Allgemeine Lufttechnik: Sehr gute Auftragslage

Durch die hohe Nachfrage – insbesondere aus dem Ausland – rechnet die Branche der Allgemeinen Lufttechnik für 2018 mit einem Umsatzplus von 5 %. Hierbei sorgen neue Produkte sowie Paketlösungen für positive Impulse.

Bereits 2017 lag das Umsatzwachstum der Branche bei 5 % und für 2017 kann die Allgemeine Lufttechnik, als viertgrößte Teilbranche des Maschinenbaus, voraussichtlich ein Produktionsvolumen von 14,8 Mrd. € vermelden.
 
Auftragseingang
Der Auftragseingang 2017 konnte im Vergleich zu 2016 um 7 % gesteigert werden, Impulsgeber waren die Auftragseingänge aus dem Ausland (plus 13 %). Die Aufträge aus dem Inland verzeichneten ein Plus von 1 %.
 
Vor diesem Hintergrund äußerten sich die Unternehmen zur Vorstandssitzung des VDMA Fachverband Allgemeine Lufttechnik grundsätzlich positiv zur Branchenentwicklung sowie zu den Aussichten für 2018.

Der guten Entwicklung entgegen wirken jedoch steigende Material- sowie Personalkosten.
 
Bedingt durch die hohe Nachfrage kommt es teilweise zu Lieferengpässen. Eine weitere Herausforderung sind die damit verbundenen logistischen Anforderungen sowie die Zuliefersituation. Die Branche beklagt einen Fachkräftemangel, wobei es in diesem Punkt regionale Unterschiede gibt.
 
Außenhandel
Der Export der Branche wuchs 2017 um 2 %. Insgesamt rechnet die Allgemeine Lufttechnik mit einem Exportvolumen von rund 10,6 Mrd. € für 2017.
 
2017 waren die USA (plus 10 %) vor China (plus 3 %) das größte Abnehmerland, gefolgt von Frankreich, Tschechien, Polen und Großbritannien. Für Großbritannien sind aktuell noch geringe Zuwächse von 2 % zu verzeichnen. Zukünftig sind hier Einschnitte wahrscheinlich.
 
Die deutschen Ausfuhren nach Russland kletterten 2017, nach Jahren des Rückgangs, erstmals wieder um 19 %. Die Ausfuhren in die EU, der wichtigsten Abnehmerregion für die deutschen Unternehmen, sanken im gleichen Zeitraum um 2 % und entsprechen damit aktuell rund 57 % des gesamten Exportvolumens der Allgemeinen Lufttechnik.
 
Die Lieferungen in deutsche Anrainerstaaten wie Frankreich, Belgien, die Niederlande und Österreich, konnten im Jahr 2017 gesteigert werden. Rückläufig war im gleichen Zeitraum der Export nach Polen, Tschechien, Italien und Ungarn. Einschnitte gab es bei den Ausfuhren in die Türkei, mit einem Rückgang von 8 %.
 
Dagegen sanken die Einfuhren nach Deutschland im Jahr 2017 leicht um 1 % auf 7,4 Mrd. €. 
 
Zusätzlicher Beleg – neben den Exportzahlen – für die große Bedeutung internationaler Zielmärkte deutscher Unternehmen, sind deren Produktionsstätten im Ausland. In einer aktuellen Umfrage des Fachverbandes Allgemeine Lufttechnik gaben 37 % der befragten Unternehmen an, Auslandsproduktionsstandorte zu betreiben, wobei reine Fertigungsstätten und Endmontagen die Mehrheit darstellen.
 
Ausblick
Für 2018 sind die Auftragsbücher bereits gut gefüllt. Nur wenige Unternehmen klagen über eine rückläufige Auftragslage. Die gute konjunkturelle Lage erstreckt sich über alle Teilbranchen der Allgemeinen Lufttechnik.
 
Das Thema Energieeffizienz bietet den Unternehmen grundsätzlich unverändert gute Absatzchancen. Gebremst werden diese teilweise nur durch unklare politische Rahmenbedingungen sowie darüber hinausgehende externe Risiken. Erwartet werden steigende Rohstoff-, Material- sowie Personalkosten.
 
Die künftige Entwicklung der Allgemeinen Lufttechnik wird durch die Digitalisierung, und insbesondere durch Building Information Modeling (BIM) in der Baubranche, geprägt sein.

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