Zeitungsinserate – was spricht für Anzeigenwerbung?

Marketing im regionalen Umfeld

Für Handwerksbetriebe sind Zeitungen sind nach wie vor das wichtigste Medium, wenn es um Werbung geht. Etwa 80 % der über 14-Jährigen lesen die Tageszeitung – gedruckt, online und mobil. In der öffentlichen Wahrnehmung haben die Printmedien dabei eine besonders große Macht. Bis zu 30 Minuten täglich liest Ihr Kunde „seine Zeitung“. Bei der Zeitungslektüre ist der Leser gewöhnlich in einem entspannten Zustand und kann Inserate aufmerksamer aufnehmen und verinnerlichen. Für viele wirkt das Zeitungsinserat glaubwürdiger als andere Medien.

Inserate sind ein ideales Mittel, um Leser auf die Webseiten Ihres Betriebs aufmerksam zu machen. So entstehen medienübergreifende Synergien zwischen Online- und Offline-Werbung. Das eine schließt also das andere nicht aus.

Sie haben ein begrenztes Werbebudget, müssen also sorgfältig planen. Neben der Tageszeitung ist z.B. auch die monatlich erscheinende Mitgliedszeitschrift „Haus und Grund“ ideal für Inserate. Sie erreichen mit wenig Streuverlust eine interessierte Zielgruppe: Die Eigentümer und Investoren von Häusern und Wohnungen. Zeitschriften, die monatlich erscheinen, haben eine intensive und längere Lesezeit. Wenn Sie in Anzeigenblättern inserieren (kostenlose Verteilung), sprechen Sie eine andere Zielgruppe an als in der regionalen Tageszeitung. Zu empfehlen sind auch die sogenannten Gemeinschaftsanzeigen, in denen verschiedene Handwerker gemeinsam inserieren. Wo immer Sie Werbung machen, sollte nicht von Ihrem Wettbewerb abhängen. Planen Sie eigenständig und unabhängig.↓

Die Gestaltung

Wie oft kann man die gleiche Anzeige unverändert wiederholen? Kleinanzeigen (ein- oder zweispaltig bis 40 mm hoch) müssen wiederholt werden, damit sie wirken. Der Leser prägt sich Ihre Firma durch Wiederholungen ein, er kann sich im Bedarfsfall schnell an Sie erinnern. Bei der Erinnerungswerbung genügt es, wenn Sie nur die Adresse Ihres Betriebes inserieren.

Eine moderne Schriftart und ein Bild fallen auf. Leser knüpfen an eine modern wirkende Werbeaussage Gedanken an einen modern geführten Betrieb. Diese Gedankenverbindung fördert das Erscheinungsbild Ihres Betriebs. Wenn Sie Ihre Anzeige selbst gestalten, schauen Sie sich vorher Zeitungsinserate Ihrer Kollegen an, nicht um andere zu kopieren, sondern um sich von ihnen abheben. Übrigens: Unterstreichungen und Großbuchstaben sind von gestern. Nutzen Sie Kursivschrift oder Fettdruck, wenn Sie etwas hervorheben möchten.

Neben der Postadresse genügt die Telefonverbindung. Statt Tel. heißt es Fon und auf die Faxverbindung können Sie ganz verzichten. Wichtig sind vor allem Internet und Mail-Adresse. Die Rufnummer des Notdienstes wird auch oft erwähnt, weil sie den Leser interessiert.

Planen Sie langfristig, jährlich oder halbjährlich und nicht spontan, wenn es gerade notwendig ist. Der Werbeerfolg wirkt sich nur langfristig aus, schneller Erfolg ist die Ausnahme. Mit jedem Inserat prägen Sie das Image Ihrer Firma, deshalb sollten Sie sich die Gestaltung sorgfältig überlegen. Eine  professionell gestaltete Anzeige fällt positiv auf, und im Bedarfsfall erinnert sich der Kunde an Ihre  Werbung.

Die Platzierung

Immer wieder entsteht die Frage: Wo ist meine Anzeige richtig platziert? Ist die rechte Seite besser? Oder wirkt die Anzeige auf der linken Seite optimal? Noch immer lesen die meisten eine Zeitung von vorne nach hinten, so dass dann die rechte Seite zuerst und dann die linke gelesen wird. Genau umgekehrt ist es bei den Lesern, die eine Zeitung von hinten nach vorne lesen. Es gibt aber keine Untersuchung, die belegen könnte, wie viele Leser so und wie viele anders lesen. Die dicken Zeitungsausgaben am Wochenende werden ganz unsystematisch gelesen: bestimmte Teile der Zeitung werden von hinten her gelesen, andere Zeitungsteile umgekehrt. Die Wirkung Ihrer Anzeige hängt nicht primär von der linken oder rechten Seite ab. Gute Kontaktpflege zur Anzeigenredaktion Ihrer Tageszeitung sorgt in jedem Fall für die Erfüllung Ihrer Platzierungswünsche.

Der Erscheinungstag

Ob Ihre Anzeige wirkt, hängt auch vom Wochentag ab. Am Montag oder Mittwoch, wenn der Anzeigenteil dünn ist, fallen Inserate grundsätzlich stärker auf. Am Samstag bietet die Zeitung den bekannten „Anzeigenfriedhof“. Da „lebt“ die Zeitung zwar länger (Samstag und Sonntag), durch die Vielzahl der Inserate besteht die Frage, ob sie gelesen werden. Fällt Ihre Werbung überhaupt auf? Umfragen bestätigen, dass der Wechsel zwischen den Wochentagen günstig ist. So erreichen Sie alle Kunden mit den unterschiedlichen Lesegewohnheiten innerhalb der Woche.

Inserieren Sie vor allem in der Zeitungsbeilage, wenn es um Bauen, Sanieren, um Gebäudetechnik, Energieeinsparung oder Wohnen geht. Die meisten Tageszeitungen bringen zwei Mal jährlich eine Sonderbeilage, da dürfen Sie nicht fehlen. Es ist nachgewiesen, dass Beilagen sogar aufgehoben werden, also eine längere Lebensdauer haben, da darf Ihre Anzeige nicht fehlen.

Möglichkeiten für die Schlagzeile

Die Headline soll die Bedürfnisse und Wünsche des Lesers ansprechen. Gerade bei Kleinanzeigen sind aussagekräftige Worte wichtig. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: den Text als Frage zu stellen oder als Aufforderung. Beilspiele für die Frageform: „Beim Heizen Geld sparen?“, „Komfortklima in der Wohnung realisieren?“. Diese Fragen sollen vom Leser mit Ja beantwortet werden. Noch konkreter kann man mit Zahlen texten, z.B. „Bis zu 30 % sparen?“.

Beispiele für die Methode der Aufforderung: „Gönnen Sie sich ein klimatisiertes Zuhause“, „Sparen Sie Heizkosten“, „Nutzen Sie die Förderung“. Sie können den Leser in plakativer Weise direkt zum Handeln auffordern.

Wenn Sie Ihr Leistungspaket aufzählen, beginnen Sie immer mit dem wichtigsten Punkt, überlassen Sie bei einer Aufzählung die Reihenfolge nicht dem Zufall. Ihre Kernkompetenz gehört an den Anfang. Die sogenannten „Traditionsangaben“, z.B. „seit über 40 Jahren …“ stehen in der Diskussion. Nicht jeder Kunde lässt sich dadurch beeindrucken, dass Ihre Firma in der dritten Generation besteht. 

Das Anzeigenblatt

Eine Anzeige dort ist preisgünstiger als in der Tageszeitung. Anzeigenblätter  erscheinen in einer sehr hohen Auflage. Sie sind kostenlos und werden an jeden Haushalt geliefert, sofern das nicht durch einen Aufkleber am Briefkasten verboten ist („Bitte keine Werbung und kostenlose Zeitung“). Die Auflage kann noch so hoch sein, die Zahl der tatsächlichen Leser, die Ihr Angebot lesen, ist meist deutlich geringer. Dennoch berichten Inserenten über gute Erfolge mit ihrer Werbung. Manche Anzeigenblätter bieten auch kurze redaktionelle Notizen, Serviceartikel und Rätsel und heben sich damit qualitativ ab. Mehr Leseanreiz heißt für Sie: Die Zahl der potenziellen Kundenkontakte steigt.

Jemand, der aufhört zu werben, um Geld zu sparen, könnte genauso gut seine Uhr stoppen, um Zeit zu sparen.

Mini-Tipps für den Maxi-Erfolg

Verzichten Sie im Text auf Floskeln, z.B. „Wir freuen uns auf Ihren Besuch“, oder  „Wir beraten Sie gerne“. Das sind Selbstverständlichkeiten.


Wechseln Sie den Erscheinungstag, inserieren Sie nicht immer am gleichen Wochentag. Wechseln Sie aber nicht das Format, das schadet der Gewöhnung.


Vermeiden Sie ganze Sätze, gerade bei kleineren Inseraten. Nutzen Sie Schlagwörter, die sich der Leser schnell einprägen kann.


Sie wissen – „steter Tropfen höhlt den Stein“. Demnach inserieren Sie besser kleinformatig und öfter als monatlich einmal im größeren Format.


Wählen Sie keine quadratischen Formate, laut Werbeagenturen werden diese gerne überlesen. Auffälliger sind Hoch- oder Querformate.


Wählen Sie keine schwer leserlichen Schriftarten, wechseln Sie im Inserat nicht Schrift­typen, das wirkt unruhig. Bei der Schriftgröße denken Sie an den Leser. Soll sich der Leser extra die Brille aufsetzen?


Die symmetrische Textanordnung wirkt konservativ und wird nicht mit einer fortschrittlichen Firma identifiziert. Aktuell sind der Blocksatz oder schräg verlaufende Texte.


Der Negativdruck (weiß auf schwarz) fällt auf, aber die Leserlichkeit ist schwieriger. Nur bei geringer Textmenge ist Negativdruck günstig.


Nutzen Sie Farben, entweder über die ganze Fläche oder nur für den Rahmen, denn Schwarz/Weiß langweilt.


Die Platzierung im Lokalteil ist teuer, aber Ihr Inserat fällt auf. Da kommen Sie dann mit weniger Inseraten aus. Im Anzeigenteil geht Ihre Werbung eventuell unter, Sie müssen also öfter inserieren.

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