Europäische Kommission: HFO-1234yf ist ein sicheres Kältemittel für Pkw-Klimaanlagen

Das höchste technisch-wissenschaftliche Forschungsgremium der Europäischen Kommission ist zu der Überzeugung gelangt, dass das Kältemittel HFO-1234yf sicher in Fahrzeugklimaanlagen eingesetzt werden kann.

Eine wissenschaftliche Überprüfung aller Untersuchungen zur Sicherheit des Einsatzes des Kältemittels HFO-1234yf in mobilen Klimaanlagen, die am 7. März 2014 von der Europäischen Kommission veröffentlicht wurde, stellt fest, dass es keinen Nachweis eines erweiterten Risikos für das im Auto genutzte Kältemittel unter normalen und vorhersehbaren Betriebsumständen gibt“, so die Europäische Kommission in ihrer Stellungnahme (http://europa.eu/rapid/press-release_MEMO-14-168_dt.htm). Die umfangreiche Überprüfung erfolgte durch das Joint Research Centre (JRC) der Europäischen Kommission. „Der Bericht unterstreicht die Bewertung der deutschen Behörde Kraftfahrt-Bundesamt (KBA), die festgehalten hatte, dass es keine ausreichenden, unterstützenden Beweise für ein erhöhtes Risiko gibt, die zu einer Intervention der Behörde hätten führen müssen.“
 
Am 7. März 2014 veröffentlichte das JRC seinen 17-seitigen Bericht (http://ec.europa.eu/enterprise/sectors/automotive/environment/macs/index_en.htm), der diese Ergebnisse stützt. Die Bewertung des JRC erfolgte nach Abschluss einer sorgfältigen dreimonatiger Prüfung der umfangreichen Tests führender Automobilhersteller sowie des Weltverbands der Automobilingenieure, der SAE International, und unabhängiger Prüfanstalten.
 
Die Aufgabe des JRC ist die unabhängige wissenschaftliche und technische Beratung der Europäischen Kommission, um diese bei der Umsetzung politischer Rahmenbedingungen zu unterstützen. Das JRC beaufsichtigt sieben wissenschaftliche Institute in ganz Europa, die mit einem breiten Spektrum an Labor- und Forschungskapazität ausgestattet sind.
 
„Der Bericht des Joint Research Centre ist unabhängig und er ist unanfechtbar. Er lässt keinen Zweifel daran, dass HFO-1234yf sicher für die Anwendung in Fahrzeugen ist“, sagt Ken Gayer, Vice President und Geschäftsführer Honeywell Fluorine Products. „Wir stellen eine weltweite hohe Nachfrage nach diesem Kältemittel fest, mit dem Fahrzeughersteller besonders in Europa neuen Umweltvorschriften entsprechen können, und wir investieren in Produktionskapazitäten, um eine ausreichende Versorgung sicherzustellen.“
 
Schon heute sind mehr als eine halbe Million Fahrzeuge mit HFO-1234yf auf den Straßen unterwegs, und bis Ende 2014 werden es mehr als zwei Millionen sein. Automobilhersteller nutzen HFO-1234yf unter anderem, um die Auflagen der europäischen MAC-Richtlinie umzusetzen, mit der die EU die Treibhausgasemissionen aus Klimaanlagen in PKWs und leichten Nutzfahrzeugen senken will.  
Das Joint Research Centre begann im Oktober 2013 auf Veranlassung der Generaldirektion Unternehmen der EU-Kommission mit der umfassenden Bewertung der diversen, bereits durchgeführten Tests zu HFO-1234yf, um die Sicherheit des Kältemittels abschließend zu ermitteln.
 
Im Herbst 2012 hatte Daimler wegen der moderaten Entzündlichkeit des Kältemittels Sicherheitsbedenken angemeldet. Vergangenes Jahr kam die SAE International, der weltweit führende Automobil-Ingenieurverband, in dem Ingenieure der global führenden Automobilhersteller vertreten sind, nach einer ausführlichen und umfassenden Bewertung zu dem Ergebnis, dass das Kältemittel sicher ist. Diese Einschätzung wurde von zehn globalen Fahrzeugherstellern geteilt, die an dem gemeinschaftlichen Forschungsprogramm der SAE teilnahmen. Zu ihnen zählten Chrysler/Fiat, Ford, General Motors, Honda, Hyundai, Jaguar Land Rover, Mazda, PSA, Renault und Toyota. Die SAE bezeichnete die Daimler-Tests zum Kältemittel in ihrem Bericht als „unrealistisch“.
 
Vertreter der SAE und Experten diverser globaler Fahrzeughersteller präsentierten ihre Ergebnisse auch vor dem JRC, das die Tests und Bewertungen zahlreicher SAE-Forschungskooperationen (CRPs) sowie jüngere Tests des deutschen Kraftfahrtbundesamts (KBA) geprüft hat. In den Tests des KBA wurde festgestellt, dass HFO-1234yf kein erweitertes Risiko darstellt, weshalb die Behörde keinen Anlass dazu sieht, Maßnahmen im Rahmen des deutschen Produktsicherheitsgesetzes einzuleiten.
 

 

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