Klimaneutrale Produktionsstätte

Der neue Wilopark in Dortmund

Auf über 180.000 m2 schafft der Technologiespezialist Wilo in Dortmund eine vollkommen neue Arbeitswelt. Am Stammsitz, dem Wilopark, ist innerhalb von fünf Jahren Bauzeit eine „State of the Art“-Arbeitsstätte für rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Verwaltung und Produktion entstanden. Wilo setzt dabei auf ergonomisches und flexibles Arbeiten, Effizienz und Nachhaltigkeit. Für einen auf Effizienz optimierten Betrieb kommen auch firmeneigene Produkte zum Einsatz. 

Als sich Wilo in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts an der Nortkirchenstraße in Dortmund Hörde ansiedelte, war die Kulisse geprägt durch Felder und Wiesen auf der einen sowie die monumentalen Hochöfen des Stahl- und Montangiganten Hoesch auf der andere Seite. Knapp 60 Jahre später zeigt sich ein komplett anderes Bild: Erkaltete Hochöfen und außer Dienst gestellte Gasometer sind stählerne Relikte einer vergangenen Industrieepoche. Hightech und Digitalisierung haben den Platz auf dem Gelände des ehemaligen Stahlwerks Phoenix-West im wahrsten Sinne des Wortes eingenommen, manifestiert im Neubau des Wilo-Stammsitzes, dem größten Standortentwicklungsprojekt der Unternehmensgeschichte. Auf einer Gesamtfläche von etwa 180.000m², was einer Größe von 26 Fußballfeldern gleichkommt, wird bis zum 150-jährigen Firmenjubiläum im Jahr 2022 der Wilopark entstehen. Mit Fertigstellung und Bezug der neuen, nach Industrie 4.0-Standard geplanten und gebauten Smart Factory und der weltweiten Hauptverwaltung, dem Pioneer Cube, wurde im Jahr 2020 bereits ein großer Schritt in Richtung digitale Zukunft unternommen und die künftige Basis für eine effizientere Produktion, einen optimierten Materialfluss und eine intelligente Logistik geschaffen. Die neue Werksstraße „Wilopark“ erschließt das Gelände von West nach Ost und öffnet sich zum zentralen Platz, Focus, an dem die für den Standort wichtigsten Gebäude liegen. „Die Planung des Wiloparks war ein Projekt von ganz neuem Ausmaß am Stammsitz im Ruhrgebiet. Wir haben das gesamte Areal vollständig neu gedacht. Unsere bisher in Dortmund verteilten Standorte haben wir im Zuge dessen zu einem effizienten Verwaltungs- und Produktionsbereich zusammengeführt“, so Holger Herchenhein, Leiter des Wilopark-Projekts. „Unsere werkseigene Allee ist tagsüber auch Fußgängern, Radfahrern und dem Nahverkehr zugänglich. Die öffentliche Erschließung, die neue Nortkirchenstraße, befindet sich nun am nördlichen Rand des Firmengeländes.“ Von den Bestandsgebäuden der sechziger Jahre trennte sich das Unternehmen, die neuen Gebäude sind mit Blick auf die Nachhaltigkeitsstrategie von Wilo errichtet und betrieben.

 

Klimaneutrale Produktion in modernem Umfeld

Bis zum Jahr 2025 strebt Wilo an den weltweiten Standorten eine klimaneutrale Produktion an. In Dortmund soll dieses Ziel bereits jetzt erreicht werden: „Wir erzeugen grüne Energie mit der Photovoltaik-Anlage und decken weitere Bedarfe mit Ökostrom und einem Blockheizkraftwerk“, erklärt Herchenhein.

Wärmerückgewinnung und die intelligente Gebäudeleittechnik sowie ein ganzheitliches Energie-Monitoring und -Management sind Bestandteil des Nachhaltigkeitskonzepts. Hier macht sich Wilo die fortschreitende Digitalisierung zu Nutze: Nicht nur in den eigenen Produkten spielen Sensorik, Kommunikationsfähigkeit sowie Datenmonitoring und -auswertung eine zentrale Rolle. Auch in der Factory wird die Echtzeit-Überwachung der Produktionsprozesse eingesetzt, um diese energetisch so effizient wie möglich zu gestalten und gegebenenfalls anzupassen. So werden zum Beispiel Elektrizität, Wärme und Kälte zentral über effiziente Anlagen und ein Verteilernetz zur Verfügung gestellt. Unter dem Strich reduziert sich durch diese Maßnahmen der Energieverbrauch gegenüber 2015 um bis zu 40 %, der CO2-Ausstoß um 3.500 t. Das Regenwasser der Außenanlagen sowie über 70.000 m² Dachfläche wird aufgefangen und in Stauraumkanälen gespeichert: „Das Regenwasser wird auf den Gründächern und in unterirdischen Kanälen gesammelt. Ein Teil davon kommt dann als Brauchwasser zum Einsatz, zum Beispiel für die Kühlung und WC-Spülung auf dem Gelände“, erläutert Holger Herchenhein weiter. „Sobald der Südteil fertig gestellt ist, wird ein weiterer Teil des Wassers dann zur Bewässerung der Pflanzen dort verwendet. Aus dem ungenutzten Regenwasser werden Sedimente gefiltert und dieses anschließend einem Bach und damit dem natürlichen Wasserkreislauf wieder zugeführt.“ Das Gründach fungiert darüber hinaus als natürliche Gebäudeisolierung und verbessert das Mikroklima des Wiloparks. Der Primärenergiebedarf kann zu einem großen Teil durch die 6.000 m² Solarpaneele gedeckt werden: etwa 10 % des gesamten Stromverbrauchs und 70 % der Grundlast im Sommer werden durch die Photovoltaik-Anlage erzeugt. Zusätzlich benötigter Strom wird am Standort durch ein Blockheizkraftwerk erzeugt, dessen Abwärme zudem ganzjährig genutzt wird: zur Heizung in den Wintermonaten und durch Umwandlung in Kälte zur Kühlung in den Sommermonaten. Die weiteren Bedarfe werden ausschließlich als „grüner Strom“ aus erneuerbaren Energien zugekauft.

 

Effiziente Pumpenlösungen aus eigener Herstellung

Insgesamt 166 Wilo-Pumpen sind auf dem Wilopark in Betrieb: „Wilo-Stratos Maxo“, „Wilo-Stratos Giga“, „Wilo-CronoLine IL-E“ und „CronoTwin DL-E“ sowie die „Wilo-DrainLift“. 133 der Pumpen kommen in der Factory, 33 Pumpen im Bürokomplex Pioneer Cube für Heizung, Lüftung und Kühlung zum Einsatz.

Mit der „Wilo-Stratos Maxo“ setzt das Unternehmen ganz auf smarte Produkte. Die „Maxo“ ist die erste Pumpe, die über eine selbsterklärende Benutzeroberfläche verfügt – und die Installation und Bedienung einfach macht. Auch die Systemeffizienz definiert die Pumpe neu: Mit innovativen Energiesparfunktionen und Regelungsarten erzielt sie einen maximalen Systemwirkungsgrad. Höchste Kompatibilität mit bestehenden Systemen ist ebenfalls selbstverständlich.

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