Flexibilität als Schlüssel
zur Energieeffizienz
Wie intelligente Steuerung Industrieprozesse nachhaltiger und wirtschaftlicher macht
zur Energieeffizienz
Die Energiefrage stellt sich neu – nicht nur für Haushalte, sondern besonders für die Industrie. Wenn Strompreise binnen Stunden um ein Vielfaches schwanken, Ladesäulen für e-LKWs ans Netz wollen und Produktionsprozesse unter Kostendruck stehen, reicht „Energiemanagement“ allein nicht mehr aus. Hinzu kommen verschärfte regulatorische Anforderungen, ESG-Kriterien, Berichtspflichten und das wachsende öffentliche Interesse an nachhaltiger Produktion. Unternehmen müssen nicht nur effizient wirtschaften, sondern auch Verantwortung zeigen – gegenüber Kunden, Umwelt und Mitarbeitenden. Deshalb geht fleXality einen Schritt weiter. Das KI-basierte System erkennt, wann Energie günstig und verfügbar ist, und verschiebt energieintensive Prozesse automatisch in diese Zeitfenster. So entsteht aus einem Lager ein Energiespeicher, aus dem Strompreis ein Steuerungsimpuls, und aus herkömmlichen Anlagen ein intelligentes System mit messbarer Wirkung: Weniger Kosten, weniger Emissionen, mehr Effizienz.
Energie steuern, statt nur managen
Wer Energie nur „managt“, also misst und dokumentiert, reagiert oft zu spät. Wirkliche Einsparungen entstehen, wenn man Energieflüsse aktiv steuert – dynamisch, vorausschauend und intelligent vernetzt mit Strommarkt, Wetter und dem Zustand der eigenen Anlage. Genau das macht das Energiemanagementsystem „fEnOMS“ von fleXality.
Im Zentrum steht ein KI-Algorithmus, der Prognosen zu Lastprofilen, Strompreisen und Witterungslagen kombiniert und daraus konkrete Steuerungsbefehle ableitet. So werden Kälte- oder Wärmeprozesse gezielt in Zeiten niedriger Strompreise verlegt – etwa bei Überschuss aus PV- oder Windanlagen – oder bei drohenden Lastspitzen geglättet.
Das Besondere: Die Plattform nutzt bestehende Infrastruktur. Zusätzliche Sensorik ist nicht nötig. Die Software dockt an vorhandene Steuerungen an und optimiert den Betrieb in Echtzeit. Damit wird „fEnOMS“ zur digitalen Schaltzentrale für alle energieintensiven Prozesse am Standort – von der Kälteanlage bis zur Ladesäule.
Energie in Ware speichern und damit Geld, CO₂ und Diesel sparen
Was passiert, wenn man ein Tiefkühllager nicht nur als Infrastruktur versteht, sondern als strategisches Element im Energiesystem? Genau hier beginnt der Unterschied zwischen klassischem Energiemanagement und einem intelligenten Ansatz. Denn Kühlware ist mehr als ein Produkt – sie ist Energiespeicher, Wärmeträger und Kostentreiber in einem.
Der Schlüssel liegt in der Temperatur. Wer weiß, wie stark man die Ware tatsächlich vorkühlen kann, bevor sie ausgeliefert wird, gewinnt Handlungsspielraum. Wird der Kühlprozess in die Zeiten verlagert, in denen Strom besonders günstig oder lokal verfügbar ist – etwa durch PV-Erzeugung – sinken nicht nur die Stromkosten. Auch der Dieselverbrauch der Lkw kann prinzipiell reduziert werden, wenn die Ware kälter geladen wird. In der Praxis sind bis zu 30 % Kraftstoffeinsparung allein durch gezielte Vorkühlung möglich.
Wirtschaftlich lohnt sich die Vorkühlung auch für den Kühlhausbetreiber selbst – unabhängig davon, wer die Transporte durchführt. Durch gezielte Vorverlagerung der Kühlleistung in Zeiten günstiger Strompreise sinken die Stromkosten am Standort spürbar – auch ohne Betrachtung des Dieselverbrauchs der Lkw. Die betriebswirtschaftliche Bilanz verbessert sich also innerhalb der eigenen Unternehmensgrenze, selbst wenn der logistische Nutzen bei einem Dritten liegt. Wird die Kühlenergie hingegen zu teuren Zeiten nachgeliefert (z. B. bei kurzfristiger Aufladung kurz vor Auslieferung), entstehen vermeidbare Lastspitzen und Strommehrkosten. Die KI erkennt diese Zusammenhänge automatisch und optimiert den Kühlverlauf dementsprechend.
In der Praxis hat sich außerdem gezeigt, dass die zusätzliche Kühlenergie nicht ausschließlich in den äußeren Schichten der Ware verbleibt. Abhängig von Produkttyp, Verpackung und Lagerdauer kann sich die Temperaturabsenkung über die Zeit hinweg in den gesamten Warenkörper fortsetzen. Selbst bei begrenzter Tiefendurchkühlung bleibt die Wirkung spürbar – etwa durch eine geringere Rückerwärmung beim Beladen oder längere Stabilität in der Transportkette. Die Steuerung erfolgt dabei stets im Rahmen der produktspezifischen Toleranzen.
Das bereits veröffentlichte Beispiel am Unternehmen Ecocool (www.t1p.de/KKA3-25Ecocool) zeigt, wie sich dieses Prinzip umsetzen lässt – ohne neue Technik, allein durch eine kluge Steuerung – gekoppelt mit der Energiewirtschaft. Die Ware wird bei günstigen Strompreisen tiefer gekühlt, bei teurem Bezug lässt man die Temperatur innerhalb der Toleranzen leicht ansteigen. Die Intelligenz der Software erkennt, wann welche Kühlleistung sinnvoll ist – und wann sie einfach nur verschwendet wäre.
So entsteht ein thermischer Speicher, der sich nicht nach starren Sollwerten richtet, sondern nach Strompreisen, Wetterdaten und logistischen Anforderungen. Dies hängt vom jeweiligen Kundenfall ab – insbesondere von der eigenen Stromproduktion, den Netzentgelten, dem Arbeitspreis sowie der Nutzung des Kühllagers und einer eigenen Spedition. Das System denkt mit – und rechnet sich.
Technik, die mitdenkt – wie KI zur Steuerungszentrale wird
Die Basis von fleXality ist kein starrer Regler, sondern ein lernfähiges System. Die Softwareplattform „fEnOMS“ nutzt Künstliche Intelligenz, um aus Wetterprognosen, Strommarktdaten, Betriebsparametern und Nutzerzielen ein dynamisches Steuerungskonzept zu entwickeln – für jeden Tag, jede Stunde, jeden Standort.
Der Algorithmus ermittelt eine Abschätzung der zukünftigen Energiebedarfe der angeschlossenen Verbraucher – zum Beispiel Kälteanlagen, Wärmeerzeuger, Ladepunkte oder Maschinen. Diese Prognosen werden mit Strompreis-Trends und Erzeugungsdaten kombiniert. Daraus entsteht ein Fahrplan, der nicht nur energetisch, sondern wirtschaftlich optimal ist.
Die Steuerung funktioniert vollautomatisch – der Betrieb kann wie gewohnt weiterlaufen. Die Entscheidung, wann welche Energie wie eingesetzt wird, trifft die KI mit dem klaren Ziel: Minimale Kosten, maximale Effizienz.
Ganzheitlich denken – vom Lager zur Energiewende
Die Herausforderung ist längst nicht mehr nur technischer Natur. In Zeiten von über 400 GWp geplanter PV-Leistung, wachsender Elektromobilität und knapper Netzkapazitäten braucht es Systeme, die nicht nur Energie sparen, sondern Energie strategisch verteilen – zwischen Erzeugung, Verbrauch und Speicherung.
Hier bietet fleXality mit seiner KI eine Plattform, die Energieflüsse aus verschiedenen Quellen – z. B. Stromnetz, PV, KWK-Anlagen – integriert und gesamtheitlich optimiert. Durch modulare Anbindungsmöglichkeiten lassen sich Wärmepumpen, Ladeinfrastruktur, Produktionslinien und Kältemaschinen ebenso einbinden wie Batteriespeicher oder Energieversorgungsunternehmen.
So wird aus einem klassischen Betrieb ein intelligenter, netzdienlicher Standort. Durch präzise Steuerung von Lastgängen wird nicht nur die Infrastruktur geschont, sondern auch die Eigenstromnutzung maximiert, CO₂ eingespart und Energie gezielt bereitgestellt, wenn sie im Netz gebraucht wird – zum Beispiel über flexible Zeitfenster für Ladevorgänge oder thermische Pufferspeicherung.
Langzeiteffekt und Standortstrategie
Ein entscheidender Vorteil liegt in der strategischen Wirkung: Unternehmen, die ihre Energieflüsse flexibel steuern, sind unabhängiger von Strompreisspitzen, resilienter gegenüber Versorgungskrisen und zugleich attraktiver für Partner, Behörden und Investoren. Sie können zusätzliche Erlöse generieren, z. B. durch die Teilnahme an Regelenergiemärkten oder netzdienliche Entlastung in Hochlastzeiten.
Gleichzeitig gewinnen Unternehmen neue Freiheitsgrade bei der Standortwahl: Wo früher ein starker Netzanschluss entscheidend war, können heute auch mittelgroße Standorte mit intelligenter Lastführung energieintensive Prozesse abbilden – inklusive Ladeinfrastruktur für e-LKWs oder Ausbau eigener PV-Anlagen.
fleXality unterstützt diesen Wandel durch softwaregestützte Auslegungsunterstützung: von der Dimensionierung des Lagers über thermische Speicherkapazitäten bis zur PV-Anlage. So wird Energie nicht nur verwaltet, sondern als Teil der Standortstrategie neu gedacht.
Flexibilität lohnt sich – heute und morgen
Der wirtschaftliche Nutzen flexibler Energieprozesse zeigt sich nicht nur im Alltag der Anlagenbetreiber, sondern zunehmend auch im Strommarkt. Wer seinen Verbrauch intelligent steuert, kann gezielt auf Preisentwicklungen reagieren – etwa durch Nutzung günstiger Börsenstromphasen, Lastspitzenvermeidung oder Eigenverbrauchsoptimierung. Die KI erkennt diese Potenziale automatisiert und setzt sie in Echtzeit um.
Gleichzeitig wird die Industrie zum aktiven Teil der Energiewende. In Kooperation mit Energieversorgern entstehen neue Ansätze: vom intelligenten Lastmanagement bis hin zu Tarifen mit Flexibilitätsboni oder netzdienlicher Steuerung. Wer steuerbar wird, wird marktfähig – und systemrelevant.
fleXality bietet dafür flexible Geschäftsmodelle: Ob als skalierbare Software-as-a-Service-Lösung oder im Rahmen individueller Projekte – mit staatlicher Förderung, planbaren Kosten und einem schnellen Return on Investment. Der ökologische Nutzen beginnt sofort: weniger CO₂, mehr Effizienz – ohne neue Technik, einfach durch smartere Steuerung.
Ohne Daten keine Intelligenz
Jede intelligente Steuerung ist nur so gut wie ihre Datenbasis. Deshalb beginnt jede Implementierung von „fEnOMS“ mit einer klaren Struktur: Welche Verbraucher gibt es am Standort? Wo fließt Strom hin – und woher kommt er?
Die Grundlage dafür bildet ein einfaches, aber wirkungsvolles Setup aus wenigen Messpunkten:
Ein Übergabestromzähler am Netzanschlusspunkt erfasst die Gesamtlast und auch Rückspeisung – bidirektional.
Ein Kälteanlagen-Zähler misst den spezifischen Energiebedarf der Kühlung – entweder über eigene Stromzähler oder über Prozessdaten aus der SPS.
Ein PV-Leistungszähler oder eine Schnittstelle zur Solaranlage liefert Informationen zur Eigenstromproduktion.
Ein optionaler Gesamtstromzähler am Standort kann zusätzlich alle Verbraucher aggregiert darstellen.
Aus diesen wenigen Quellen lassen sich nahezu alle relevanten Informationen ableiten: der Eigenverbrauch, die Gesamtlast, die netzbezogene Energie, aber auch das Verhalten einzelner Anlagen im Tagesverlauf. Das System benötigt keine flächendeckende Sensorik – es rechnet mit dem, was vorhanden ist.
Besonders wichtig: Die Plattform kann auch mit projektspezifischen Schnittstellen umgehen – von Modbus über CSV-Exporte bis zu API-Kopplungen. So bleibt „fEnOMS“ anschlussfähig und entwickelt aus wenigen Signalen eine präzise Betriebsstrategie für den gesamten Standort.
Fazit: Flexibilität ist die neue Effizienz
Die Anforderungen an industrielle Energiesysteme haben sich verändert – und mit ihnen die Werkzeuge, die wir brauchen. Was früher als „Effizienz“ galt, reicht heute oft nicht mehr aus. Es geht nicht nur darum, weniger zu verbrauchen, sondern zur richtigen Zeit das Richtige zu tun.
fleXality zeigt, dass genau das möglich ist: Mit einem System, das bestehende Infrastruktur nutzt, künstliche Intelligenz einsetzt und damit Energieprozesse aktiv steuert – dynamisch, marktorientiert und nachhaltig. Tiefkühllager werden zu Energiespeichern. Strom wird nicht mehr einfach bezogen, sondern bewusst eingesetzt. Und Kühlware wird zur strategischen Ressource.
Ob Kälte, Wärme, Ladeinfrastruktur oder Eigenstrom: Wer seine Verbraucher ganzheitlich betrachtet, schafft nicht nur ökonomische Vorteile – sondern leistet auch einen aktiven Beitrag zur Energiewende. Die Zukunft gehört den Betrieben, die flexibel denken. Und heute schon damit anfangen.