaanlagen. Das vom Bayerischen Staatsministerium...

mehr
05/2016

Wartung von Anlagen mit alternativen Kältemitteln

Lecksuche und Rückgewinnung von Kältemitteln

Der Markt für Kälte- und Klimatechnik befindet sich im Umbruch, denn seit über einem Jahr gelten europaweit die neuen Bestimmungen der F-Gas-Verordnung. Ab Januar 2017 wird in Deutschland darüber...

mehr
04/2014

F-Gas-Verbot gefordert

Die novellierte F-Gase-Verordnung ist gerade erst in trockenen Tüchern, da ruft die Deutsche Umwelthilfe (DUH) in einer Pressemeldung schon nach weiteren Verschärfungen. Nach Auffassung der DUH...

mehr