ALDI SÜD optimiert seine Kältetechnik

Natürliche Kältemittel, Energiemonitoring und Nachhaltigkeit

Egal ob für Joghurt, Schnitzel, Eis oder Fischstäbchen: Eine optimale Kühlung und Tiefkühlung sind unverzichtbar im Lebensmittelhandel. Als nachhaltig handelnder Discounter hat sich ALDI SÜD zum Ziel gesetzt, auch bei seiner Kältetechnik auf Effizienz und Umweltschutz gleichermaßen zu achten.

ALDI SÜD treibt die Umstellung auf umweltfreundliche Kältemittel voran. Fast 80 % der Kühlregale in den rund 1910 Filialen werden bereits mit dem natürlichen Kältemittel CO2 betrieben. „Dank der CO2-Technologie dürfen wir uns im Bereich der Gewerbekälte guten Gewissens als Vorreiter im deutschen Lebensmitteleinzelhandel bezeichnen“, so Jens Straßburg, Director Refrigeration bei ALDI SÜD in Deutschland und damit verantwortlich für die Kältetechnik. „Neben CO2 in unseren Kälteanlagen setzen wir seit dem Jahr 2016 bei allen steckerfertigen Kühlmöbeln auf Propan, ebenfalls ein natürliches Kältemittel. Wir verfolgen einen ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz. Daher optimieren wir fortlaufend unsere Technologien und setzen auf modernste Kältetechnik“, sagt Jens Straßburg.

Leckagen beheben mit wiederaufbereiteten Kältemitteln

Seit Mitte des Jahres 2018 werden bei ALDI SÜD Kältemittel wie R134a oder R404A nach der Demontage einer Kälteverbundanlage wiederaufbereitet und weitergenutzt. „Wir bauen einen Pool dieser wiederaufbereiteten Kältemittel auf, auf den die Kälteanlagenbauer regionsübergreifend zugreifen können, um Leckagen zu beheben. Alle Kältemittelbewegungen protokollieren wir mit einem innovativen Kontrollsystem. Dieses System bietet allen Verantwortlichen einen genauen Überblick über die Füllmenge des Kältemittels der Kälteverbundanlage und über die vorhandenen Nachfüllmengen“, erklärt Jens Straßburg.

Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001

ALDI SÜD hat ein Energiemanagementsystem (EMS) implementiert, das nach DIN EN ISO 50001 vom TÜV Nord zertifiziert ist. Das EMS dient der kontinuierlichen Effizienzsteigerung und Energieoptimierung. Viertelstündlich werden alle relevanten Verbräuche erfasst und so Mehrverbräuche in den Filialen identifiziert. Täglich werden so unternehmensweit mehr als zwei Millionen Datensätze erhoben und ausgewertet.

Durch die zeitnahe Identifizierung unnötiger Energieverbräuche kann ALDI SÜD die Energieeffizienz seiner Filialen frühzeitig und signifikant verbessern. Im Jahr 2018 konnten durch das EMS rund 1100 Mehrverbräuche identifiziert und abgeschafft werden. Somit konnten mehr als 10 Mio. kWh Energie eingespart werden. Um diese Prozesse zu unterstützen und zu koordinieren, ist bei ALDI SÜD eine zentrale Abteilung für das Energiemanagement zuständig. Darüber hinaus sind in jeder der 30 Regionalgesellschaften Energiemanagementbeauftragte im Einsatz.

Energieverbräuche genau erfassen

„Mit Hilfe dieses intelligenten Monitoringsystems, das unter anderem für die Kältetechnik entwickelt wurde, können wir alle kältetechnischen Energieverbraucher der Filialen genau auslesen“, so Jens Straßburg. Zu diesen Energieverbrauchern gehören alle Kühlregalelemente, alle Kühlräume und die gesamte Kälteverbund­anlage. Auf diese Weise wird jeder Energiemehrverbrauch genau erfasst und ausgewertet. Bei signifikanten Abweichungen von den Sollwerten wird automatisch ein Alarm abgesetzt, um Kühlausfälle zu vermeiden. Das frühe Erkennen dieser Auffälligkeiten bei jeder energetischen Untereinheit führt dazu, dass Mehrverbräuchen oder sogar technischen Ausfällen effektiv vorgebeugt werden kann.

Monatliche Energie- und Temperaturkonformitätsberichte stellen für die Filialen die durchschnittlichen Energieverbräuche und Temperaturen pro Untereinheit dar. Diese werden dann im Nachgang an die Kälteanlagenbauer kommuniziert und im Anschluss durch diese behoben. Zusätzlich wird quartalsweise eine „Energieoffensive“ mit den Kälteanlagenbauern durchgeführt, bei der Verbesserungspotenziale von auffälligen Kälteverbundanlagen besprochen und deren Umsetzung nachverfolgt werden.

Ausgezeichnete Kältetechnik

Im Mai 2018 wurde ALDI SÜD vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit als einer der Träger des deutschen Kältepreises in der Kategorie „Intelligentes Monitoring von Kälte- und Klimaanlagen“ ausgezeichnet.

Zudem hat die Nichtregierungsorganisation Environmental Investigation Agency (EIA) ALDI SÜD im Juni 2017 als Green Cooling Leader ausgezeichnet. Der Titel wird von der EIA an Einzelhändler verliehen, die unternehmensweit vorbildliches Engagement bei der Umstellung auf HFC-freie Kältemittel zeigen. Nachzulesen ist dies in dem Bericht „Chilling Facts“ Vol. VII, der von der EIA veröffentlicht wurde.

Weitere Informationen zum Umwelt-Engagement von ALDI SÜD:

www.aldi-sued.de/umwelt.

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