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Klimaschutzbericht 2025 – Große Energieeinsparpotenziale in Gebäuden bleiben ungenutzt

Der Klimaschutzbericht 2025 der Bundesregierung zeigt erneut einen zu geringen Rückgang der Treibhausgasemissionen in den Sektoren „Gebäude“ und „Verkehr“. Insbesondere in diesen beiden Bereichen sind weitere Schritte erforderlich, wenn das Ziel der Treibhausgasneutralität 2045 erreicht werden soll. Dennoch wird bei den wichtigen Handlungsfeldern für die Transformation des Gebäudesektors die Lüftung mit Wärmerückgewinnung nicht einmal erwähnt. Sie ist aber eine überaus effiziente Möglichkeit, um den Energiebedarf für das Heizen und Kühlen zu verringern. „Die Wärmerückgewinnung nutzt im Winter Energie aus der Abluft, um die Zuluft zu erwärmen und wird so zur regenerativen Energie“, erklärt Claus Händel, Geschäftsführer Technik beim Fachverband Gebäude-Klima e. V. (FGK, www.fgk.de). „Mit einer Jahresarbeitszahl von 10 bis 20 ist die Energierückgewinnung überaus effizient: Mit einer Kilowattstunde (kWh) elektrischer Energie kann sie 10 bis 20 kWh Heiz- oder Kühlenergie zurückgewinnen.“ Zum Vergleich: Bei den meisten Wärmepumpen liegt die Jahresarbeitszahl zwischen 3 und 5.

Claus Händel, Geschäftsführer Technik beim Fachverband Gebäude-Klima e. V. (FGK).
Bild: FGK

Claus Händel, Geschäftsführer Technik beim Fachverband Gebäude-Klima e. V. (FGK).
Bild: FGK
Als weiterer wichtiger Bereich fehlt in den Handlungsfeldern die energieeffiziente Kühlung. Bei einer zunehmenden Anzahl von Hitzetagen und tropisch heißen Nächten ist damit zu rechnen, dass in Wohn- und Nichtwohngebäuden der Kühlbedarf weiter ansteigen wird. „Hier gilt es, den Einsatz effizienter Systeme zu forcieren, zu denen beispielsweise Split-Klimageräte zählen“, fordert Händel. „Sonst werden einfache, aber ineffiziente Lösungen eingesetzt, die den Emissionsminderungszielen schaden.“ Die oft empfohlene Nachtauskühlung ist längst nicht überall möglich, beispielsweise aufgrund von Außenlärm oder Einbruchsgefahr. Die ebenso oft geforderte Verschattung der Fenster ist immer notwendig und sinnvoll, genügt aber vor allem bei längeren Hitzephasen nicht. In größeren Klimaanlagen kann durch indirekte Verdunstungskühlung in Kombination mit einer Wärmerückgewinnung über 50 % der notwendigen Kühlung quasi ohne zusätzlichen Strom bereitgestellt werden.

Die Technische Gebäudeausrüstung kann durch effizientes Heizen und Kühlen und durch die Wärmerückgewinnung erheblich zur Minderung der Treibhausgasemissionen beitragen. „Sie bietet Maßnahmen mit sehr günstigem Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen, die nicht vernachlässigt werden sollten“, sagt Claus Händel. „Dieses Potenzial sollte komplett ausgeschöpft werden.“

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