Podolskis Soccer World

Heizung und Kühlung in alter Industriehalle

Er ist Fußballstar, Dönerladen- und Eisdielen-Besitzer – jetzt hat er zusätzlich noch eine eigene Soccer-Halle in Köln: Lukas Podolski. Mit der „Straßenkicker Base“ erfüllte sich der Weltmeister und Förderer vielzähliger sozialer Projekte für Kinder und Jugendliche einen besonderen Traum. In einer historischen Industriehalle im Stadtteil Köln-Mühlheim eröffnete Poldi im Juli 2020 seine Soccer-Halle mit dem Namen „Straßenkicker Base“ – mit Kühlung über Kaltwassersätze und Heizung über Dunkelstrahler.

Auf über 5.100 m² ist in zwei rund 8 m hohen Industriehallen des Carlswerks, einer ehemaligen Kabelfabrik aus dem Jahr 1874, eine Indoor-Soccer-Halle mit insgesamt sieben Plätzen entstanden. Neben fünf klassischen Kunstrasenfeldern gibt es zusätzlich zwei Multifunktionsfelder für Futsal, Basketball und Rollstuhlsport. Auch Schulsport findet in der „Straßenkicker Base“ statt, in der zudem fast 400 Zuschauer auf insgesamt drei Tribünen Platz nehmen können. Weitere 600 m² stehen als frei verfügbare Event-Fläche zur Verfügung. In der „Straßenkicker Base“ befinden sich außerdem eine Sports-Bar, ein E-Sports-Bereich sowie mehrere Büros und Tagungsräume. Die Umbauarbeiten von der Industriehalle zum Soccer-Tempel dauerten rund neun Monate.

Die Anforderungen an die Heizung decken sich mit den Vorteilen einer direkten Infrarot­heizung. Gefordert waren Energieeffizienz und Flexibilität. Idealerweise sollte jedes Spielfeld individuell und schnell beheizbar sein – unbenutzte Felder sollten ganz zeitgemäß und umweltorientiert unbeheizt bleiben. Neben einer angenehmen Wärme im Winter war die Idee, in den Sommermonaten den Spielbetrieb durch eine Kühlung angenehmer zu gestalten und die Klimalösung auf die Büro- und Tagungsräume auszuweiten.

Wenn Dunkelstrahler chillen

Nach intensiven Vergleichen mit anderen Heizsystemen entschied man sich, die Spielfelder mit 15 Dunkelstrahlern des Herstellers Schwank zu beheizen. Die vollisolierten und stufenlos modulierenden „calorSchwank“ werden zeit- und temperaturabhängig geregelt. Jedes Spielfeld lässt sich dabei individuell ansteuern. Die Dunkelstrahler, die sich direkt über den Plätzen befinden, wurden mit stabilen Ballschutzgittern nach der DIN ausgerüstet.

Zur Kühlung der Halle setzte Schwank auf zwei „ECOi-W U-125CW“-Kaltwassersätze von Panasonic, mit einem SEER von 3,9 und je 115 kW Kühlleistung. Ein Kaltwasserpufferspeicher mit 2.300  l versorgt ein bauseitiges RLT-Gerät mit einem Luftvolumen von ca. 15.000 m³/h zur Hallenkühlung. Für die Büro- und Tagungsräume übernehmen zwei VRF-Wärmepumpensysteme mit insgesamt acht Innengeräten die Klimaaufgaben. So lassen sich die Räume im Sommer klimatisieren und im Winter beheizen, je nach Bedarf. Oliver Hamacher, Geschäftsführer der „Straßenkicker Base“: „Auf Knopfdruck können wir die Felder beheizen, auf denen gerade gespielt wird. Dort, wo nicht gespielt wird, kann die Heizung ausgeschaltet bleiben. Das ist sehr effizient und spart uns eine Menge an Heizkosten. Die Büros und Tagungsräume können wir je nach Bedarf individuell heizen oder kühlen – das ist super.”

„Systeme, die ideal einander ergänzen“

Das Wichtigste für Lukas Podolski war und ist das Wohlbefinden der kleinen und großen Kicker. Da punkten die Dunkelstrahler mit ihrer schnell spürbaren und angenehmen Wärme ohne störende Geräuschentwicklung oder Zugluft. Neben dem Komfort spricht die Energieeffizienz für den Einsatz von Infrarotheizungen. Die Wärmeübertragung ohne Luft und die Möglichkeit, nur einzelne Zonen bzw. Spielfelder zu beheizen, spart nachhaltig Heizkosten. Damit sich Spieler und sportbegeisterte Besucher auch an warmen Tagen wohl fühlen, kann die Halle mittels der Kaltwassersätze auf die gewünschte Temperatur runtergekühlt werden. In den Büros und Tagungsräume übernehmen das die energieeffizienten und umweltfreundlichen VRF-Wärmepumpensysteme.

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