Einsatz einer invertergeregelten Verbundkälteanlage

Höchste Fleischhygiene für den Schlachthof Fulda

Lebensmittelsicherheit bei der Verarbeitung von Fleisch beginnt beim Schlachten – denn hier beginnt die Kühlkette. Beim Schlachthof Fulda sichert seit 2014 eine Verbundkälteanlage einen störungsfreien Kühlbetrieb bei der Schlachtung und kurzzeitigen Lagerung der Waren. Aufgrund der Inverterregelung arbeitet die Anlage im Teillastbereich besonders wirtschaftlich und effizient. Der Umbau der Kühlanlage konnte im laufenden Betrieb realisiert werden und zog damit keine Produktionsausfälle nach sich.

Ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen steht für den Schlachthof Fulda im Fokus. Dort werden nur Tiere geschlachtet, die in der Region aufgewachsen sind. Dies verkürzt die Transportwege und verringert die Belastung für die Tiere. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Rindern und Schweinen aus der Rhön. Pro Woche werden rund 1000 Schweine und 150 Großrinder für das Landesprimus-Markenfleischprogramm geschlachtet. Dieses schreibt vor, dass nur Tiere, die mit gentechnikfreiem Futtermittel aufgezogen wurden, verarbeitet werden dürfen. Der Betrieb in Fulda zeichnet sich durch Bio- und IFS-Zertifizierung sowie das QS-Prüfzeichen aus.

 

Moderne Technik für jede Kühlanforderung

Das Unternehmen setzt bei Normal- und Tiefkühlung auf die Verbundkälteanlage „ZEAS“ mit dem Kältemittel R410A von Daikin. Insgesamt 15 Systeme mit einer Gesamt-Kälteleistung von 502,4 kW versorgen die Kühlflächen. Die Abkühlräume und Lagerräume mit einer Gesamtfläche von 420 m2 werden auf 2-4 °C heruntergekühlt. In dem 90 m2 großen Bereich für die Zerlegung der geschlachteten Tiere herrschen 7-12 °C und die Flure sowie Nebenräume, die zusammen eine Fläche von 196 m2 haben, werden auf 12 °C gekühlt. Nach dem Schlachten wird die Ware – die Schweinhälften und das Großvieh – innerhalb von 16 bis 18 Stunden in den Kühllagerräumen auf die gewünschte Kerntemperatur abgekühlt und dann von Metzgern der Region weiterverarbeitet. Alle

24 Stunden wird die geschlachtete Ware so umgeschlagen. „Wir haben uns für die ZEAS-Technologie entschieden, weil sie uns eine hohe Betriebssicherheit entlang der gesamten Kühlkette bietet und das bei einem effizienten Betrieb“, begründet Martin Müller, Betriebsleiter des Schlachthofs.

 

Umbau im laufenden Betrieb

Die alte Verbundkälteanlage aus dem Jahr 1990 entsprach nicht mehr dem Stand der Technik. Für den Anlagentausch und die Installation der Neuanlage war die HKL Energieanlagen AG aus dem hessischen Gersfeld zuständig. Die Tätigkeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Industrie- und Gewerbekälte, IT-Klimatisierung, Lüftungs- und Klimaanlagenbau und Schaltschrankbau. Im Rahmen der Kälteanlagensanierung wurde die komplette Kältetechnik des Schlachthofs erneuert. Der Umbau konnte ohne bauliche Veränderungen im laufenden Betrieb vorgenommen werden. Die Einhaltung der Hygienevorschriften und das Beibehalten der Kühlkette stand während des Austauschs der Kältetechnik an erster Stelle. Da es feste Schlachttage gibt, konnten die Umbaumaßnahmen so getaktet werden, dass nur in Räumen gearbeitet wurde, in denen der laufende Betrieb nicht gestört wurde. Die bestehende zentrale Verbundanlage wurde durch eine kühlraumselektive Inverteranlage, die „ZEAS“ von Daikin, ersetzt. Ziel war es, eine 50-prozentige Redundanz in sämtlichen Kühlräumen, unabhängig von den übrigen Kühlräumen, herzustellen, so dass bei einem Ausfall eines Kälteaggregates lediglich die Kälteleistung eines Raumes reduziert werden muss. Außerdem sollte durch die Inverterregelung eine Energieeinsparung im Ganzjahresbetrieb erzielt werden.

„Durch die Aufteilung auf mehrere Anlagensysteme haben wir sogar die Möglichkeit, je nach Auslastung zum Beispiel übers Wochenende, Kühlräume, die nicht belegt sind, einfach abzuschalten. Dies spart uns zusätzlich einiges an Betriebskosten ein“, so Martin Müller.

Ein weiterer Vorteil der Inverteranlage ist die Platzeinsparung: Die alte Verbundkälteanlage war im Maschinenraum aufgestellt, die einzelnen Kühlbereiche wurden über lange und weit verzweigte Leitungen erreicht. Mit der neuen Anlage ist nun kein Technikraum mehr notwendig, da sie mit verzahnter Verschaltung der Kreisläufe den Vorteil deutlich kürzere Rohrleitungen mit sich bringt, was noch dazu für eine höhere Betriebssicherheit sorgt. In der alten Verbundkälteanlage kam das Kältemittel R22 zum Einsatz mit einer Kältemittelfüllmenge von 590 kg. Die in­stallierte „ZEAS“-Anlage, die mit dem Kältemittel R410A arbeitet, kommt mit kleineren Leitungsdimensionen aus. Entsprechend hat sich die Kältemittelfüllmenge um gut 30 % auf 400 kg reduziert.

 

Klemmenfertig, flexibel einsetzbar und im Teillastbereich besonders wirtschaftlich

Als Verbundkälteanlage vereint die „ZEAS“ alle Komponenten in einem System und bietet somit zahlreiche Vorteile. Musste sich der Anlagenbauer bisher alle Komponenten wie Maschinensatz und Verflüssiger individuell zusammenstellen, erhält er nun alles klemmenfertig in einem Gerät. Ausgestattet mit der VRV-Technologie von Daikin und der Invertertechnologie, können die Verflüssigergeräte im Vergleich zu herkömmlichen Kältetechniksystemen den Energieverbrauch um 10 bis 35 % verringern.

Ein weiterer Vorteil der dezentralen Technologie ist der optimierte Teillastbetrieb: Aufgrund der Inverterregelung arbeitet das Gerät im Teillastbereich besonders wirtschaftlich, deckt aber auch Leistungsspitzen ab. Mit der „ZEAS“ lassen sich mehrere, einzeln geregelte Kühlstellen an das System anschließen. Mit nur einem Außengerät können so verschiedene Kühlzonen mit der jeweils gewünschten Temperatur versorgt werden.

 

Betriebssicherheit durch intelligentes Regelkonzept

Die zum Einsatz kommenden 21 Verdampfer stammen von der Firma GEA Küba (heute Kelvion Refrigeration). Zur Kühlstellenregelung kommt ein von der Cool Expert GmbH entwickeltes Regelkonzept („MIC QKL mini“) zum Einsatz. Mit dem Kühlstellenregler gelingt es, einen gleichbleibenden Wirkungsgrad des Luftkühlers und damit der gesamten Kälteanlage zu gewährleisten. Dazu operiert er unter anderem mit dem Latent-Wärmemanagement und nutzt die verfügbare Restwärme während des Abtauvorgangs. So intelligent angesteuert, kann die „ZEAS“ die Qualitätssicherung des Kühlgutes bei gleichzeitig erheblicher Senkung der Betriebskosten optimal sicherstellen.

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