Haftungsschäden und Regress vorbeugen

Böden, Fenster und Türrahmen schützen

Fehler machen ist menschlich – sie passieren eben. Das geht auch dem besonnensten Handwerker so: Der versehentlich fallengelassene Hammer hat einen Kratzer im Marmorfußboden hinterlassen, neu gesetzte Bohrlöcher haben durch Abplatzungen mehrere Fliesen in Mitleidenschaft gezogen und die Werkzeugkiste hat eine kleine, aber doch unübersehbare Delle im Türrahmen hinterlassen. Wie können Handwerker Haftungsschäden durch Vorbeugen aus dem Weg gehen?

Kleine Unachtsamkeiten können teuer werden und Ärger mit den Bauherren ist vorprogrammiert. Das Risiko, bei Handwerksarbeiten einen Schaden am Eigentum anderer anzurichten, ist groß. Ein Versicherungsschutz ist ein Muss, um durch hohe Schadenersatzansprüche nicht um die eigene Existenz fürchten zu müssen. Denn es gilt in der Regel das Verursacherprinzip: Derjenige muss für einen Schaden haften, der ihn verursacht hat. Handwerker müssen also nicht nur die vereinbarte Leistung erbringen, sondern auch für durch sie verursachte Schäden haften. Nun gilt im Handwerksbetrieb, wie bei allen anderen Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Konstellationen, die Arbeitgeberhaftung: Für verursachte Schäden haftet der Betrieb. Allerdings hat das Unternehmen noch die Möglichkeit, seinen Mitarbeiter in Regress zu nehmen. Je nach Grad der Fahrlässigkeit, mit der der Schaden angerichtet wurde, kann sich der Arbeitgeber einen Teil der Schadensumme von seinem Mitarbeiter zurückholen, in der Regel aber bleiben die Kosten beim Arbeitgeber hängen.

Vorbeugen zahlt sich deshalb aus, denn es muss gar nicht erst zum Schaden kommen, wenn während der Bauphase auf den Schutz des Kundeneigentums genauso viel Wert wie auf die Qualität der Handwerksleistung gelegt wird. Durch den Einsatz der richtigen Schutzprodukte vermeiden Handwerker und Gewerbetreibende Schaden- und Regressansprüche ihrer Kunden und sichern sich zudem ein gutes „Andenken“.

Dein Zuhause ist mein Zuhause

Nun gibt es für jede Oberfläche und jeden Einsatzbereich, ob Böden, Türen, Fenster und Treppen, verschiedenste Materialien am Markt, die vor Staub, Schmutz und Kratzern schützen. Bevor einige Möglichkeiten genauer vorgestellt werden, zunächst zur wichtigsten Grundregel: Das Zuhause des Kunden sollte wie das eigene behandelt werden. Und wer nach Hause kommt, zieht die Schuhe aus. Zugegeben, im Baustellenbetrieb ist das eher impraktikabel. Deshalb gibt es Überziehschuhe, um Fußböden vor Schäden und Schmutzeintrag zu schützen. Die Auswahl reicht von Einweg-Überziehern bis hin zu waschbaren Varianten. Der Sinn von Monteur-Überziehschuhen besteht im Schutz des sauberen Bodens durch das Schuhwerk des Handwerkers selbst. Monteurschuhe sind nun mal „Baustellen-Schuhe“ und so lässt es der Job nun mal nicht zu, dass dieses Schuhwerk ständig sauber ist.

Bodenschutz:
Treppen und Laufwege schützen

Vor allem zum Schutz vor mechanischen Beschädigungen, aber auch für sicheren Tritt, hat sich Abdeckvlies bewährt. Es ist vielseitig einsetzbar, schützt empfindliche Oberflächen und ist universell geeignet für alle Handwerker und Monteure, sogar als Transportschutz beim Umzug. Trotzdem ist nicht jedes Vlies für jede Baustelle oder jedes Projekt gemacht. Und das ist nicht nur eine Preisfrage, sondern eine Frage des Einsatzbereichs und des Grads der Beanspruchbarkeit.

Klassische Abdeckvliese, so genannte Malervliese, gelten als Basisschutz für Böden in Innenräumen. Sie schützen vor mechanischen Schäden und, dank saugender Eigenschaften, vor Beschädigung durch ausgekippte Flüssigkeiten. Aufgrund ihrer rutschhemmenden Folie schützen sie auch vor Unfällen, da Arbeitsgeräte wie Leitern oder fahrbare Gerüste sicheren Stand haben. Ihr Nachteil ist allerdings, dass sie mit zusätzlichen Klebebändern auf den zu schützenden Oberflächen befestigt werden müssen. Vorteilhafter, weil einfach anzubringen und wieder abzulösen ohne Spuren zu hinterlassen, sind moderne, selbsthaftende Vliese. Sie kommen ohne Klebeband aus, da sie über eine selbsthaftende Unterseite verfügen. Qualitätsvliese sind einfach in der Anwendung, rückstandslos abziehbar, wasserdicht und haften auf allen Untergründen. Für nasse, frisch verlegte Böden aus Parkett, Naturstein, Keramik oder Ton sollten allerdings nur spezielle, atmungsaktive Schutzbeläge verwendet werden.

Eine ganz neue, interessante Variante für Handwerker ist „Ram Board“, ein Profi-Bodenschutz der gleichnamigen Firma aus den USA. Mit einer Grammatur von 600 g/m² ist „Ram Board“ extrem stabil. Heruntergefallenes Werkzeug und selbst Stapler machen diesem Bodenschutz damit nichts aus – und seine Verträglichkeit auf unterschiedlichsten Böden, wie z.B. Beton, Holz, Marmor, oder Vinylkompositionsfliesen (VCT), machen ihn sehr vielseitig.

Eine einfache und schnelle Art Treppen zu schützen, ist der Einsatz spezieller, selbsthaftender Treppenschutzvliese. Es gibt hier wiederverwendbare Vliese am Markt, die sich auf jede Treppenstufe und Treppenkante legen lassen, so dass diese vor Beschädigung und Verschmutzung während der Bau- und Renovierungsmaßnahme geschützt sind. Beim Kauf sollten Handwerker auf geripptes Profil achten, das einen sicheren und rutschfesten Tritt und ausreichend Halt auch bei feuchten Schuhen oder glatten Treppen garantiert. Zum Schutz gegen Nässe durch Regen und Schnee sollte Treppenkantenschutz im Außenbereich absolut wasserdicht sein.

Türrahmen schützen

Ein Kratzer oder eine Delle am Türrahmen können bei Bau- und Umbauarbeiten rasch auftreten. Deswegen sollten Türrahmen mit speziellen Profilen aus PE-Material geschützt werden. Der Türrahmenkantenschutz ist in Arbeitsschutz und Qualitätssicherung der Sammelbegriff für alle Maßnahmen, die verhindern, dass Türrahmen selbst beschädigt werden. Gerade am Bau wird diesem Schutz bisher viel zu wenig Beachtung geschenkt. Das verursacht Reklamationen von Kunden und unnötige Kosten. Empfehlenswert ist ein Türrahmenschutz, der robust, flexibel und wiederverwendbar ist. Moderne Türrahmenschutzvorrichtungen lassen sich ohne Klebeband oder Klebstoff in Sekundenschnelle installieren.

Staubschutzwände schaffen
Raum – Schleusen verhindern
Kontamination

Neben dem Arbeitsschutz kommt dem Schutz des Gebäude- oder Wohnungsnutzers und der Vermeidung einer Verschleppung von Staub eine große Bedeutung zu. Das erfordert zum einen den Einsatz von Arbeitstechniken, bei denen so wenig Staub, Aerosole und Schimmelpilzsporen wie nur möglich freigesetzt werden. Zum anderen muss deren Ausbreitung über den Arbeitsbereich hinaus zwingend vermieden werden, so dass der Sanierungsbereich von anderen Räumen oder Gebäudeteilen abzuschotten ist. Am einfachsten geht das durch den Einsatz von Staubschutztüren, mit denen die Türöffnung verschlossen wird. Sie trennen einzelne Räume voneinander ab und verhindern so eine Staubausbreitung. An Orten, wo das nicht möglich ist, kommen Staubschutzwände zum Einsatz, die die Ausbreitung von Stäuben in unbelastete Bereiche sinnvoll verhindern. Mit ihnen lassen sich Arbeitsbereiche in Räumen einfach abtrennen, so dass der Betrieb ringsum weitergehen gehen kann. Zusätzlicher Nutzen: Staubschutzwände reduzieren den Reinigungsaufwand erheblich und sind kostengünstig. Empfehlenswert ist der gleichzeitige Einsatz einer Staubschutztür bzw. einer Staubschutzwand und eines Luftreinigers zur Reduzierung des Raumvolumens und der gleichzeitigen Unterdruckerzeugung. Damit wird die Wirkung von Luftreinigern wesentlich erhöht.

Insbesondere bei der Sanierung lokalisierter Schimmelpilzschäden oder bei der Asbestsanierung genügt es nicht, den zu sanierenden Raum nur auszuräumen, die Eingangstür gegen eine Reißverschlusstür oder sich überlappende Baufolien zu ersetzen. Beim Öffnen dringen rund 50 % der aufgewirbelten Sporen in den angrenzenden Raum. Zudem hat der Handwerker keine Möglichkeit, seine Schutzkleidung in einem separaten Raum mit entsprechender Luftreinigung zu wechseln und trägt die Sporen an seiner Kleidung überall dort hin, wo er sich hinbewegt. Ein Problem, welches sich durch spezielle Schleusen-Systeme lösen lässt. Die „RS Airlock“-Luftschleuse ist eine solche Schutzwand, die nachweislich 94 % aller Schimmelpilzsporen absaugt. Damit wird eine Ausbreitung nahezu vollständig verhindert.

Fenster, Heizkörper und Möbel nicht vergessen

Der neue Auftrag ist unter Dach und Fach. Nun gilt es, ein ganzes Haus zu renovieren. Allerdings wird das Haus während der Renovierungsarbeiten nicht leer sein, denn das Inventar wird währenddessen im Haus bleiben. Für Profis ist das kein Problem, denn Abdeckfolien und Abdeckplanen helfen, Inventar und Bauteile vor Beschädigung, Staub, Feuchtigkeit und Schmutz zu schützen. Insbesondere sensible Glasflächen bedürfen eines besonderen Schutzes auf Baustellen: Selbstklebende Fensterschutzfolien hinterlassen keine Klebereste. Qualitätsprodukte können bis zu vier Wochen angewendet werden, denn sie sind UV-beständig und härten nicht aus. Auch Geländer, Heizkörper und Fensterbänke sollten vor Beschädigungen bewahrt werden. Spezielle Klebebänder, Folien und Profile schützen hier vor unnötigen Kratzern und Flecken.

Weitere Infos: www.team-direkt.de

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