Umweltfreundliche Kältetechnik bei Woolworths

Kohlendioxid-Monitor für neue natürliche Kühlsysteme

Die australische Woolworths Group beschäftigt über 205.000 Mitarbeiter und hat jährlich 900 Millionen Kunden. Im Zuge seiner Nachhaltigkeitsstrategie 2020 hat sich das Unternehmen dazu verpflichtet, natürliche Kältemittel einzuführen und den Kältemittelaustritt in den Filialen um 15 Prozent des Kohlendioxidäquivalents unter das Niveau von 2015 zu verringern. 

Als natürliches Kältemittel eignet sich Kohlendioxid (CO2), denn es ist ungiftig, nicht brennbar, geruch- und farblos. Hohe Konzentrationen können jedoch zu Bewusstlosigkeit und sogar zum Tod führen. Daher ist aus Sicherheitsgründen und zur schnellen Erkennung möglicher Leckagen eine genaue und zuverlässige Überwachung unerlässlich. Da Woolworths den Einsatz natürlicher Kältemittel in seinen Filialen ausweitet, benötigte das Unternehmen und sein Kühlkettenpartner Emerson daher einen genauen und zuverlässigen CO2-Monitor, der diese wichtige Rolle erfüllen kann.

In Australien und Neuseeland ist die Woolworths Group führend bei der Umstellung auf Kältemittel mit einem deutlich niedrigeren Treibhauspotenzial. Luke Breeuwer, Senior Commissioner von Woolworths, erklärt: „Ich bin der Meinung, dass letztendlich die gesamte Supermarktkältetechnik auf trans­kritisches CO2 umgestellt wird, es sei denn, es wird eine bessere Methode erfunden. Die CO2-Kältetechnik hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert.“

Die Umstellung auf transkritische CO2-Kühlsysteme ist mit einem erheblichen Kapitalaufwand verbunden, wodurch die Umstellung in anderen Supermärkten langsamer vorangehen könnte. Luke Breeuwer dazu: „Unsere Finanzabteilung macht Druck, die neuen Systeme einzuführen. Nicht nur, um Vorteile für die Umwelt zu erzielen, sondern auch, um sicherzustellen, dass wir nicht auf Kältetechnikanlagen sitzen bleiben, die in Zukunft nicht mehr gewartet werden können. Die Kapitalkosten der Initiative werden ausgeglichen, indem diese neue Technologie auch zur Heizung der Filialen eingesetzt wird.“

Überwachung von Kohlendioxid

Um die Gesundheit und Sicherheit von Kunden, Mitarbeitern und Vertragspartnern zu schützen, wären in einer herkömmlichen Filiale etwa sechs CO2-Sensoren erforderlich. Bei Filialen mit transkritischer CO2-Kältetechnik sind jedoch in der Regel 24 oder mehr Sensoren erforderlich.

Die Wahl fiel nach einer erfolgreichen Testphase auf die „Carbocap“-Kohlendioxidsonden „GMP252“ von Vaisala (www.vaisala.com/de), die in die Gebäudemanagementsysteme von Woolworths integriert wurden. Der intelligente Kohlendioxid­sensor wurde speziell für raue und feuchte Umgebungen entwickelt, in denen stabile und genaue CO2-Messungen erforderlich sind. Neben der Messung von CO2 ermöglicht ein elektrisch abstimmbarer mikromechanischer Filter eine Referenzmessung bei einer Wellenlänge, bei der keine Absorption auftritt. Die Referenzmessung kompensiert mögliche Änderungen der Lichtquellenintensität sowie Verunreinigung im Lichtweg. So ist der Sensor über die Zeit extrem stabil. Die Sonde kompensiert zudem automatisch Temperatur, Druck, Sauerstoff und Feuchte. Mit einem Betriebstemperaturbereich von -40 bis +60 °C kann der Sensor CO2 zwischen 0 und 10.000 ppm genau und bis zu 30.000 ppm mit reduzierter Genauigkeit messen.

„Die Hauptvorteile sind Zuverlässigkeit, geringer Wartungsbedarf und die Modbus-Kommunikationsfunktion, womit wir den Verkabelungsaufwand erheblich verringern können. Außerdem ist Flexibilität wichtig, da wir die Vaisala-Sensoren auch in den Filialen einsetzen, um sicherzustellen, dass der CO2-Gehalt nicht übermäßig ansteigt. Dies erreichen wir durch die Verwendung von Überwachungsdaten, um die Frischluftzufuhr automatisch zu regeln und zu verbessern“, erklärt Breeuwer.

Blick in die Zukunft

Woolworths hat die Rolle natürlicher Kältemittel in seiner Nachhaltigkeitsstrategie klar zum Ausdruck gebracht. Vor zwei Jahren gab es im Konzern noch keine transkritischen CO2-Filialen. Inzwischen wurde die neue Technologie in sieben Filialen eingeführt, und in diesem Jahr sollen bis zu ein Dutzend größtenteils großstädtische Filialen folgen. 

Luke Breeuwer fasst zusammen:  „Durch die Nutzung von CO2 in unseren Kühlsystemen tragen wir dazu bei, sowohl Treibhausgasemissionen als auch Betriebskosten zu senken. Eine zuverlässige CO2-Überwachung spielt eine überaus wichtige Rolle, um Mitarbeiter und die Öffentlichkeit zu schützen und gleichzeitig Leckagen zu erkennen und zu reduzieren.“

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