Natürliches Kältemittel für hochwertigen Digitaldruck

Druckerei setzt auf effiziente Kühltechnologie

Nachhaltiges Handeln und der effiziente Umgang mit Ressourcen sind selbstverständliche Grundwerte der Thiekötter Druck GmbH & Co. KG aus Münster. Mit einem betrieblichen Umweltschutzsystem verfolgt das Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz und setzt auf modernste Technologie, um seinen CO2-Fußabdruck zu minimieren. Beim Thermomanagement vertrauen die Inhaber deshalb seit mehr als 20 Jahren auf energieeffiziente Systeme von Technotrans. Jetzt gehen beide Partner den nächsten Schritt: Für seine neue HP Indigo Digitaldruckmaschine investierte das Unternehmen als erste Druckerei in die neue Generation des „ECOtec.chiller xtend“ mit natürlichem Kältemittel.

Als Thomas Edison im Jahr 1879 die erste funktionierende Glühbirne präsentierte, legte die Druckerei Thiekötter im westfälischen Münster den Grundstein für eine mehr als 140-jährige Tradition im Druckhandwerk. Heute wird das Unternehmen in fünfter Generation von den Geschwistern Anja und Daniel Thiekötter geführt. Die Druckerei produziert Verpackungen und Werbemittel im Offset- und Digitaldruck in kleinen bis mittleren Auflagen für namhafte Kunden aus dem Qualitätssegment. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist die strategische Flexibilität des Unternehmens, das sich immer frühzeitig den Veränderungen des dynamischen Print-Marktes anpasst. Bereits Anfang der 2000er-Jahre investierte Thiekötter in Digitaldrucktechnologien, die seitdem kontinuierlich ausgebaut wurden. Laut Geschäftsführung war das die richtige Entscheidung: „Insbesondere in den vergangenen Jahren ist die Nachfrage nach hochwertigen Verpackungen, individuellen Etiketten und Spezialdrucken stark angestiegen“, so Daniel Thiekötter.

Eines blieb über die Jahre jedoch unverändert: das umfassende Engagement für Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz. Im Rahmen des betrieblichen Umweltschutzsystems optimiert Thiekötter fortlaufend seine Prozesse. Die Maßnahmen reichen vom Einsatz FSC-zertifizierter Papiere und 100 % Ökostrom über Druckfarben aus nachwachsenden Rohstoffen bis hin zur Nutzung der Druckmaschinen-Abwärme zum Heizen. Die Druckerei bietet ihren Kunden sogar an, den anfallenden CO2-Ausstoß zu kompensieren, damit diese ein CO2-neutrales Druckprodukt erhalten. Technologie spielt dabei eine zentrale Rolle: „Unser Hauptaugenmerk liegt auf einer effizienten Produktion. Wir setzen auf moderne Lösungen im Bereich der Mess- und Regeltechnik sowie der Peripherie“, betont der Unternehmer.

High-End-Thermomanagement für Produktionsprozess

Ein wichtiger Effizienz-Baustein ist das Thermomanagement der Druckmaschinen. Hierbei setzt das Unternehmen seit mehr als 20 Jahren auf Systeme des Herstellers Technotrans. „Wir schätzen die konstruktive, partnerschaftliche Zusammenarbeit und regionale Nähe“, so Thiekötter. „Als wir vor der Anschaffung einer neuen Digitaldruckmaschine standen, war Technotrans für uns deshalb erneut die erste Anlaufstelle.“ Die zentrale Frage für Thiekötter lautete dabei: Was ist die für den Prozess optimale und gleichzeitig ökologischste Lösung? Neben einer einhundertprozentigen Verfügbarkeit erforderte die Druckmaschine Kühlwassertemperaturen im einstelligen Bereich, eine hohe Regelgenauigkeit sowie eine druckleistungsspezifische und geregelte Kälteleistung. Nach genauer Analyse der Anforderungen und Gegebenheiten in der Produktion vor Ort war die Antwort klar: Thiekötter entschied sich für eine kundenspezifische Ausführung des „ECOtec.chiller xtend“ mit natürlichem Kältemittel.

Bei der Kühllösung handelt es sich um ein modulares System für hochflexibles Thermomanagement, sagt Peter Böcker, Leiter Division Print bei Technotrans. „Der ECOtec.chiller ist eine vibrationsarme und laufruhige Kühllösung, die mithilfe leistungsgeregelter Antriebe jederzeit energieeffizient arbeitet.“ Die xtend-Baureihe ist zur allgemeinen Flüssigkeitskühlung mit hocheffizienten Plattenwärmeübertragern ausgestattet. In Verbindung mit der Microchannel-Technologie verringert sich der Kältemitteleinsatz um bis zu 60 % gegenüber konventionellen Lösungen. Auch die Energiekosten können deutlich gesenkt werden: In Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur regelt das Gerät den energetisch optimalen Betriebspunkt (SEPRWert) des Komplettsystems selbständig. Dadurch sind Energieeinsparungen von bis zu 30 % möglich. „Mit diesen Eigenschaften zahlt der Chiller auf das Ziel Thiekötters ein, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren“, so Böcker.

Natürliches Kältemittel: langfristige und umweltfreundliche Lösung

Darüber hinaus ist das kompakte Gerät mit einer Energiedichte von 60 KW/m2 besonders leistungsstark und bietet gleichzeitig eine hohe Betriebssicherheit. Sowohl im Kälte- als auch im Kühlmediumkreis führt eine zusätzliche Sensorik eine kontinuierliche Prozessüberwachung durch. Der modulare Aufbau des Kühlsystems erlaubt ein hohes Maß an Flexibilität, die der Hersteller dazu nutzte, das Gerät präzise auf die Anforderungen des Thiekötter-Digitaldrucks zuzuschneiden. Die Besonderheit der Ausführung für die Münsteraner Druckerei liegt darüber hinaus im Einsatz des natürlichen Kältemittels R290 (Propan). „Neben der Energieeffizienz des Systems ist die Nutzung eines natürlichen Kältemittels ein großer Vorteil für uns. Mittel- bis langfristig führt das zu einer weiteren Verbesserung unserer CO2-Bilanz“, betont Thiekötter.

Mit der gewählten Lösung stellt sich die Druckerei vor dem Hintergrund der EU-weiten F-Gas-Verordnung zukunftssicher auf. Ab 2027 dürfen Neuanlagen mit einer Kälteleistung größer 12 kW nur noch Kältemittel mit einem GWP-Wert (Global Warming Potential) von maximal 750 verwenden. Bei kleineren Anlagen liegt diese Grenze sogar bei einem maximalen GWP von 150. Bereits heute fördert der Bund ausschließlich Anlagen, die mit natürlichen Kältemitteln betrieben werden. Propan hat einen GWP-Wert von 0,02 und ist daher eine langfristige und umweltfreundliche Lösung für Thermomanagement-Systeme. Diese frühzeitige Umstellung der Druckerei auf eine Lösung mit natürlichem Kältemittel schafft nicht nur Rechtssicherheit, sondern hat auch wirtschaftliche Vorteile: Denn die aktualisierte F-Gas-Verordnung sieht eine kontinuierliche Verringerung teilfluorierter Kohlenwasserstoffe innerhalb der EU vor. „Das führt dazu, dass Kältemittel mit stärkerer Klimawirkung zunehmend rarer, schwieriger zu beschaffen und in ihrer Preisentwicklung unvorhersehbar kostenintensiver werden“, erklärt Böcker.

Reibungslose Abläufe durch eingespielte Zusammenarbeit

Gewohnt effizient und reibungslos verlief laut Thiekötter die Zusammenarbeit der langjährigen Partner vom Projektstart bis zur Inbetriebnahme und darüber hinaus. „Wir sind erneut sehr zufrieden mit der Beratung und dem intensiven Austausch insbesondere in den ersten sechs Monaten nach Inbetriebnahme“, so der Druckereichef. Der Hersteller führte in dieser Feldtestphase kleinere Feinjustierungen an dem Kühlsystem durch, um exakte und optimierte Parameter für den Betrieb an der Digitaldruckmaschine sicherzustellen. Für den Unternehmer steht bereits jetzt fest, dass es nicht die letzte Investition in umweltschonende Technologien gewesen ist. „Unser Anspruch ist es, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu sein“, so Thiekötter. Auch Technotrans hat sich das Ziel gesetzt, zum Ende des Geschäftsjahres 2030 an allen Standorten weltweit klimaneutral zu produzieren.

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