Viatherm/Europoles

Geothermie zur industriellen Kühlung

Olaf Mundt, Inhaber und Geschäftsführer der „OM-Klebetechnik GmbH“ im oberpfälzischen Seligenporten, hatte mehr als 30 000 Euro jährliche Kosten für die Kühlung von Maschinen oder Gebäuden. Dies änderte sich durch die Zusammenarbeit mit Albert Vögerl, Inhaber und Geschäftsführer der Viatherm GmbH in Neumarkt (www.viatherm.de), und Europoles-Projektleiter Diplom-Ingenieur Michael Biederer. Mit einer geothermischen Lösung und dem von Europoles (www.europoles.com) hergestellten Hochleistungs-Energie-Pfahl, (HEP), reduzierten sich nun die für die Kühlung notwendigen Energiekosten auf weniger als 180 Euro im Jahr.
In einem Feldversuch wurden auf dem Gelände der Seligenportener Firma sechs dieser 20 m hohen HEP direkt unter dem Firmenparkplatz eingelassen. Ein solcher HEP hat einen Durchmesser von 1,10 m und wird komplett mit Wärmetauscher und optionaler Messtechnik in über 20 m tiefe Bohrlöcher versenkt. Eine Energiekosteneinsparung von 99 % konnte erzielt werden. Der Erfinder des Terracool-Systems Albert Vögerl: „Und selbst die verbleibenden 1%, die für die Umwälzpumpen benötigt werden, könnten wir noch mit Solarenergie abdecken.“ Die Investition zahlt sich schnell aus: Bei den jetzigen und weiter ansteigenden Energiepreisen geht Olaf Mundt davon aus, dass sich die Investitionskosten durch die eingesparten Energiekosten in den nächsten vier oder fünf Jahren amortisiert haben werden. Neben den früher angefallenen 30 000 Euro an Energiekosten spart sein Unternehmen durch das HEP-System auch die Kosten für die Wartung der alten Kaltwasseranlage und die vorgeschriebene Dichtigkeitsprüfung. Der HEP ist, wie alle geothermischen Geräte, bei den Landrats- und Wasserwirtschaftsämtern genehmigungspflichtig. Als Kühlmedium dient Regen-, Trink- oder Salzwasser. Je nach Anwendung enthält der HEP einen Wärmetauscher zum Kühlen und/oder einen Wärmetauscher zum Heizen. Zusätzlich kann sogar ein Wärmetauscher für eine Solaranlage betrieben werden. Aufgrund seines Dichtegefüges ist der HEP auch resistent gegen aggressives Grund- oder Salzwasser und wird somit auch für Ferienhotels mit Strandlage interessant. Das Erdreich liefert dem HEP kostenlos die Temperaturen zum Kühlen oder Heizen. Bietet der Untergrund auch noch fließendes Grundwasser so erhöht sich die Leistung des HEP. „Der Markt für unser HEP-System ist ein Markt mit großem Wachstumspotenzial. Nicht nur Großunternehmen, sondern auch der Mittelstand ist auf Kühlung seiner Anlagen angewiesen,“ so Roland Kastner, Europoles Bereichsleiter Energie. „Unsere Kunden sind in der Gebäudeklimatisierung, in der IT, und hier besonders in den Rechenzentren, aber auch in der Verkehrstechnik, in Flughäfen, Krankenhäusern, in der Hotel- und Braubranche und im Kunststoffproduzierenden Gewerbe zu finden.

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