Fischer Kälte-Klima

Eine Anstrengung für die gesamte Branche

Die in der F-Gase VO 2014 formulierten Ziele konnten in der Tat nur teilweise realisiert werden, denn Graumarkt-Anbieter konterkarieren mit Billig-Preisen für Schmuggelware den Umstieg auf umweltfreundlichere Kältemittel. Insofern ist es erfreulich, dass es für Zoll- und Überwachungsbehörden leichter werden soll, gegen den Handel mit illegalen F-Gasen vorzugehen.

Ob die geplante „F-Gas Steuer“ eine wesentliche Steuerungswirkung entfalten wird, bleibt abzuwarten. Derzeit wäre diese zwar mit einer Preissteigerung von bis zu dreißig Prozent gleichzusetzen, spätestens ab 2027 dürften aber Hoch-GWP-Kältemittel, bei denen die Steuer tatsächlich deutlich zu Buche schlagen würde, sowieso keine größere Rolle mehr spielen.

Um auf Basis der nochmals reduzierten Quoten die Versorgung mit Kältemittel zu gewährleisten, wäre im Kältemittel-Mix bereits ab 2024 ein Durchschnitts-GWP von unter 500 notwendig, wovon der Markt unserer Einschätzung nach weit entfernt ist. Wir erwarten deshalb eine signifikante Mangelsituation, die durch den wachsenden Bedarf an Kältemitteln für Wärmepumpen noch verschärft werden wird. Dass zu allem Überfluss das Thema REACH-Bewertung für HFO Kältemittel – und damit ein großes Fragezeichen über deren Zukunft – im Raum steht, macht die Situation noch komplexer.

Trotz hoher Unsicherheiten bereitet sich Fischer Kälte-Klima schon lange auf diese Szenarien vor. So führen wir ein umfangreiches Komponenten-Programm für den Einsatz von A2L (HFO) Kältemitteln sowie viele CO2-Plug&Play-Lösungen für die Gewerbekälte und unterstützen unsere Kunden aus dem Fachhandwerk gemeinsam mit unseren Partnern aus der Industrie beim Umstieg auf A2L, CO2 oder Propan.

Als Hersteller von Verbundsystemen haben wir unseren Fokus frühzeitig auf CO2-Systeme gerichtet und konnten bereits eine Vielzahl an Fachbetrieben von der Konzeption bis zur Inbetriebnahme ihrer ersten CO2-Projekte begleiten.

Unabhängig davon, wie die Zukunft im Detail aussehen wird, sind wir überzeugt davon, dass wir in entsprechende Ressourcen investieren müssen, um den Technologiewandel gemeinsam mit dem Anlagenbauerhandwerk gestalten und umsetzen zu können. Dafür haben wir neben einem speziellen Expertenteam für System- und Regelungstechnik bundesweit ein Team von mittlerweile mehr als 50 TechnikerInnen in unseren Niederlassungen aufgebaut.

Schlussendlich wird es die Anstrengungen der gesamten Branche brauchen, um den „Perfect Storm“ durch verschärfte regulatorische Rahmenbedingungen, komplexere Technik, fehlende Kältemittel-Verfügbarkeit sowie Fachkräftemangel für unsere Industrie zu verhindern.

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