Heiß und kalt eng vereint

Schnappschüsse von verzweifelnden Klimageräten

Nach England und Paraguay führen uns die Schnappschüsse in dieser Ausgabe der KKA. Beiden gemein ist der Umstand, dass dem „Anlagenbauer“ jeweils etwas ganz Besonderes eingefallen ist, wie und wohin man die kalte bzw. warme Luft leiten kann.

Bei einem längeren Aufenthalt in Paraguay entdeckte KKA-Leser Marco Henning in Asuncion eine ganz besondere Autoklimaanlage und konnte diese mit seiner Handykamera für uns dokumentieren (entschuldigen sie daher bitte die schlechte Bildqualität). Während in Asien Wohnungen üblicherweise mit Split-Geräten klimatisiert werden, ist es in den USA und Südamerika weit verbreitet, Kompaktklimageräte im Fenster- oder Mauereinbau zu verwenden. Was für eine Wohnung taugt, sollte auch im Auto funktionieren, hat sich wohl ein findiger Bastler gedacht und sich ein ebensolches Kompaktgerät in seinem Gefährt eingebaut. So ganz ausgeklügelt ist das technische Konzept hingegen noch nicht, erkennt man auf dem Foto schließlich, dass das Gerät frei im Wageninneren montiert wurde und demzufolge nicht nur die kalte, sonder auch die warme Luft austritt. Aber vielleicht genügt dem Fahrer ja bereits der kühle Luftzug fürs Wohlbefinden; oder er gehört zu den Menschen, die glauben, dass es in einer Küche kälter wird, wenn man den Kühlschrank öffnet. In einem Internet-Blog für Paraguay-Reisende wird jedenfalls vor der Fachkompetenz der Auto-Werkstätten gewarnt: „Jeder, der hier einen Schraubenzieher gerade halten kann, schimpft sich Fachmann und keiner gibt sich die Blöße, etwas nicht zu können oder zu wissen.“ Das Foto von Marco Henning ist wohl Beweis genug, dass der Blog-Eintrag stimmt.

Das zweite Bild entdeckte KKA-Leser Hendrik Mischko während seines England-Urlaubs. Und auch bei dieser Konstruktion arbeiten warme und kalte Seite im gleichen Raum gegeneinander. In einem Restaurant wurden im Gang zur Toilette zwei Außeneinheiten an der Decke montiert, die die Abwärme in einen kleinen Lüftungskanal blasen bzw. blasen sollen. Diese Konstruktion hat jedoch nicht so richtig funktioniert oder war ausgeschaltet, da Hendrik Mischko darunter einen starken Wärmestrom spüren konnte. Nur zwei Meter entfernt von diesem Warmluftfön versuchte dann das verzweifelnde Innengerät wieder die Luft abzukühlen. Kältetechnisch natürlich eine tolle Konstruktion, um die Leitungswege so kurz wie möglich zu halten, energetisch aber vielleicht dann doch nicht so sinnvoll.

Neben der Erzeugung eines Luft-Kurzschlusses von warmer zu kalter Seite ist beiden Schnappschüssen ebenfalls gemein, dass ihre Fotografen von der KKA-Redaktion mit 50 Euro Honorar belohnt werden. Schauen Sie doch einmal in Ihre Fotosammlung und melden sich bei ähnlichen Fundstücken in der KKA-Redaktion.

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