CO2-Booster-Anlage für 41 Verdampfer

Fleischverarbeitender Betrieb kühlt natürlich

Die Emil Färber GmbH und Co. KG, ein lebensmittelverarbeitendes Unternehmen aus Emmendingen, entschied sich für den Standort Zweibrücken aufgrund der Zukunftssicherheit und aus Umweltschutzgründen bei der Umrüstung ihrer konventionellen Kühlsysteme für eine moderne CO2-Kälteanlage.

Begonnen 1877 als lokale Viehhandlung in Villingen zählt die Firma Emil Färber heute zu den führenden Fleischlieferanten in der Region. Mit 30 Standorten ist das Unternehmen in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Brandenburg und Sachsen tätig. Der für Planung und Ausführung zuständige Kälte-Klima-Fachbetrieb Debusmann aus Saarbrücken (www.klimatechnik-debusmann.de) installierte am Standort Zweibrücken eine neue CO2-Booster-Anlage für 41 Verdampfer, welche sich auf 20 Kühlstellen aufteilen sowie ein 5 m langes Tiefkühl- und ein 5 m langes Normalkühlregal.

Die Kälteanlage hat eine Kälteleistung für die NK-Stufe von 250 kW und für die TK-Stufe von 30 kW. Die Anlage wurde mit acht Bitzer-Verdichtern ausgestattet, von denen je Stufe einer frequenzgeregelt ist. Weiterhin ist die Anlage mit einer Wärmerückgewinnung sowie einer Stillstandskühlung ausgerüstet. Der Kältekreislauf wurde mit 260 kg des Kältemittels R744 befüllt. Die Anlage wurde mit einer CO2-Warnanlage mit 58 Gassensoren und 72 Ampeln ausgestattet. Außerdem wurden 30 km elektrische Kabel und Busleitungen durch den Altbau verlegt.

Für das technische Herz der Anlage fand die Firma Debusmann eine unkonventionelle, aber effiziente Form der Unterbringung: Ein High Cube-Seecontainer mit einem Volumen von über 75 m³ wurde zur neuen Heimat der CO2-Booster-Verbundkältemaschine. Darin wurden auch der Verbund- sowie der Gaswarnanlagen-Schaltschrank mit vier Meldelinien, zwei Split-Klimageräte zur Raumkühlung und Heizung sowie das EDV-Abteil zur Überwachung der Anlage untergebracht. Für den Notfall ist der Container mit einer Notbeleuchtung ausgestattet. Da der Container im Falle eines Gasaustritts entlüftet werden muss, wurden leistungsstarke Lüfter installiert.

Die Anlagenvisualisierung wurde über das System „C.Web“ von Carel programmiert, in der alle Anlagendaten übersichtlich dargestellt werden, was den Bedienkomfort erhöht. Auch wurde ein Fernzugriff eingerichtet, damit die Anlage jederzeit sowohl durch den Kunden als auch durch den Fachbetrieb kontrolliert und gegebenenfalls eingestellt werden kann. Darüber hinaus verfügt der eingesetzte Carel-„Boss“ auch über ein lokales WiFi-Netz.

Die größte planerische und logistische Herausforderung bestand bei dem Projekt darin, die gesamte Anlage während des laufenden Betriebs in einen bestehenden Altbau zu integrieren. Hierbei waren besondere Hygiene- und Sicherheitsverordnungen zu beachten, angefangen bei entsprechender Schutzkleidung über Desinfektionsschleusen bis hin zur Sauberkeit bei der Arbeit selbst. Kühlketten durften selbstverständlich nicht unterbrochen oder beeinträchtigt werden. Der Beginn der durch den SARS-CoV-2-Virus ausgelösten Corona-Krise während der Arbeiten verschärfte diese Bedingungen zusätzlich – u.a. wurde die Anschaffung von passenden Atemschutzmasken und zusätzlichen Desinfektionsstationen, auch am Außenbüro vor Ort, notwendig.

Nach ca. sechs Monaten Bauzeit konnte die Anlage trotz der widrigen Umstände erfolgreich in Betrieb genommen werden.

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