Check-in mit Energieeffizienz

Buchungssoftware steuert Hotelklimatisierung

Ein angenehmes Raumklima gehört heute in der Hotellerie zu den Annehmlichkeiten, die der Gast als selbstverständlich voraussetzt. Zu warme oder zu kalte Zimmer, geräuschvolle Ventilatoren oder eine muffige Luft können ihm das Wiederkommen verleiden. Andererseits macht der Energieverbrauch einen beträchtlichen Teil der Betriebskosten aus – und die Klimatisierung spielt dabei eine wichtige Rolle. Wie man zugleich die Zufriedenheit des Gastes und eine den Hotelier zufriedenstellende Energieeffizienz der Klimatisierung erreicht, zeigt ein neues Stadthotel in Völklingen.

Im Hotel Leonardo in Völklingen wurden vom Toshiba-Fachpartner Rheimotherm GmbH Luft-Klimatechnik aus Schweich/Mosel auf Basis der Planung des Architekturbüro RS-Plan AG aus Bad Kreuznach rund 100 Hotelzimmer sowie das Erdgeschoss mit Restaurant, Foyer, Empfang und Verwaltung klimatisiert. Dabei hat die Firma Rheimotherm die komplette Beratung, Planung und Ausführung der Klimasysteme übernommen. Zum Einsatz kamen neun „SMMSi“-Geräte von Toshiba in Kombination mit schmalen Kanalgeräten für die Hotelzimmer, ein „MiNi-SMMS“ mit Kassetten für die Verwaltung und ein Außengerät mit 28 kW für das Restaurant. Das Erdgeschoss hat ein separates Heizsystem.

Das „Super Modular Multi System (SMMS)“ erlaubt mit seiner zuverlässigen und effizienten Invertertechnik eine energiesparende Klimatisierung der Zimmer im Kühl- wie im Heizbetrieb. Die neun Systeme für die Zimmer sind auf die jeweilige Himmelsrichtung abgestimmt, was Temperatur- und Betriebszustand, d.h. das Umschalten von Kühlen auf Heizen und umgekehrt, betrifft. Der Clou ist die Einbindung der Systeme in die Hotelbuchungssoftware.↓

Check-in, Check-out

Grundsätzlich gibt es zwei Zustände: Zimmer belegt (Check-in), Zimmer frei (Check-out). Sobald ein Gast an der Rezeption eincheckt, wird das Gerät in seinem Zimmer automatisch eingeschaltet. Der Sollwert steht im Sommer auf 24 °C, um die Differenz zur Außentemperatur nicht ungesund hoch werden zu lassen, die Lüfterstufe auf Automatik. Im Winter ist der Sollwert auf 21 °C eingestellt, ab 22 Uhr auf 18 °C. Ab 6 Uhr früh schaltet sich das System auf die vom Gast am Vortag eingestellte Temperatur.

Wenn der Gast auscheckt, wird die Anlage im Sommer automatisch abgeschaltet. Im Winter fährt der Sollwert auf 18 °C herunter und der Lüfter schaltet sich aus. Er springt nur an, wenn die Raumtemperatur 18 °C unterschreitet, um ein Auskühlen des Raumes zu verhindern.

Über externe Fühler an den Gebäudeseiten West, Nord und Süd werden die Systeme automatisch in den erforderlichen Betriebszustand – Heizen oder Kühlen – gebracht. Ab einer Temperatur im Gebäude von >23 °C gehen die Systeme in den Kühlmodus, unter 19 °C geht die Anlage in den Heizmodus. Gemessen wird jeweils in einem Referenzraum pro Gebäudeseite.

Individueller Komfort für den Gast

Die Zentralregelung in Verbindung mit der Buchungssoftware spart Betriebs- und Energiekosten. Gleichzeitig bleibt dem Gast aber genügend Raum für seine persönliche Klimagestaltung. Das Zimmerkartensystem hat zwar keinen Einfluss auf die Funktion der Klimaanlage im Raum, aber der Gast kann auf der Fernbedienung in seinem Zimmer die Temperatur zwischen 20 und 29 °C und die Lüfterstufe verstellen, so dass das Raumklima seinem persönlichen Komfortempfinden entspricht. Erfahrungsgemäß ist es für die Zufriedenheit der Gäste wichtig, dass sie selbst regulierend eingreifen können und sich nicht einem „Klimadiktat“ ausgesetzt fühlen. Auch auf den Geräuschkomfort wurde höchster Wert gelegt: Die Geräte sind durch besondere Maßnahmen so eingebaut, dass sie nicht nur leise, sondern praktisch nicht mehr hörbar arbeiten. Das garantiert eine angenehme Nachtruhe.

Flexibilität im Einsatz

Das im Hotel Leonardo eingesetzte „SMMSi“ ist eine Weiterentwicklung von Toshibas „Super Modular Multi“-System. Es erreicht Spitzen-Werte bei COP und EER und ist das erste Außengerät mit drei invertergetriebenen Kompressoren. Damit kann die Zahl der Außengeräte bei größeren Klimalösungen reduziert werden, wodurch Platz, Montageaufwand und Kosten gespart werden.

Herzstück des „SMMSi“ sind Gleichstrom-Doppelrollkolben-Kompressoren. Jeder Motor arbeitet mit einem kompakten, leistungsstarken Magnetrotor mit verringerten Wirbelstromverlusten. Die größere Fläche der Magnetrotoren und zusätzliche Schlitze erhöhen die Effizienz und vermindern die Geräuschentwicklung. Dank der neuen Kompressoren und fortschrittlicher vektorgesteuerter Inverter erzielt das neue System  mit 22,4 kW Kühlleistung bei 50 % Teillast einen COP von 6,38 und einen EER von 6,19. Das Gerät mit 45 kW Kühlleistung kommt bei 50 % Teillast auf einen COP von 5,50 und EER von 5,60.

In den Varianten mit 40 bzw. 45 kW Kühlleistung laufen erstmals weltweit drei Gleichstrom-Doppelrollkolben-Kompressoren. Die Inverterregelung ist enorm präzise. Sie steuert die Kompressordrehzahlen mit 0,1 Hz-Schritten, d.h. nahezu stufenlos. Diese Feineinstellung minimiert den Energieverlust bei Frequenzänderungen und schafft ein komfortables Klima mit konstanten Temperaturen.

Das „Mini SMMS“ erschließt die Vorteile der „SMMS“-Technik für kleinere Leistungsgrößen. Seine Außengeräte, die rund 60 % weniger Platz brauchen als die des „großen Bruders“, sind mit zwei drehzahlgesteuerten Verdichtern ausgestattet. Sie brauchen weder Betonsockel noch eine Stahlunterkonstruktion als Basis und sind dank ihres vergleichsweise geringen Gewichts bequem zu transportieren und zu installieren. Angeboten wird das „Mini SMMS“ in drei Leistungsstufen mit 12,1 kW, 14 kW und 15,5 kW Kühlleistung bzw. 12,5 kW, 16 kW und 18 kW Heizleistung. Die Außengeräte versorgen maximal 6 bzw. 8 und 9 Innengeräte. Dank einer breiten Auswahl an Innengeräten lässt sich das System für den jeweiligen Anwendungsfall maßschneidern: Für das „Mini SMMS“ stehen die gleichen Innengeräte wie für Toshibas „SMMS“- und das „SHRM“-System zur Wahl, einschließlich einer 4-Wege-Kassette für Rastermaßdecken 600 x 600 mm in sechs Größen und einer weiteren 1-Weg-Kassette mit niedrigerer Einbauhöhe in drei Leistungsgrößen. Mit insgesamt 13 Innengerätetypen in einer großen Bandbreite von Leistungen bietet Toshiba die größte Auswahl auf dem Markt. Für das „MiNi SMMS“ stehen die gleichen Regeloptionen zur Verfügung wie für die großen „SMMS“-Geräte, einschließlich der Einbindung in die Gebäudeleittechnik.

Flexibilität auch im Einbau

Das „SMMSi“ bietet ein hohes Maß an Flexibilität. Die Verrohrung ist mit einem maximalen gleichwertigen Längenabstand von bis zu 235 m möglich. Das erleichtert die Auslegung für Etagen mit vielen kleinen Räumen oder häufigen Umbauten. Wo früher zwei „SMMS“ notwendig waren, reicht jetzt ein „SMMS i“. Auch der maximale Höhenunterschied zwischen den Innengeräten eines Systems wurde erhöht: Er beträgt 40 m. Damit kann ein 11-stöckiges Gebäude versorgt werden.

Die Varianten mit 45 kW Kühlleistung bieten einen weiteren Vorteil: Das Gerät braucht nur 2/3 der Stellfläche bei 2/3 des Gewichts der zuvor benötigten zwei Geräte mit jeweils 22,5 kW Kühlleistung. Das bedeutet weniger Platzbedarf und mehr Flexibilität bei der Montage.

Auch das „Mini SMMS“ kann mit Flexibilität punkten. Die Leitungen können auf bis zu 180 m ausgelegt werden, Abzweige und Verteiler beliebig angebracht werden. Wo auf besonders leise Innengeräte Wert gelegt wird – z.B. in Hotelzimmern oder privaten Schlafräumen – bietet sich die Installation eines Pulsmodulationsventils (PMV) an. Das PMV-Modul kann bis zu 10 m entfernt vom Innengerät installiert werden und macht dieses praktisch lautlos und kondensa­tionsfrei.

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