Saubere Luft auf Knopfdruck

Wie „Easyzone25“ zu einer besseren Raumluftqualität beiträgt – und was Sie bei der Montage und Installation beachten sollten

Eine optimale Luftzirkulation ist essenziell für eine effiziente Belüftung – doch reicht reines Belüften heutzutage nicht mehr aus. Die Anforderungen an moderne Raumlufttechnik gehen weit über die Versorgung mit Frischluft hinaus. Da die Außenluft mit Schadstoffen und Feinstaub wie PM10, PM2,5(*), VOC(**) und Pollen verunreinigt sein kann, ist es wichtig sowohl die CO₂-Konzentration als auch die Partikelbelastung im Innenraum gezielt zu regulieren. Systeme wie „Easyzone25“ tragen durch die Kombination von Luftstromregulierung und Luftreinigung aktiv zur Qualität des Raumklimas bei. Wie für saubere Raumluft gesorgt werden kann, zeigt der folgende Artikel, der nicht nur die wichtigsten Etappen bei der Montage und Installation zusammenfasst, sondern auch Tipps und Tricks enthält.

Auf Anfang: Was ist „Easyzone25“?

„Easyzone25“ ist ein intelligentes HLK-Steuersystem, das es ermöglicht, die Temperatur, Luftverteilung und Luftqualität in bis zu acht Zonen individuell zu regulieren. Die Besonderheit: Es vereint Belüftung, Luftreinigung und zonenbasierte Temperaturregelung in einem einzigen System. Dadurch lassen sich Raumklima, Energieeffizienz und Nutzerwohlbefinden gleichzeitig optimieren.

Um die Installationszeit zu verkürzen und Fehler zu vermeiden, erfolgt die Plug & Play-Verkabelung bereits im Werk. Ein weiterer wichtiger Vorteil des Systems besteht darin, dass die Komplettlösung über ein bidirektionales Gateway direkt mit den Produktionseinheiten kommunizieren kann. Dafür nutzt das Unternehmen die bestehenden Protokolle von mehr als 200 Herstellern von Klimaanlagen, unter anderem Vaillant, Daikin, Bosch, Mitsubishi und LG. Zusätzlich gibt es über 40 Integrationsmöglichkeiten mit unterschiedlichen IT-Systemen. Diese Kompatibilität sorgt für eine nahtlose Integration in verschiedenste Hausautomatisierung und Gebäudemanagementsystemen ohne aufwendige Programmierung.

Für die Installation und die Fernwartung bedeutet das: Im Falle eines Fehlers meldet die Steuerung dieselben Fehlermeldungen wie das Klimagerät selbst. Das erleichtert die Fehleranalyse und sorgt für eine klare Zuordnung im Servicefall. Zudem lässt sich das System flexibel an verschiedene Geräte anpassen, sodass Geräte verschiedener Marken ganz nach persönlichen Vorlieben integriert werden können.

Wie bereits erwähnt ermöglicht die bidirektionale Kommunikation über herstellerspezifische Protokolle, dass das System „die gleiche Sprache“ wie die Produktionseinheiten spricht. Das bedeutet: Fehlercodes, Systemzustände und Steuerungsbefehle werden 1:1 übernommen. Für die Installation und auch für den späteren Support ist das ein großer Nutzen: Diagnosen lassen sich schneller stellen, Wartungszeiten verkürzen sich und es entsteht keine Abhängigkeit von schwer verständlicher Fremdtechnik. Ein eigenes technisches Support-Team (ATS – Airzone Technical Service) bietet nicht nur telefonischen und digitalen Support, sondern auch konkrete Schulungen, insbesondere für empfohlene Partnerbetriebe und -unternehmen. So wird sichergestellt, dass die Fachkräfte vor Ort nicht nur die Geräte anschließen, sondern diese auch optimal konfigurieren können – von der Luftmengenregelung bis zur korrekten Einstellung der motorisierten Klappen in jedem Raum.

Über die Airzone Cloud App lässt sich der AirQ-Sensor zur Luftqualitätsmessung – bequem überwachen und steuern. Auch das ist nicht nur für die Endnutzer, sondern auch hinsichtlich der Wartung nützlich. So können die zuständigen Techniker das System aus der Ferne überwachen, Fehlercodes auslesen und Serviceeinsätze gezielt und zeitsparend durchführen, da im Voraus klar ist, welche Materialien benötigt werden. Bauplanern hilft Easyzone, zusammen mit dem AirQ-Sensor bei der Konzipierung nachhaltiger Bauprojekte, indem er die Einhaltung gängiger Umweltzertifizierungen wie LEED, WELL und BREEAM unterstützt. Nicht zuletzt lassen sich durch die kontinuierliche Überwachung der Raumluftqualität hohe IAQ-Standards (Indoor Air Quality) zuverlässig erfüllen.

Nun zur detaillierten Schritt-für-Schritt-­Anleitung mit den entscheidenden Phasen bei der Installation und Montage.

1. Montage und Dämmung

Zunächst ersetzen Sie die werksseitig montierten Rundadapter an der Front durch die mitgelieferten Adapter. Anschließend wird das Gerät exakt auf die Luftauslassöffnung des Innengeräts aufgesetzt und mit Schrauben befestigt. Besonderes Augenmerk gilt der Dämmung der Anschlussmanschette – hierfür eignen sich 25 mm starke Dämmstoffstreifen aus Glaswolle oder Polyethylenschaum. Die Breite der Luftverteilerbox beträgt bei den Ausführungen Standard und Medium 97 mm, bei der Slim-Variante 37 mm.

Zur Befestigung an der Decke verwenden Sie Gewindestangen, die über die seitlichen Laschen geführt werden. Danach verbinden Sie die Luftkanäle mit den jeweiligen motorisierten Luftklappen. Achten Sie dabei auf eine fachgerechte Dämmung, insbesondere bei Metallteilen mit Außenluftkontakt, um Kondensatbildung zu vermeiden. Für den Stellmotor ist im Luftkanal eine passende Aussparung vorgesehen.

Soll eine Luftklappe außer Betrieb genommen werden, stellen Sie sicher, dass sie vollständig geschlossen ist. Schalten Sie danach den Motor ab, indem Sie den Stecker an der linken Seite ziehen und setzen Sie eine Dichtkappe auf die Klappe, um eine unerwünschte Luftzirkulation zu verhindern. Luftverteilerboxen mit werkseitig deaktivierten Luftklappen werden bereits montagefertig geliefert. Bei Systemen mit sieben Luftklappen bleibt standardmäßig Klappe Nr. 8 geschlossen. Dies sollte bei der Ersteinrichtung berücksichtigt werden, da Zone 8 nicht angeschlossen ist.

2. Montage des Belüftungs­lufteinlasses

Entfernen Sie zunächst den ovalen Luftstutzen, indem Sie die entsprechenden Schrauben lösen. Anschließend nehmen Sie das Schutzblech ab, das den Außenlufteinlass verdeckt. Nachdem dieser freigelegt wurde, montieren Sie den Luftstutzen wieder an seiner ursprünglichen Position. Um einen ungehinderten Luftstrom zu gewährleisten, sollte die Abdeckung im unteren Bereich der motorisierten Luftauslassklappen entweder umgebogen oder komplett entfernt werden.

3. Installation der motorisierten Bypass-Klappe

Für die Montage der Bypass-Klappe entfernen Sie die vorgestanzten Bypass-Ausbrüche an den Seiten der Luftverteilerbox, falls nötig mit einem Hammer. Legen Sie danach die Bypass-Öffnung mit einem Messer frei und machen die Befestigungsnuten sichtbar. Setzen Sie anschließend die Klappe in die dafür vorgesehenen Nuten ein und fixieren diese durch eine Drehbewegung von links nach rechts bis zum Anschlag. Abschließend wird die Bypass-Klappe mit einer Blechschraube (Ø 3,9 mm) sicher an der Luftverteilerbox befestigt.

4. Luftstromeinstellung (REG)

Besonders bei komplexen Multiroom-Lösungen ist die präzise Feineinstellung der Luftströme entscheidend. Jeder Raum hat seinen individuellen Heiz- und Kühlbedarf (gemessen in kW) und das System muss entsprechend darauf reagieren. Das sogenannte Q-Adapt-Modul – siehe dazu auch 6. – erlaubt es Ihnen, die Luftklappen stufenweise je nach Bedarf zu öffnen und dadurch für ein gleichmäßiges Raumklima zu sorgen. Um den Luftstrom entsprechend zu individualisieren – und das volle Potenzial von „Easyzone25“ zu entfalten –, ist sorgfältiges Testen, Messen und Justieren erforderlich, Raum für Raum. Ein großer Vorteil liegt dabei in der Möglichkeit, die Motorintensität der Klappen individuell anzupassen und somit den Luftstrom nicht nur in seiner Menge, sondern auch in seiner Dynamik feinzujustieren – ideal für höchste Energieeffizienz bei gleichzeitig minimaler Geräuschentwicklung.

Um den Luftstrom individuell anzupassen, müssen Sie zunächst alle Zonen aktivieren, sodass sich die Luftklappen öffnen. Anschließend können Sie auf Wunsch bestimmte Zonen deaktivieren und mit dem REG-Hebel die größtmögliche Öffnung in vier Stufen (I/II/III/IV) einstellen. Stufe I entspricht beispielsweise 100 % Luftleistung mit 90° Öffnungswinkel der Luftklappen. Nach der erneuten Aktivierung der Zone sollten Sie überprüfen, ob der Luftstrom Ihren persönlichen Anforderungen entspricht.

5. Einstellung des Mindestluftstroms (A-M)

Auch zur Regulierung des Mindestluftstroms aktivieren Sie eingangs alle Zonen des Systems. Dadurch öffnen sich die Luftklappen vollständig und der Luftstrom kann ungehindert fließen. Im Anschluss können Sie mit dem sogenannten A-M-Hebel eine der vier verfügbaren Mindestöffnungsstufen (a, b, c oder d) auswählen. Diese Auswahl legt fest, wie weit die Luftklappen in der jeweiligen Zone geöffnet bleiben – selbst bei geringem Leistungsbedarf. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass jederzeit eine konstante Grundlüftung erfolgt.

Nachdem Sie die gewünschte Öffnungsstufe eingestellt haben, deaktivieren Sie die entsprechende Zone wieder. Anschließend überprüfen Sie bitte, ob der tatsächlich erreichte Luftstrom dem gewünschten Mindestwert entspricht. Diese Kontrolle ist wichtig, um eine stabile Frischluftzufuhr auch bei Teillastbetrieb sicherzustellen und Komfort sowie Luftqualität zu gewähr­leisten.

6. Lüfterdrehzahl und Q-Adapt

In der Regel werden die Lüfterdrehzahlen automatisch über das Airzone-System gesteuert. Eine manuelle Veränderung ist im Normalbetrieb nicht vorgesehen und kann die interne Logik des Systems negativ beeinflussen. Sollten Sie dennoch eine Anpassung wünschen, steht Ihnen auch hier der Q-Adapt-Parameter zur Verfügung. Dieser ermöglicht eine Feinjustierung des Luftstromalgorithmus in fünf Stufen:

Maximum: Die Lüfter arbeiten unabhängig von der Anzahl aktiver Zonen mit maximaler Drehzahl.

Leistung: Der Luftstrom ist stärker als im Standardmodus.

Standard: Die Lüftergeschwindigkeit passt sich dynamisch an die Anzahl aktiver Zonen an.

Ruhemodus: Der Luftstrom wird reduziert, um Geräusche zu minimieren – ideal für Schlafzimmer oder Ruheräume.

Minimum: Die niedrigste Geschwindigkeit wird unabhängig von der Zonenzahl beibehalten.

Die Einstellung des Q-Adapt-Parameters erfolgt direkt über das Benutzermenü des Blueface- oder Think-Master-Thermostats, ebenfalls aus unserem Haus.

7. Installation und Montage der dazugehörigen Thermostate

Auch die entsprechenden Thermostate lassen sich unkompliziert und angenehm montieren. Nehmen Sie im ersten Schritt die Rückseite des anzubringenden Thermostats ab. Das Thermostat wird anschließend an der gewünschten Wandposition angebracht. Im nächsten Schritt erfolgt der Anschluss an die Hauptsteuerplatine über eine der drei verfügbaren Klemmen (AZ1, AZ2 oder AZ3). Die Leitungen werden dabei an die entsprechenden Klemmenleisten der Steuerzentrale angeschlossen. Bei Funkthermostaten müssen Sie eine Knopfzelle des Typs CR2450 einsetzen. Nach Abschluss der Verkabelung wird das Display auf die befestigte Halterung aufgesetzt. Optional können Sie zusätzliche Sicherungsstifte für besonders stabilen Halt montieren.

8. Spannungsversorgung des ­Systems

Schließen Sie zu guter Letzt die externe Spannungsversorgung sowie die Steuerungselemente der Hauptsteuerplatine das 110/230 V-Stromnetz an. Achten Sie dabei auf den korrekten Leitungsquerschnitt (3 x 1,5 mm²) und eine saubere Kabelverschraubung. Außerdem sollte ein einadriges Kabel verwendet werden.

Öffnen Sie die entsprechende Kabelverschraubung, führen Sie das Kabel durch die Durchführung (Ø 5–10 mm) und schließen es unter Beachtung der Polaritäten an. Verbinden Sie das Kabel mit dem Versorgungseingang und ziehen Sie die Verschraubung fest, um das Kabel sicher zu fixieren. Wichtig: Ein Hauptschalter zur allpoligen Trennung muss vorhanden sein. Fällt die Stromversorgung aus, startet das System automatisch neu. Verwenden Sie für die Energieversorgung des anzusteuernden Geräts einen separaten Stromkreis und achten Sie abschließend darauf, dass der Deckel der Hauptsteuerplatine korrekt montiert und verschlossen ist.

Gut zu wissen: Ein häufiger Grund für Kommunikationsfehler liegt an einer falschen Verkabelung. Gezwickte, geschirmte, getrennte und farbcodierte Airzone-Buskabel können helfen Störungen zuverlässig zu vermeiden.

Jetzt ist das Gerät betriebsbereit – der smarten Regulierung von Raumtemperatur und Luftqualität steht damit nichts mehr im Wege.

* Die Abkürzung „PM“ steht für „Particulate Matter“ (Feinstaub). PM10 bezeichnet eine Feinstaub-Staubfraktion aus Schwebstoffen mit einem aerodynamischen Durchmesser von unter 10 μm. Diese Partikel sind klein genug um eingeatmet und in der Lunge abgelagert zu werden, was die Lungenfunktion beeinträchtigen kann. PM2,5 ist eine Untergruppe von Feinstaub, die aus Partikeln besteht, deren Durchmesser 2,5 μm oder weniger beträgt. Diese Partikel sind so klein, dass sie tief in die Lunge eindringen und sogar in den Blutkreislauf gelangen können, was gesundheitliche Risiken birgt.

** VOC sind flüchtige organische Verbindungen.

Bei weiteren Fragen gibt es zahlreiche FAQ-Einträge zur weiteren Unterstützung unter: www.airzonecontrol.com/de/de/support/faqs/

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