Spezialist für Großkälte

Innovations- und Partnerschaftstag von Johnson Controls

In der Kältebranche ist die Firma Johnson Controls vor allem durch die Marke York ein Begriff. Und rund um die York-Produktpalette hat sich etliches getan, wie bei dem „Innovations- und Partnerschaftstag“ – einem Kundenmeeting in Barcelona – am 25./26. Januar 2012 zu erfahren war. Neben der Vorstellung neuer Produkte, die vor allem im Bereich der Groß- und Industriekälte zum Einsatz kommen, erhielten die Teilnehmer auch Einblicke in die Fertigung im York-Werk in Sabadell bei Barcelona. 

Marco Henning, Vertriebsleiter D-A-CH bei Johnson Controls, stellte auf dem „Innovations- und Partnerschaftstag“ die Firmenstruktur vor. Johnson Controls ist ein weltweit agierendes Technologie- und Industrieunternehmen mit einem breit gefächerten Produkt- und Serviceangebot und Kunden in über 150 Ländern. Der Konzern erwirtschaftete 2011 mit 162 000 Mitarbeitern weltweit einen Umsatz von 40 Mrd. €. Es gibt Konzernbereiche, die sich mit Batterietechnik (Varta) sowie Innenraumlösungen für die Automobilindustrie befassen – doch für unsere Branche ist der Konzernteil „Building Efficiency“ von Interesse. Dieser trug 2011 mit 14,89 Mrd. € zum Konzernumsatz bei: mit 16 000 Mitarbeitern, vertreten in 30 Ländern, mit 300 Niederlassungen und drei europäische Fabriken in Holme (Dänemark), Nantes (Frankreich) und eben Sabadell (Spanien). Auch in Mexiko besitzt Johnson Controls ein Werk. Von hier aus sei in letzter Zeit die Fertigung mehrerer Produktlinien nach Europa verlagert worden – dies habe zu verkürzten Lieferzeiten bei europäischen Kunden geführt. Die von Johnson Controls gefertigten Produkte sind zu etwa 70 % wassergekühlte und zu 30 % luftgekühlte Kältemaschinen. Als wichtigste Trends im Markt, denen Johnson Controls mit seinen Produkten entgegenkommt, sieht Marco Henning u.a. Chiller mit Sanftanlauf, die Sorptionstechnik (hier wird vor allem in Deutschland ein Schub durch das neue KWK-Gesetz erwartet), alternative Kältemittel und der Kundenwunsch nach Systemlösungen, die Heizung, Kühlung und Lüftung kombinieren. 2012 will Johnson Controls u.a. einen stärkeren Einstieg in den Lüftungsmarkt, den Ausbau der Marktführerschaft bei der Sorptionstechnik und eine dominierende Stellung im Kreis der Anbieter von EDV-Klimaschränken erreichen.

 

Breite Produktpalette

Im Bereich „Building Efficiency“ werden Produkte aus den Segmenten Brandschutz- und Sicherheitstechnik sowie Gebäudeautomation und natürlich „unserem“ Bereich der Kälte-, Klima- und Lüftungstechnik (HVAC) hergestellt – die Anwendungen reichen vom kleinen Apartment bis zur großen Industrieanlage. Die Produktpalette umfasst Verflüssigungssätze (5 - 86 kW), Fancoils (2 – 24 kW), Kaltwassersätze (12 – 150 kW), Klimaschränke (5 – 200 kW), Rooftops (14 – 156 kW), luftgekühlte Flüssigkeitskühler („YLAA“: 180 – 520 kW; „YCIV“: 940 – 1340 kW; und ganz neu „YVAA“: 525 – 1235 kW), wassergekühlte Flüssigkeitskühler („YCSE“: 126 – 316 kW; „YN“: 570 – 1298 kW; „YCWL“: 185 – 590 kW; „YNWS“: 472 – 1762 kW; „YLCS“: 342 – 1099 kW; „YMC²“: 700 – 1400 kW; „YK“: 800 – 8500 kW, und neu im Programm „YVWA“: 750 – 1050 kW), Absorptions-Flüssigkeitskühler („YIA“: 400 – 4900 kW; „WFC SC“: 17,5 – 175 kW; „YPC“: 700 – 2400 kW; „CHK/M“: 105 – 703 kW), luftgekühlte Flüssigkeitskühler mit dem Kältemittel Propan (70 – 400 kW).

Im Rahmen des Kundenevents in Barcelona standen besonders vier Neuheiten im York-Produktprogramm im Fokus – „YVAA“: ein luftgekühlter Flüssigkeitskühler mit drehzahlgeregelten Schraubenverdichtern; „YMC²“: ein wassergekühlter Flüssigkeitskühler mit magnetgelagertem, drehzahlgeregelten Turboverdichter; „YLPA“: eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Scrollverdichter und „YVWA“, ein wassergekühlter Flüssigkeitskühler mit Schraubenverdichter(n) und VSD-Antrieb, auf den im Folgenden genauer eingegangen wird.


„YVWA“ - neuer wassergekühlter Flüssigkeitskühler

Matthias Kuschka, Vertriebsingenieur HVAC bei Johnson Controls, stellte in Barcelona den „YVWA“ vor. Mit dem „YVWA“ (700 – 1700 kW) hat Johnson Controls das Leistungspotential wassergekühlter Flüssigkeitskühler mit Schraubenverdichtern auf ein neues Level gehoben, den Stromverbrauch reduziert und gleichzeitig die Kerneigenschaften Flexibilität und das richtige Verhältnis zwischen Investitions- und Betriebskosten, welche die Nutzer von Flüssigkeitskühlern erwarten, beibehalten. Der drehzahlgeregelte Antrieb spart bei vielen Anwendungen unabhängig vom Design ca. während 97 % der Betriebsstunden Energie, etwa durch niedrigere Gebäudelasten oder geringere Rückkühltemperaturen. Deswegen hat der „YVWA“ einen Teillastwirkungsgrad, der bis zu 30 % besser ist als der von traditionellen Flüssigkeitskühlern mit Schraubenverdichtern. Der „YVWA“ verwendet als Kältemittel R134a. Sein Design verringert die Anzahl möglicher undichter Stellen laut Hersteller um 35%. Zusätzlich reduziert der selbst entwickelte Falling-Film-Verdampfer die Kältemittelfüllmenge im Vergleich zu konventionellen Designs um bis zu 30 %. Der eingesetzte Schraubenverdichter ist eine verlässliche Komponente, die weltweit bereits 20 000 Mal in anderen Maschinen zum Einsatz gekommen ist. Wie alle Flüssigkeitskühler mit Schraubenverdichtern eignet sich auch der „YVWA“ für höhere Druckunterschiede zwischen Verdampfer und Verflüssiger als bei Turboverdichtern. Das Anwendungsspektrum reicht daher vom Einsatz zur thermischen Speicherung, bei der Sole auf -10 °C abgekühlt wird, bis hin zur Verwendung als Wärmepumpe, bei der Wasser auf bis zu 65 °C erwärmt wird.

Der „YVWA“-Flüssigkeitskühler ist bei Anwendungen mit hohen Druckunterschieden (z. B. Eisspeicher- oder Wärmepumpenbetrieb) flexibel und mit einer sehr hohen Effizienz einsetzbar. Diese Flexibilität erlaubt dem Flüssigkeitsküher auch verschiedene Arten der Wärmeabführung. Neben einem offenen Kühlturm kann auch ein Kühlturm mit geschlossenem Kühlkreislauf, ein Trockenkühler oder ein adiabatischer Rückkühler verwendet werden. Nach dem Motto „Tailor & Tune“ wird der Flüssigkeitskühler nach Kundenwunsch aus einer großen Anzahl von Standardwärmetauschern mit unterschiedlichen Wegezahlen, sowie von Verdichtern, maßgeschneidert. Der „VSD“-Antrieb ermöglicht einen Sanftanlauf – verbunden mit einer Reduzierung des Anlaufstroms, einem niedrigeren Verschleiß der Antriebsgruppe und, durch die geringere Erwärmung des Motors, einem schnelleren Neustart.  


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