HKK

Ein Leben für die Kältetechnik: Zum Abschied von Adalbert „Bert“ Stenzel

Mit großer Betroffenheit nimmt der HKK Abschied von einem geschätzten Freund und langjährigen Weggefährten, Dipl.-Ing. Adalbert „Bert“ Stenzel, der am 22. Juni 2025 nach schwerer Krankheit verstorben ist. Sein Tod hinterlässt eine schmerzliche Lücke – menschlich wie fachlich.

Geboren 1934 in Klostermannsfeld, prägten eine Mechanikerlehre, ein Bergbaupraktikum und das Maschinenbaustudium an der Ingenieurschule in Eisleben früh sein technisches Verständnis. Seine erste Berufsstation beim Schachtbau Nordhausen brachte ihn in engen Kontakt mit der industriellen Kältetechnik – ein Feld, das ihn fortan lebenslang faszinierte.

Seine berufliche Laufbahn führte ihn über Stationen bei BBC in Ladenburg, wo er unter Prof. Dr. Th. E. Schmidt Verdichter mitentwickelte, bis hin zur Bitzer Kühlmaschinenbau GmbH, die er ab 1974 entscheidend mitgestaltete. Dort verantwortete er u. a. die Entwicklung zentraler Verdichtertypen und leitete ab 1993 als Prokurist internationale Sonderprojekte. Sein technischer Scharfsinn, seine Klarheit in der Kommunikation und sein tiefes Systemverständnis machten ihn zur Autorität weit über die Unternehmensgrenzen hinaus.

Parallel engagierte sich Bert Stenzel seit 1964 intensiv beim Deutschen Kälte- und Klimatechnischen Verein (DKV, www.dkv.org). Er gründete mehrere Bezirksvereine, leitete den BV in Stuttgart und übernahm zahlreiche Ehrenämter in nationalen und europäischen Normungsgremien. 2009 wurde er zum Ehrenmitglied des DKV ernannt – eine Auszeichnung für jahrzehntelanges Wirken im Dienst der Branche.

Sein besonderes Vermächtnis bleibt jedoch mit dem Historischen Kälte- und Klimatechnik e. V. (HKK, www.vhkk.org) verbunden. Als Gründungsmitglied prägte er den Verein maßgeblich: durch redaktionelle Arbeit, Aufbau von Dokumentationen, Konzeption digitaler Ausstellungen und historische Fachbeiträge. Sein Engagement war getragen von Enthusiasmus, Genauigkeit und einem hohen ethischen Anspruch.

Noch wenige Wochen vor seinem Tod schrieb er an einem Beitrag für den HKK – ein letztes Zeugnis seines ungebrochenen Geistes. Die Kältetechnik verliert mit ihm ein technisches Urgestein und einen integren Menschen. Seine Handschrift bleibt sichtbar. Wir danken ihm – und verneigen uns in Respekt.

Vorstand und Geschäftsführerin des HKK

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