Auf einen Blick: Die Kältemittelflaschen

Kältemittel-Tipps für Praktiker (Teil 3)

Große Produktvielfalt und neue Kenn­zeichnungs-Vorschriften haben das Thema “Kältemittelflaschen“ mittlerweile sehr komplex werden lassen. Davon betroffen sind Handwerk und Kältemittel-Händler gleichermaßen. Mit den folgen­den Informationen wird ein Überblick über die vielfältigen Typen und deren Verwendung gegeben.

Das Sortiment an Kältemittelflaschen bei Anbietern von Kältemitteln wie der Westfalen AG (www.westfalen-ag.de) umfasst:

› Neuwareflaschen

› Flaschen für Abfall zur Verwertung

› Anlagenflaschen

› Analyseflaschen

 

Flaschenbeschriftung

Auf Kältemittelflaschen sind folgende Daten eingeprägt:

› Eigentümer

› Mindestprüfüberdruck

› Flaschennummer

› TÜV-Zulassung

 

Weitere Informationen vermitteln die Flaschenaufkleber:

› Produktangaben

› Tara- und Füllgewicht

› nächste TÜV-Prüfung

 

Neuwareflaschen sind darüber hinaus mit einem Vollgut-Siegel versehen.


Neuwareflaschen

Für die Produkte R22 aufgearbeitet, R134a, R227, R236fa, R245fa, R404A, R407A, R407C, R410A, R417A, R422A, R422D, R437A und R507 bietet die Westfalen AG standardmäßig folgende Flaschengrößen an:

Kältemittelfüllgewichte für Neuware

Je nach Kältemittelsorte und Flaschen­typ gelten unterschiedliche Füllgewichte (in kg).

Andere Kältemittel und Lieferformen (z.B. 400- und 900-Liter-Fässer sowie 950-Liter-Fässer für Ammoniak) auf Anfrage.

 

Flaschen für Abfall zur Verwertung

Kältemittel mit Kältemaschinenöl sind nach den geltenden Vorschriften andere Gase als reine

Kältemittel (Neuware). Somit gelten andere Füllfaktoren. Die Befüllung von Flaschen für Abfall zur Verwertung muss in Übereinstimmung mit dem Kältemittelaufkleber erfolgen.

Oberstes Prinzip für die ressourcenschonende Rückführung in den Kältemittelkreislauf ist die mindestens 99-prozentige Sortenreinheit der aufzuarbeitenden Kältemittel. Hierin dürfen

maximal fünf Prozent Öl sowie nur geringe Verunreinigungen durch Fremdgase, Feuchtig­keit und Säure enthalten sein (die genauen Werte nennt die Westfalen AG gern auf Anfrage).

Bitte beachten Sie hierzu auch die Vorgaben der EN378-4.

Flaschen für Abfall zur Verwertung sind weder gereinigt noch evakuiert. Üblicherweise stehen folgende Flaschengrößen zur Verfügung:


Anlagenflaschen und Analyseflaschen

Anlagenflaschen

Anlagenflaschen dienen der vorübergehenden Aufnahme von Kältemitteln, zum Beispiel bei Anlagen-Reparaturen. Sie entsprechen in Volumen und allen anderen technischen Daten den Flaschen für Abfall zur Verwer­tung, sind allerdings gereinigt und evakuiert.

Auf Anfrage stellt die Westfalen AG auch für dieses Einsatzgebiet 400- und 900-Liter-Fässer sowie 950-Liter-Fässer für Ammoniak bereit.

Zur eindeutigen Identifikation sind Anlagenflaschen mit einem zusätzlichen Aufkleber gekennzeichnet. Um ein Bersten zu verhindern, ist auch bei Anlagenflaschen auf das maximale Füllgewicht zu achten.


Analyseflaschen

Im eigenen Labor untersucht die  Westfalen AG Kältemittel auf Sortenreinheit, Ölgehalt, Feuchtigkeit sowie nicht kondensierbare Gase. Spezielle Kleingebinde erleichtern die Ziehung der Proben. Diese Analyse­flaschen verfügen über einen Rauminhalt von nur drei Litern.


Flaschenventile

Die verschiedenen Flaschentypen können je nach Einsatz mit unterschiedlichen Ventilen ausgestattet werden (siehe Bilder rechts).

1) Einfach-Ventil für 12,3-ltr.- und 27,2-ltr.-Flaschen. Seitenanschluss DIN 477/1 Nr. 6, W 21,8 x 1/14’’ oder Einfach-Ventil mit Restgasfunktion für 12,3-ltr.- und 27,2-ltr.-Flaschen. Seitenanschluss DIN 477/1 Nr. 6, W 21,8 x 1/14’’. Beide Ventile sind auch mit Tauchrohr erhältlich.

2) Doppelanschluss-Ventil mit Tauchrohr für 12,3-ltr.- und 27,2-ltr.-Flasche (nur bei Flaschen für Abfall zur Verwertung und An­lagenflaschen, auf Anfrage). Seitenan­schlüsse 7/16’’ UNF für flüssige und gasförmige Entnahme.

3) Doppel-Ventil mit Tauchrohr für 52,0-ltr.- und 61,0-ltr.-Flaschen. Seitenanschluss DIN 477/1 Nr. 6, W 21,8 x 1/14’’ für flüssige und gasförmige Entnahme.

4) ­Doppelanschluss-Ventil mit Tauchrohr für 52,0-ltr.-Flasche (nur bei Flaschen für Abfall zur Verwertung und Anlagenflaschen, auf Anfrage). Seitenanschlüsse DIN 477/1 Nr. 6, W 21,8 x 1/14’’ für flüssige und gasförmige Entnahme.

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