Europaweit gebündelte Kompetenz

Die europäische Initiative für natürliche Kältemittel eurammon (www.eurammon.com) hat einen neuen Ausschuss zu technischen Fragen und neuen Entwicklungen auf dem Gebiet der natürlichen Kältemittel ins Leben gerufen. Josef Riha (Ostrov Complete) übernahm im April 2012 den Vorsitz des Technischen Komitees.
 
Herr Riha, was genau ist das Technische Komitee von eurammon?
Josef Riha: Wir sind ein Team von rund 25 Experten, das sich mit technischen Fragen rund um das Thema natürliche Kältemittel beschäftigt. Inhaltlich beziehen sich die Fragen auf alle Bereiche der Kältetechnik, in denen natürliche Kältemittel zum Einsatz kommen oder kommen können. Die Idee des Komitees entstand während der Mitgliederversammlung im Mai 2011 auf Anregung von Hermann Renz von der Firma Bitzer (www.bitzer.de). Er war am Aufbau des Komitees entscheidend beteiligt und übernahm in der Konsolidierungsphase den Vorsitz.
 
Was ist das Besondere an diesem Ausschuss?
Josef Riha: Das Expertenteam besteht aus Vertretern von Unternehmen aus ganz Europa, die im Interesse eines verstärkten Einsatzes natürlicher Kältemittel zusammenarbeiten. Unternehmen, Politik und Organisationen schätzen das Know-how und die Erfahrung, die die Initiative in sich vereint. Diese Expertise geht über das Einzelwissen eines jeden Unternehmens hinaus. eurammon wird deshalb vielfach um Stellungnahmen oder Empfehlungen zu den unterschiedlichsten Themen aus dem Bereich der Kältetechnik angefragt.
 
Wie genau arbeitet das Technische Komitee?
Josef Riha: Es gibt regulär zwei Treffen pro Jahr, in denen alle Experten zusammen kommen. Hier diskutieren wir verschiedene Fragen und stellen dann kleinere Arbeitsgruppen zusammen, die ausgewählte Themen ausführlicher besprechen und Lösungen erarbeiten. Diese Gruppen treffen sich je nach Bedarf auch öfter.
 
Welchen Aufgaben widmet sich das Technische Komitee zurzeit?
Josef Riha: Zurzeit stellen wir zum Beispiel eine internationale Übersicht der gesetzlichen Regelungen zusammen, die den Einsatz von NH3 als Kältemittel betreffen. Wir bieten unseren Mitgliedern damit ein großes Maß an Orientierung – sie können sich über gesetzliche Bestimmungen sowie spezielle Anforderungen bei der Anwendung von Ammoniak informieren – und erarbeiten Grundlagen, die später auch als Basis weiterer Schritte dienen können, wenn es darum geht, neue Normen zu entwickeln oder Gesetze EU-weit zu vereinheitlichen. Ein weiterer Punkt auf unserer Agenda ist die Entwicklung eines Trainings- und Weiterbildungsmaßnahmenkonzepts für eurammon-Mitglieder und ihre Kunden. Wir hoffen, so weitere Impulse für eine Entscheidung pro natürliche Kältemittel bei Planern, Anlagenbauern und Anwendern geben zu können.

Vielen Dank für das Interview.

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